Hundeschule für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung

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Selbstgemachte Hundekekse

Für selbstgemachte Hundekekse gibt es viele gute Gründe. Du weißt was an Zutaten drin steckt, kannst verschiedenste Variationen ausprobieren und hast immer Leckerchen in passender Größe für deinen Hund. Rezepte für selbstgemachte Hundekekse gibt es viele. Hier findest du 5 unterschiedliche Varianten, die du ganz einfach mit einer Backmatte herstellen kannst.

Thunfisch Parmesan Cookies

Für die Thunfisch Parmesan Cookies benötigst du 300g Thunfisch, 200g Parmesan, 3 Eier, 1 Esslöffel Kokosöl und 1 Teelöffel Petersilie. Alternativ kannst du natürlich auch anderen Käse oder auch anderes Öl verwenden. Zuerst den Parmesan reiben. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und pürieren. Sollte der Teig zu fest sein kannst du ihn mit etwas Wasser verdünnen. Gebe den Teig in deine Backmatte und streiche ihn mit einem Teigschaber glatt.

Die Thunfisch Parmesan Cookies kommen jetzt für ca. 25 Minuten bei 175 °C in den Backofen. Die Backzeit kann je nach Größe der Backmatte natürlich variieren. Und schon sind die ersten selbstgemachten Hundekekse fertig.

Käse Kugeln

Um leckere Käse Kugeln herzustellen benötigst du 2 Karotten, 3 Eier, 50g Hüttenkäse, 50g Parmesan und 75g Buchweizenmehl. Das Buchweizenmehl kann auch durch andere Sorten z.B. Maismehl, Kartoffelmehl, Kokosmehl oder Reismehl ersetzt werden.

Zuerst die Karotten pürieren und den Parmesan reiben. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und bei Bedarf mit Wasser verdünnen. Anstatt frischen Karotten kannst du auch ein Babygläschen mit Karottenbrei verwenden und je nach Bedarf verwenden. Jetzt den Teig in deine Backmatte füllen und mit einem Teigschaber glattstreichen. Die Käse Kugeln werden ca. 35 Minuten bei 150 °C gebacken.

Kokos-Käse-Leckerlis

Für dieses Rezept benötigst du 200g körnigen Frischkäse oder Hüttenkäse, 300g Kokosmehl, 2 Eier und einen Esslöffel Öl. Geeignete Öle sind unter anderem Kokosöl oder Olivenöl.

Die Zutaten miteinander vermischen und in die Backmatte geben. Sollte der Teig zu fest sein kannst du ihn mit Frischkäse oder etwas Wasser verdünnen. Die Kokos-Käse-Leckerlis werden für ca. 30 Minuten bei 180 °C gebacken.

Kürbis Kekse

Kürbis Kekse bestehen aus 150g Kürbis, 100g Kokosmehl, 150g Buchweizenmehl, 1 Ei, 1 Esslöffel Kokosöl und einem Esslöffel Hagebuttenpulver. Hagebuttenpulver ist reich an Vitamin C und wirkt unter anderem entzündungshemmend.

Als erstes wird der Kürbis geschält und püriert. Alternativ kannst du auch Babygläschen mit Kürbispüree verwenden. Die anderen Zutaten mit dem Kürbispüree vermischen und bei Bedarf mit Wasser verdünnen. Anschließend den Teig in die Backmatte geben und mit einem Teigschaber glätten. Die selbstgemachten Hundekekse für ca. 25 Minuten bei 180 °C backen.

Himbeeren Cookies

Für das letzte Rezept benötigst du 200g Himbeeren, 1 Ei, 1 Esslöffel Kokosflocken, 1 Teelöffel Kokosöl und 1 Teelöffel Kokosmehl. Statt Himbeeren können auch andere Beeren verwendet werden. Wenn du Tiefkühlbeeren verwendest achte darauf, dass du die Früchte rechtzeitig auftaust und den Saft abgießt. Die Zutaten miteinander vermischen und pürieren. Sollte der Teig zu fest sein kann er mit Wasser oder Beerensaft verdünnt werden. Teig in die Backmatte geben, glattstreichen und für ca. 20 Minuten bei 180 °C backen. Im Anschluss nochmal ca. 20 Minuten bei 50 °C trocken.

Selbstgemachte Hundekekse richtig lagern

Damit selbstgemachte Hundekekse besonders lange halten solltest du sie aufjedenfall immer gut trocknen und auskühlen lassen bevor du sie in eine Dose füllst. Sollten deine Hundekekse nach der, in den Rezepten angegebenen, Backzeit noch nicht ganz fest sein, lass sie einfach noch ein bisschen im Backofen. Übrigens sind dünne Hundekekse länger haltbar als dicke. Wähle deshalb eher eine kleinere, dünnere Form für deine Leckerchen.

Wenn deine Kekse jetzt trocken und ausgekühlt sind lagerst du sie am besten an einem trockenen und kühlen Ort. Deine Keksdose sollte nicht komplett luftdicht sein, damit evtl. vorhandene Restfeuchtigkeit austreten kann. Fertige Hundekekse lassen sich übrigens auch super einfrieren. Wenn du also bei der nächsten Backaktion zu viele Kekse gebacken hast und dir nicht sicher bist ob dein Hund sie rechtzeitig aufisst, friere sie einfach ein.

Und jetzt, viel Spaß beim Backen.

Entspannungstraining für Hunde

Stress, Ängste und Verhaltensprobleme reduzieren – Ein Buch von Karin Petra Freiling

„Ein unausgeglichener Hund reagiert instinktiv und triebgesteuert, der gelassene Hund ist hingegen in der Lage, Dinge zu überschauen und angepasst zu reagieren.“ Das ist der erste Satz der Einleitung und er macht deutlich, warum Entspannung und Ruhe so wichtig für unsere Hunde ist. Entspannungstraining für Hunde ist ein Buch, in dem unterschiedliche Entspannungstechniken vorgestellt werden. Methoden, die unseren Hunden in oder nach stressigen Situationen helfen sollen.

Daten und Fakten zum Buch „Entspannungstraining für Hunde“

Entspannungstraining für Hunde erschien 2015 als Taschenbuch über den Cadmos Verlag. Das Buch stellt verschiedene Entspannungstechniken vor aber auch mögliche Ursachen und Anzeichen für Stress. Auf den 96 Seiten bekommt man außerdem einen Einblick in die Gefühlswelt und die Körpersprache unserer Hunde.

Die Autorin – Karin Petra Freiling

Karin Petra Freiling ist Trainerin, Beraterin und Tellington-TTouch-Instruktorin. Seit ihrem 16 Lebensjahr arbeitet sie aktiv im Tierschutz und seit dem auch immer wieder mit ängstlichen, aggressiven oder hyperaktiven Hunden. Außerdem ist sie Autorin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hundephysiotherapeutin. Bis heute berät sie Menschen mit ihren Hunden und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz.

Entspannungstraining für Hunde – Zum Buch

Das Buch startet mit Voraussetzungen für Entspannungen. Was kann ich als Hundehalter*in tun um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, wie kann ich meinen Hund im Alltag unterstützen noch bevor ich mit gezieltem Training starte? Es geht um die eigene Einstellung und um erste TTouch-Griffe mit positiver Wirkung für den Menschen. Außerdem geht es viel um das Thema Ernährung. „Du bist, was du isst!“ Wie kann ich meinen Hund durch Ernährung unterstützen bzw. welchen Einfluss hat die Ernährung auf das Verhalten meines Hundes. Rezepte für Hauptmahlzeiten und Leckerchen geben erste Ideen, wie man diesen Punkt umsetzen kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Buch Entspannungstraining für Hunde sind Ursachen und Anzeichen für Stress zu erkennen und zu verstehen. Welche Auswirkungen hat Stress auf den Organismus? Wie kann ich, anhand der Körpersprache, erkennen, dass mein Hund Stress oder sogar Angst hat? Es geht um das heikle Thema Kastration und hormonellen Stress und auch um Aggression.

Der letzte große Abschnitt sind dann Entspannungstechniken und weitere Hilfen. Als Tellington-TTouch-Instruktorin schreibt Karin Petra Freiling natürlich über verschiedene TTouch-Griffe und ihre Wirkungen. Ein wichtiger Bestandteil der Tellington-TTouch-Methode ist die Bodenarbeit. Übungen, die Mensch und Hund zusammen machen können um ein besseres Körpergefühl zu bekommen. Um Vertrauen aufzubauen und selbstbewusster zu werden. Die Übungen können variiert oder auch mit Körperbandagen ergänzt werden. In dem Zusammenhang wird auch über passende Belohnungen gesprochen. Es geht aber auch um natürliche Hilfemaßnahmen. Aromaöle, Bachblüten und Homöopathische Mittel und auch über konditionierte Entspannung. Wie kann ich als Hundehalter*in Entspannung konditionieren und im Alltag anwenden.

Mein persönliches Fazit

Entspannungstraining für Hunde gibt einen Überblick über die verschiedenen Methoden mit denen man seinen Hund unterstützen kann. Als Hundehalterin mit einem sehr aktiven Hund ist mir Entspannung und Ruhetraining im Alltag sehr wichtig. Oftmals ist Training nur möglich, wenn eine entspannte Ausgangssituation geschaffen wurde. Ich finde die Methoden, die im Buch angesprochen werden, alle sehr gut und viele davon habe ich auch schon selbst in mein Training oder meinen Alltag eingebaut. Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch zum Einstieg in das Thema Entspannungstraining für Hunde.

Die Welpenzeit

Vom Welpen zum Junghund – Wie dein Welpe sich entwickelt

Ein Welpe zieht ein, in der der Regel ist der kleine Hundewelpe dann schon zwischen 8 und 12 Wochen alt und hat im besten Fall schon einiges gelernt. Innerhalb kürzester Zeit wird dann aus dem kleinen Welpen auch schon ein Junghund. Was kann ein Welpe wann? Wie sehen die ersten Lebenswochen eines Welpen aus und was sollte ein Welpe wann lernen? Die Entwicklung eines Welpen zum Junghund geht, im Vergleich zum Menschen sehr schnell und die Welpenzeit hat einen großen Einfluss darauf, wie unser Hund später auf bestimmte Situationen reagiert.

Theoretisch kann eine Hündin zwei Mal im Jahr Welpen bekommen. Wenn eine Hündin schwanger ist dauert es dann ca. 63 Tage bis die Welpen zur Welt kommen. Ein Wurf Welpen kann dabei aus ein bis zwölf, oder in wenigen Fällen auch mehr, Welpen bestehen. Meistens besteht ein Wurf aber eher aus fünf bis sechs Welpen. Bereits während der Tragzeit können z.B. Unruhe, Angst und Stress die Welpen beeinflussen, denn die Hormone, die dabei im Körper der Hündin entstehen werden auch auf die Welpen übertragen. Daher ist es besonders wichtig solche Situationen möglichst zu reduzieren oder zu vermeiden.

1. und 2. Lebenswoche – Beginn der Welpenzeit

Die meisten Welpen kommen in einer sogenannten Wurfbox oder Wurfkiste zur Welt. Wenn die Welpen geboren werden können sie weder hören noch sehen und auch nicht laufen. Sie können aber schon riechen und schmecken und spüren Wärme bzw. den Körperkontakt zu ihren Geschwistern und ihrer Mutter. Auch andere Berührungen, Kälte und Schmerz werden von den Welpen wahrgenommen. Alle Bewegungen und Geräusche die, die Welpen jetzt machen, machen sie reflexartig, also automatisch. Ihr Alltag besteht jetzt ausschließlich aus schlafen und fressen. Welpen können ihre Körpertemperatur in den ersten zwei Wochen nicht kontrollieren und alleine keinen Kot und Urin absetzen. Für all diese Dinge benötigen Sie erst mal die Hilfe ihrer Mutter, die ihre Welpen wärmt, füttert und sauber hält. Nach ungefähr 13 Tagen öffnen die Welpen dann ihre Augen.

3. bis 5. Lebenswoche

Nach 18 bis 20 Tagen öffnet sich der Ohrkanal der Welpen. Sie können jetzt optische und akustische Reize wahrnehmen. Außerdem werden sie immer aktiver und lernen zu laufen. In dieser Zeit bildet sich auch das Milchgebiss damit die Welpen neben der Muttermilch auch langsam an feste Nahrung gewöhnt werden können. Die Fähigkeit zum komplexen Lernen entwickelt sich ebenfalls in dieser Phase. Die Welpen sind sehr neugierig, fangen an ihre Wurfbox zu verlassen und ihre Umwelt zu erkunden. Im Spiel mit den Geschwistern und der Mutter lernt ein Welpe ab jetzt das kleine 1×1 der Hundesprache. Es ist besonders wichtig, dass die Welpen in dieser Zeit viele neue Dinge kennenlernen, damit sie gut auf ihr späteres Leben vorbereitet werden.

5. bis 8. Lebenswoche – erste sensible Phase der Welpenzeit

Ab der 5ten Lebenswoche werden die Welpen etwas vorsichtiger. Sie sind immer noch aktiv und neugierig, zeigen sich jetzt aber auch öfter ängstlich gegenüber neuen und unbekannten Dingen. Deshalb sollte man ihnen in dieser Phase viel Zeit geben sich neuen, unbekannten Dingen zu nähern. Sie zeigen Verhaltensweise wie z.B. knurren und schnappen im Spiel mit ihren Geschwistern. In dieser Phase hört die Mutter meistens auch auf ihre Welpen mit Muttermilch zu versorgen. Die kleinen ernähren sich dann ausschließlich von fester Nahrung. Außerdem werden die meisten Welpen zum ersten Mal geimpft und in der Regel auch gechippt.

Ab der 8ten Lebenswoche

Ab der 8ten Lebenswoche darf ein Welpe in sein neues Zuhause umziehen. Die Welpen kennen jetzt alle Verhaltensweisen des kleinen 1×1 der Hundesprache und sollten bestens vorbereitet sein auf ihr neues Leben. In ihrem alten Zuhause haben sie, im besten Fall, schon unterschiedliche Geräusche, andere Menschen, Tiere und Hunde kennengelernt. Sie kennen es mit dem Auto zu fahren, auch mal ohne ihre Mutter zu sein und waren mehrfach bei Tierarzt. Alles was sie bis jetzt gelernt haben und in den nächsten Wochen noch lernen, lernen sie sehr schnell. Deswegen ist es besonders wichtig, dass ein Welpe auch in seinem neuen Zuhause viele neue Dinge kennenlernt und positiv verknüpft. In einer guten Welpengruppe lernt ihr wie ihr eurem Welpen Neues am besten beibringen könnt und wie ihr reagiert, wenn euer Welpe vor Unbekanntem Angst hat. Außerdem hat euer Welpe die Möglichkeit mit anderen Welpen zu spielen um alle wichtigen Verhaltensweisen der Hundesprache zu lernen bzw. zu verfeinern.

Ungefähr ab der 14. Lebenswoche – langsames Ende der Welpenzeit

Euer Welpe ist jetzt schon ein ganzes Stück gewachsen und auch sein Fell verändert sich langsam. Das weiche Welpenfell wird durch etwas härteres Fell ersetzt. Nach und nach verliert der Welpe seine Milchzähne und bekommt ein bleibendes Gebiss. Aus dem kleinen Welpen wird mehr und mehr ein Junghund. Die Rüden fangen jetzt auch an ihr Bein zu heben und zu markieren. Übrigens sind eure Hunde auch erst jetzt in der Lage mehr und mehr ihre Blase zu kontrollieren. Sollte euer Hund also noch nicht Stubenrein sein in dieser Zeit dann ist das kein Grund zu verzweifeln, sondern völlig normal.

Ein Junghund teste seine Grenzen aus und Dinge die ihr eurem Hund beigebracht habt funktionieren auf einmal nicht mehr so gut. Sein Gehirn ist sozusagen im Umbau, er kommt in die Pubertät. Er wird erwachsen. Wäre euer Hund ein Mensch dann wäre er jetzt schon zwischen 12 und 16 Jahren alt. Spätestens mit 5 Monaten ist die eigentliche Welpenzeit vorbei. Zwischen dem 6 und dem 12 Lebensmonat werden die meisten Hündinnen das erste Mal Läufig und erreichen damit ihre Geschlechtsreife. Rüden werden in der Regel auch in dieser Zeit Geschlechtsreif, jedoch gibt es kein Ereignis an dem man die Geschlechtsreife eines Rüden festmachen kann.

Mit ungefähr 8 Monaten kommt der Junghund nochmal in eine sensible Phase. Es kann passieren, dass er nochmal ängstlich auf Dinge reagiert, die er eigentlich schon kannte. In dieser Phase müsst ihr euch sehr viel Zeit für kleine Trainigseinheiten nehmen und besonders geduldig mit eurem Hund sein. Bis euer Hund 2-3 Jahre alt ist kann er sich noch körperlich und geistig weiterentwickeln. Wenn diese Reifephase beendet ist, ist euer Junghund endgültig ein erwachsener Hund. Je nach Größe des Hundes können die einzelnen Phasen entweder schneller oder langsamer voranschreiten. Die Entwicklung eines Welpen geht in der Regel bei Hunden kleiner Rassen deutlich schneller voran als bei Hunden großer Rassen oder Riesenrassen. Heißt also, dass kleine Hunde schneller erwachsen werden als große Hunde und die Welpenzeit dementsprechend kürzer ist.

Angst bei Hunden

Was ist eigentlich Angst?

Angst bei Hunden ist ein so umfangreiches Thema, dass ein Artikel wahrscheinlich nicht ausreichen wird. Wenn man sich mit dem Thema Angst bei Hunden befasst ist erst mal wichtig zu wissen was Angst überhaupt ist. Sucht man in der Google Suche nach dem Begriff Angst, dann findet man folgende Definition bei Wikipedia: „Angst ist ein Grundgefühl, das sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert.“

Eigentlich ist mit dieser Definition geklärt was Angst ist. Das Wichtigste steht gleich am Anfang. Angst ist ein Grundgefühl. Eine Emotion die von allen Hunden, unabhängig von ihrer Entwicklung und Erfahrung, gezeigt und verstanden werden kann. Auch Menschen können, ohne die gleiche Sprache zu sprechen oder in der gleichen Kultur zu leben, erkennen wenn ein anderer Mensch Angst hat.

Der zweite wichtige Punkt der Definition ist, dass es sich bei Angst um ein Gefühl in bedrohlichen Situationen handelt. Was der Hund dabei als bedrohlich empfindet ist sehr individuell und muss nicht unbedingt mit einer negativen Erfahrung zusammen hängen.

Angst bei Hunden ist wie die Angst bei Menschen. Ein negatives Gefühl in einer bedrohlichen Situation. Den Grund für dieses Gefühl müssen wir nicht unbedingt kennen. Es ist halt einfach da.

Angst ist aber nicht nur eine Emotion. Sie ist auch Motivation für bestimmte Verhaltensweisen und ein Stück weit kann sie auch ein Persönlichkeitsmerkmal unserer Hunde sein.

Woher kommt die Angst bei unseren Hunden?

Angst ist also eine Emotion. Nicht nur bei uns Menschen sondern auch bei unseren Hunden. Doch woher kommt die Angst? Warum haben Hunde Angst obwohl sie noch nie etwas Negatives erlebt haben?

Es gibt unterschiedliche Arten von Angst bei Hunden. Einmal die Angst als Reaktion auf eine Bedrohung und allgemeine Ängstlichkeit aufgrund negativer Erfahrungen. Während die Angst als Reaktion auf eine Bedrohung immer situationsbezogen auftritt ist die allgemeine Ängstlichkeit ein andauernder Zustand.

Was der Hund als Bedrohung empfindet kann sehr unterschiedlich sein. Es gibt ein paar Dinge, bei denen es erstmal ganz normal ist, dass der Hund Angst vor ihnen hat. Dazu gehören zum Beispiel laute Geräusche, erhöhte Wachsamkeit (Angst) im Dunkeln oder Angst vor potenziellen Feinden wie beispielsweise Bären.

Diese Angstauslöser sind so fest in unseren Hunden verankert, dass sie sogar noch greifen wenn mehrere Generationen nie negative Erfahrungen mit ihnen gemacht haben. Angst motiviert unsere Hunde ihr Verhalten der Situation, der Bedrohung anzupassen und somit zu überleben. Vor einem Bären (oder einem Wesen was vielleicht nur ähnlich aussieht) zu fliehen, weil man Angst hat, kann einem im Zweifel das Leben retten. Angst ist also überlebensnotwendig für Lebewesen.

Kann ich die Angst meines Hundes beeinflussen?

Wie stark der Hund auf einen Angstauslöser reagiert kann sehr unterschiedlich sein. Um eine Situation zu bewerten greift der Hund auf vererbtes und erlerntes Wissen zurück und reagiert entsprechend. Angst ist vererbbar. Schaut euch die Elterntiere von Welpen ganz genau an. Fragt wie sie auf laute Geräusche, fremde Menschen oder unbekannte Tiere reagieren.

Die ersten Wochen im Leben eines Welpen sind die Wichtigsten seines Lebens. Das Gehirn entwickelt sich und es werden lauter Verknüpfungen gebildet, die dem Welpen später ermöglichen schnell auf eine Situation zu reagieren. Umso mehr positive Erfahrungen er jetzt macht desto besser. Wichtig ist, dass er die auch schon im Beisein seiner Mutter und Geschwister macht, denn gerade die Mutter ist in den ersten Wochen das wichtigste Vorbild. Die Welpen orientieren sich an ihr und suchen Schutz wenn sie etwas als bedrohlich empfinden. Bleibt die Mutter dann gelassen, weil die Bedrohung keine Bedrohung ist, kommen auch die Welpen relativ schnell wieder zur Ruhe. Sollte die Bedrohung nochmal auftreten, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Angst bei den Welpen nicht mehr ganz so groß ist. Leider funktioniert das genauso gut anders rum.

Umso älter ein Hund wird und umso festgefahrener seine Verhaltensmuster sind desto schwieriger wird es sein Verhalten zu verändern. Trotzdem ist es möglich. Angst bei Hunden ist ein komplexes Thema. Solltest du einen Hund mit einem Angstproblem haben rate ich dir daran zu arbeiten. Die Aussage, Angst wird schlimmer wenn man ihr Beachtung schenkt, weil man den Hund bestätigt, ist völlig veraltet und falsch. Du solltest der Angst deines Hundes unbedingt Beachtung schenken, ihm signalisieren, dass er sicher bei dir ist und ihm zeigen wie er sich in der bedrohlichen Situation verhalten kann. Durch ignorieren, abstrafen oder extreme Konfrontationen wird die Angst immer schlimmer. Du kannst die Angst deines Hundes beeinflussen, zum positiven aber auch zum negativen.

Grundregeln im Hundetraining

Drei wichtige Grundregeln für erfolgreiches Hundetraining

Hundetraining hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Heute wissen wir viel mehr über das Lern- und Sozialverhalten unserer Hunde als noch vor 20 Jahren. Wir haben gelernt, dass Hunde ähnliche Emotionen empfinden wie wir Menschen und auch ähnlich lernen. Wir haben uns mit der Körpersprache unserer Hunde beschäftigt und können sie nun besser verstehen. Damit Hundeerziehung jetzt nicht zur komplizierten Wissenschaft wird kannst du dich an folgende Grundregeln im Hundetraining halten.

Erste Grundregel im Hundetraining – Bestätige das Verhalten, das du haben möchtest

Wie erreiche ich, dass sich mein Hund ruhig verhält wenn er einen anderen Hund sieht? Ganz einfach! Ich bestätige ihn, wenn er sich richtig verhält.

Wir haben gelernt, dass Hunde vermehrt das Verhalten zeigen was sich für sie lohnt. Was für den Hund lohnenswert ist entscheidet er dabei selbst. Unsere Aufgabe ist es, zu wissen was der Hund als lohnenswert empfindet und damit gutes Verhalten zu bestätigen.

Wenn wir einen futterorientierten Hund haben, dem wir immer dann Futter auf den Boden streuen, wenn ein anderer Hund kommt und er sich ruhig verhält, wird unser Hund irgendwann vermehrt auf dem Boden schnüffeln, wenn er andere Hunde sieht. Wir konditionieren das richtige Verhalten mit einem positiven Verstärker.

Zweite Grundregel im Hundetraining – Sag deinem Hund was er tun soll und nicht was er nicht tun soll

Was mache ich, wenn mein Hund kein, für mich, richtiges Verhalten zeigt? Ich sage ihm wie richtiges Verhalten aussieht.

Heute wissen wir, dass Hunde in ähnlichen familiären Strukturen leben wie wir Menschen. Trotzdem gibt es große Unterschieden zum Beispiel im Sozialverhalten. Unsere Hunde müssen erst lernen wie sie sich in unseren familiären Strukturen verhalten sollen und manchmal müssen wir ihnen dabei ein bisschen helfen.

Anstatt ihnen also dauernd zu sagen was sie nicht machen sollen, sollten wir ihnen einfach sagen was wir möchten und anschließend das gewünschte Verhalten bestätigen. Zurück zu unserer Hundebegegnung. Unser Hund kennt das Signal „sitz“. Bei jeder Hundebegegnung sagen wir ihm „sitz“ und belohnen ihn mit Leckerchen. Irgendwann wird er dieses Verhalten wahrscheinlich von alleine zeigen.

Dritte Grundregel im Hundetraining – Verhalten ist immer da aber nicht immer selbstverständlich

Warum reagiert mein Hund auf einmal anders als er es sonst getan hat? Wahrscheinlich, weil sich sein bisheriges Verhalten nicht oder nicht mehr gelohnt hat.

Das sich ein anderes Verhalten mehr lohnt kann unterschiedlichen Gründe haben. Ein häufiger Grund ist, dass wir das Verhalten als selbstverständlich angesehen haben und es deswegen nie bestätigt wurde. Wenn wir jetzt wieder an unsere Hundebegegnung denken, hat sich unser Hund vielleicht immer, für uns, richtig verhalten und dafür nie eine Bestätigung bekommen. Bis zu dem Tag an dem er ohne Vorwarnung zu dem anderen Hund hingezogen hat, uns die Leine aus der Hand gerissen ist und er riesigen Spaß beim Spiel mit dem anderen Hund hatte. Unser Hund hat jetzt möglicherweise gelernt, dass es sich lohnt zu anderen Hund zu ziehen, weil es dann ein tolles Spiel gibt. Er wird das Verhalten jetzt vielleicht öfter zeigen.

Ein anderer Grund ist, dass unser Hund mit seinem aktuellen Verhalten eine so schlechte Erfahrung gemacht hat, dass er in Zukunft anders reagiert. Denken wir jetzt an unsere Hundebegegnung dann wurde unser Hund möglicherweise von einem anderen Hund angegriffen, obwohl er sich, für uns, richtig verhalten hat. In diesem Fall dauert es oft sehr lange das gewünschte Verhalten zurück zu bekommen.

Diese Regel lässt sich auch mit einem sehr schönen Beispiel erklären. Du gehst zur Arbeit, weil du dafür Geld bekommst. Es lohnt sich. Irgendwann bist du in deinem Job so gut, dass du eigentlich mehr Geld bekommen müsstest aber dein Chef stellt die Zahlung ein und möchte, dass du ohne Geld weiter arbeitest. Sehr wahrscheinlich wirst du dir jetzt einen anderen Job suchen der sich wieder mehr lohnt. Für unseren Umgang mit Hunden bedeutet das, dass wir sehr genau überlegen müssen wann und im welchem Umfang wir unsere Belohnungen reduzieren. Richtiges Verhalten ist nicht selbstverständlich.

Fazit zu den drei Grundregeln im Hundetraining

In der Hundeerziehung gibt es noch viele andere Regeln und Grundsätze die sehr sinnvoll sind. Es ist sehr wichtig, dass wir die Motivation unseres Hundes erkennen und richtig einordnen. Das „Warum“ hinter jedem Verhalten erkennen. Nur dann können wir eine passende Belohnung finden oder ein alternatives Verhalten verlangen. Wenn wir das können und die Grundregeln immer im Hinterkopf haben, haben wir es im Hundetraining deutlich einfacher.

Silvestertraining für Hunde

Silvester kommt immer näher doch für viele Hunde und ihre Besitzer*innen ist der eigentliche Festtag ein absoluter Horror. Die gute Nachricht, mit einer guten Vorbereitung und gezieltem Training kannst du dir und deinem Vierbeiner zu einem entspannten Jahreswechsel verhelfen. Die schlechte Nachricht, es gibt nicht DAS Silvestertraining für Hunde. Silvestertraining für Hunde ist vielmehr ein Mix aus unterschiedlichen Methoden die du individuell auf deinen Hund abstimmen solltest. Wie so ein Methodenmix aussehen kann und wann du am besten damit anfangen solltest beschreibe ich dir in diesem Beitrag.

Warum ist Silvester für unsere Hunde so schlimm?

Laute Geräusche sind für viele Hunde ein Problem, da sie, wie plötzlich auftretende Reize, zu den angeborenen Ängsten gehören. Im Alltag nehmen wir solche lauten Geräusche oft nur als kurzen Schreckmoment wahr. Es knallt kurz, der Hund erschrickt und im nächsten Moment ist die Situation vorbei. Geräuschempfindlichkeit kann sich allgemein auf laute oder hohe Töne beziehen oder auf ganz bestimmte Geräusche wie ein Feuerwerk.

Das Gehör des Hundes kann selbst schwache Geräuschquellen noch auf eine Entfernung von bis zu 24 Metern wahrnehmen. Beim Menschen sind es gerade mal 3-4 Meter. Ebenso kann ein Hund Geräuschquellen die nur 2,5 Grad auseinander stehen unterscheiden und hohe Töne bis zu einer Frequenz von 37.000 Hertz wahrnehmen. Dazu kommen die Lichter am Himmel und der befremdliche Geruch, der ja von unseren Hunden ebenfalls sehr viel intensiver wahrgenommen wird als von uns. Wenn man sich diese Fakten vor Augen führt kann man sich vielleicht ein bisschen besser Vorstellen wie intensiv unsere Hunde den Silvesterabend erleben.

Das intensive Erleben dieses Abends und die fehlende Möglichkeit der unangenehmen Situation zu entfliehen, Silvester ist immerhin überall auf der Welt, führt dazu, dass viele Hunde in der Silvesternacht ein Trauma erleben und Geräuschempfindlichkeiten bis hin zu starken Ängsten oder sogar Phobien entwickeln.

Der richtige Umgang mit Ängsten

Im Umgang mit Ängsten gibt es viele, zum Teil sehr erschreckende und vor allem falsche, Trainingsansätze. Du solltest deinen Hund niemals mit Zwang oder Gewalt zu einem Gegenstand, einem Ort oder einem Geräusch bringen das ihm Angst macht. Zwang und Gewalt haben sowieso im Hundetraining und im Alltag nichts verloren. Um Ängste zu überwinden benötigt man Zuwendung, Geduld und Achtsamkeit. Bewege dich immer nur in kleinen Schritten auf dein Ziel zu und wage erst den nächsten Schritt, wenn der letzte einwandfrei und zu 100% funktioniert.

Ein weit verbreitetes Gerücht ist, dass man Hunde die Angst haben nicht beachten darf, da man so die Angst verstärkt. Angst ist eine Emotion auf die der Hund keinen Einfluss hat. In dem Moment, in dem ich den Hund durch Stimme oder Körperkontakt unterstütze, verstärke ich nicht die Emotion Angst, sondern trage zu einer positiven Stimmung bei, die dem Hund Sicherheit und positive Emotionen vermittelt. Ein Hund der Schutz vor einer beängstigenden Situation sucht darf auf keinen Fall ignoriert oder weggeschickt werden. Er sollte beachtet und beruhigt werden. Wenn Körperkontakt für deinen Hund etwas Beruhigendes ist dann solltest du ihm diesen unbedingt geben. Lasst eure Hunde nicht alleine, wenn sie Angst haben, sondern zeigt ihnen, dass ihr für sie da seid und helft ihnen die Situation so positiv wie möglich zu erleben.

Geräuschempfindlichkeiten vermeiden durch Desensibilisierung

Desensibilisierung kennen wir nicht nur aus dem Hundetraining, sondern auch aus der Humanmedizin. Unter anderem wenn es darum geht Allergien zu behandeln. Dabei wird der Körper immer wieder kontrolliert mit dem Allergen in Kontakt gebracht um zu erreichen, dass das Immunsystem sich langsam an das Allergen gewöhnt und weniger heftig reagiert. Ähnlich funktioniert das auch im Silvestertraining für Hunde. Einziger Unterschied, Desensibilisierung also Gewöhnung kann nur passieren, wenn der Hund keine Angst empfindet. Wenn ich einen Hund habe, der schon Angst vor Feuerwerksgeräuschen hat, ist eine Desensibilisierung nicht möglich. Dann muss ich an anderer Stelle ins Training einsteigen.

Wie funktioniert das Ganze? Wir konfrontieren den Hund, ganz kontrolliert, in kleinen Dosierungen, immer wieder mit den Feuerwerksgeräuschen und steigern uns langsam. Dafür nutzen wir natürlich kein echtes Feuerwerk, sondern arbeiten mit Videos und/oder Audiodateien. Starte deine Geräusche so leise, dass sie für deinen Hund völlig unrelevant sind. Immer mal wieder und in verschiedenen Situationen. Steigere dich langsam in der Länge und in der Lautstärke. Immer nur so wie dein Hund dabei entspannt bleiben kann. Die Gewöhnung darf gerne nach dem Motto „weniger ist mehr“ erfolgen, damit das Training nicht belastend wird.

Silvestertraining für Hunde durch Gegenkonditionierung

Desensibilisierung ist ein wichtiger Baustein im Silvestertraining für Hunde aber alleine keinesfalls ausreichend. Unsere Hunde können natürlich unterscheiden ob sie eine Audiodatei hören oder ein echtes Feuerwerk. Und da kommt die Gegenkonditionierung ins Spiel.

Wenn dein Hund noch kein Thema mit Feuerwerksgeräuschen hat, sollte das natürlich auch so bleiben. Immer wenn es in der Silvesterzeit knallt, kommt für deinen Hund etwas Angenehmes dazu. Heißt also, es knallt, dein Hund bekommt ein Leckerchen, es knallt und du startest ein Spiel mit deinem Hund. Wenn du einen Klicker oder ein Markerwort verwendest, folgt auf jeden Knall dein Marker und anschließend z.B. Leckerchen oder Spiel. Du startest mit der Gegenkonditionierung direkt beim ersten Knall, ganz egal ob dein Hund reagiert oder nicht. Denke dabei an die bekannte 2 Sekunden Regal. Also auf den Knall soll innerhalb von 2 Sekunden etwas Gutes folgen.

Wenn dein Hund bereits (stark) auf Feuerwerk reagiert kannst du wie in der Desensibilisierung mit leisen Geräuschen starten und diese durch Marker und z.B. Leckerchen gegenkonditionieren.

Relax, take it easy

Die Möglichkeit sich auszuruhen und zu entspannen sollte dein Hund natürlich auch an Silvester haben. Genauso wie wir Feuerwerksgeräusche gegenkonditionieren, können wir Entspannung konditionieren. Über konditionierte Entspannung können wir unseren Hunden, in stressigen und aufregenden Situationen, helfen runterzufahren.

Ziel ist, dass dein Hund einen bestimmten Duft, Musik oder auch ein Wort mit Entspannung verknüpft. Durch klassische Konditionierung können wir erreichen, dass die eingesetzten Reize, Areale im Gehirn ansprechen, die auch aktiv sind, wenn der Hund bereits entspannt ist. Es entstehen die gleichen Emotionen und der Hund wird tatsächlich entspannter.

Wähle hierzu ein Duft und/oder eine Musik und platziere die Reize in der Nähe deines Hundes, wenn er bereits entspannt ist oder wenn er kurz davor ist sich zu entspannen. Entferne die Reize am besten bevor dein Hund die Phase der Entspannung verlässt, spätestens aber wenn er nicht mehr entspannt ist. Sollte dein Hund sich von den Reizen entfernen und einen anderen Ort zum Entspannen aufsuchen, entfernst du die Reize ebenfalls. Hier darfst du gerne nach dem Motto „viel hilft viel“ trainieren. Denn Entspannung kann man nicht überdosieren.

In stressigen Situationen kannst du deine konditionierten Reize einsetzen um deinem Hund zur Entspannung zu verhelfen. Achte darauf, dass dein Hund einen Ort hat, an dem er sich wohlfühlt und an den er sich zurückziehen kann. Ein Ort, an dem er auch von Besuch nicht gestört wird. Im Silvestertraining für Hunde ist die Entspannung, meiner Meinung nach, der wichtigste Baustein. Wenn dein Hund sich nicht entspannen kann oder sich auf einem zu hohen Stresslevel befindet, kann er nicht lernen. Weder die Desensibilisierung noch die Gegenkonditionierung werden den gewünschten Erfolg bringen, wenn dein Hund zu gestresst ist.

Wann mit dem Training starten?

Am besten gleich, denn umso mehr Zeit du hast desto gefestigter wird dein Endergebnis. Es ist aber ganz egal ob du 11 Monate oder 2 Monate vor Silvester mit dem Training startest, denn wichtig ist das du startest. Ängste können sich jederzeit entwickeln, stärker werden und sich auch auf andere Situationen übertragen. Im schlimmsten Fall kann Angst sogar chronisch werden. Es gibt wie gesagt nicht DAS Silvestertraining für Hunde. Wenn du einen Hund mit einem Angstproblem hast, lass dich von einem/einer Hundetrainer*in beraten um einen individuellen Trainingsplan zu erhalten.

Hilfsmittel für die Silvesternacht

Kräuter, Bachblüten, Aromaöle…

Es gibt viele natürliche Methoden deinem Hund zu mehr Ruhe und Entspannung zu verhelfen. Kräuter, Aromaöle und Bachblüten sind pflanzliche Mittel die deinen Hund unterstützen können. Spezielle Kräutermischungen, die bereits ab Anfang Dezember mit ins Futter gegeben werden, stärken die Nervenfunktion deines Hundes. Sinnvolle Kräuter für solche Mischungen sind zum Beispiel Lavendel, Baldrian, Melisse, Hafer und Kamille.

Die bekannteste Bachblütenmischung ist wahrscheinlich Rescue Remedy. Die Mischung besteht aus den Bachblüten Rock Rose, Star of Bethlehem, Cherry Plum, Impatiens und Gentian. Bei großer Panik gibst du alle ein bis zwei Minuten ein bis zwei Tropfen ins Maul des Hundes. Eine gute Wahl bei Ängsten ist auch die Bachblüte Mimulus. Bachblüten werden direkt ins Maul oder ins Futter gegeben. Außerdem kannst du sie, ähnlich wie Aromaöle, auch in einen Diffuser geben oder auf Decken, Kissen oder Tücher träufeln.

Das besondere an den Aromaölen ist, dass Geruchsinformationen, anders als andere Sinneswahrnehmungen, durch die Riechnerven direkt in das Gehirn weitergegeben werden. Dadurch kann ein Geruch die Emotionen sofort verändern und beeinflussen. Die Duftmischung Peace & Calming besteht aus den Ölen Mandarine, Ylang Ylang, blaue Kamille, Orange und Patchouli. Sie eignet sich hervorragend bei Ängsten und stressigen Situationen. Ebenfalls eignen sich Öle wie römische Kamille, Lavendel, Sandelholz und Vanille.

Bachblüten oder Aromaöle kannst du auch in Verbindung mit einem Thundershirt oder mit verschiedenen Griffen der Tellington-TTouch Methode kombinieren oder als Signal für deine konditionierte Entspannung nutzen.

Medikamente und Psychopharmaka im Silvestertraining für Hunde

Wenn die Angst zu groß ist, ist es sinnvoll sich von einem spezialisierten Verhaltens-Tierarzt zum Thema Psychopharmaka beraten zu lassen. Lasst euch genau erklären wie die Medikament wirken und testet, wenn ihr euch dafür entscheidet, vor der Silvesternacht wie euer Hund das Medikament verträgt. Ein Medikament welches nur die Bewegung einschränkt sollte auf keinen Fall gegeben werden. Hierzu gehören Medikamente mit dem Wirkstoff Acepromazin. Mit so einem Medikament geht man das Risiko ein die Angst des Hundes zu verschlimmern. Wenn er seine Umgebung voll wahrnimmt aber durch Medikamente stark körperlich eingeschränkt ist, kann das ein sehr traumatisches Erlebnis sein.

Andere, frei verkäufliche Medikamente, sind beispielsweise Relaxan oder Adaptil. Diese Medikamente beinhalten Pheromone und/oder Aminosäuren, die dem Hund ebenfalls zur Entspannung verhelfen sollen. Auch hier kannst du dich am besten von einem spezialisierten Tierarzt beraten lassen.

Medikamente und Psychopharmaka ersetzen kein Training. Im Silvestertraining für Hunde sind sie eine gute Ergänzung, wenn der Hund schon Ängste hat. Sie können dir den Einstig ins Training erleichtern oder ermöglichen.

Dein Tagesablauf an Silvester

Normalität und Struktur gibt nicht nur vielen Menschen das Gefühl von Sicherheit, sondern auch Hunden. Hunde merken sofort wenn sich etwas verändert oder wir Menschen in Stress sind. Häufig überträgt sich unsere Stimmung auch auf sie. Daher ist mein wichtigster Tipp für dich: Bringe Normalität und Ruhe in deinen Alltag. Rege dich nicht unnötig auf und versuche selbst entspannt zu bleiben. Starte deinen Tag wie immer und laufe morgens/vormittags eine schöne, aber nicht übermäßig große Runde zusammen. Bitte lasse deinen Hund Silvester und die Tage vor und auch nach Silvester nicht freilaufen. Damit dein Hund trotzdem seinen Spaziergang genießen kann, kannst du ihn mit einem Geschirr und einer Schleppleine sichern. Das gleiche gilt übrigens auch für deinen Garten.

Meistens mache ich meinen letzten Spaziergang an Silvester zwischen 15:00 und 16:00 Uhr. Danach gehe ich mit den Hunden nur noch in den Garten. Wenn du keinen Garten hast wähle für deinen Spaziergang nur kurze und gewohnte Routen, die dein Hund kennt. Achte unbedingt auf eine ausreichende Sicherung deines Hundes. Zu späteren Spaziergängen sicherst du ihn am besten über Halsband und Geschirr. Zum Nachmittag hin schließe ich die Fenster und lasse die Jalousien runter. Über meine konditionierten Entspannungssignale schaffe ich eine ruhige Atmosphäre. Während des Feuerwerkes bekommen meine Hunde einen Kauknochen, einen Kong, einen befüllten Schnüffelteppich oder eine Schleckmatte. Ich lasse sie auf keinen Fall alleine und bleibe die ganze Zeit bei ihnen um Feuerwerksgeräusche direkt über Gegenkonditionierung abzumildern.

Abschließende Worte

Jedes Jahr liest man unzählige Postings von entlaufenden und verletzten Tieren. Sichert eure Tiere und achtet darauf, dass ihnen nichts passiert! Silvester kommt jedes Jahr wieder. Bereitet euch gut vor und trainiert mit euren Hunden anstatt darauf zu warten, dass die Welt auf das Feuerwerk an diesem Tag verzichtet!


Über uns

Ich bin Julia, Hundetrainerin aus Leidenschaft und Inhaberin von Adventure-Dog. Individuelles, faires und vor allem gewaltfreies Hundetraining liegen mir sehr am Herzen.

Die Arbeit einer Hundegesundheitstrainerin

Viele von euch werden die Bezeichnung Hundegesundheitstrainer*in vielleicht noch nie gehört haben. Dabei können alle Hundebesitzer und auch alle die es werden wollen von der Arbeit einer Hundegesundheitstrainerin profitieren. Wie die Arbeit einer Hundegesundheitstrainerin aussieht? Individuell und ganzheitlich.

Bei der Arbeit einer Hundegesundheitstrainerin ist das Gesamtbild entscheidend

Verhalten, Beschäftigung und Ernährung sind wichtige Themen bei der Gesunderhaltung von Hunden. Wir alle kennen das aus unserem eigenen Leben. Stress im Job, Langeweile in der Freizeit und schlechte Ernährung machen uns psychisch und physisch krank. Nicht anders ist das auch bei unseren Hunden. Viele Komponenten gehen ineinander über.

Die Arbeit einer Hundegesundheitstrainerin ist nicht nur auf Erziehung und Training begrenzt. Das Gesamtbild des Hundelebens ist entscheidend!

Mensch und Hund als individuelles Team

Erziehungsratgeber gibt es viele und jeder von ihnen ist anders. Bei der unendlichen Fülle an Ratschlägen kann man schon mal den Überblick verlieren. Oft sind die Ratschläge nicht passend für Hund und / oder Mensch und Misserfolge im Training führen zu weiteren Problemen. Eventuell sind die Voraussetzungen dafür, dass das Training Erfolg hat einfach noch nicht gegeben. Hunde sind Individuen und das Zusammenleben mit ihnen sollten wir auch als solches betrachten und nicht auf pauschalisierte Ratschläge begrenzen. Um Trainingserfolge zu erzielen, reicht es oft nicht nur (einmal) eine Hundeschule zu besuchen, sondern man muss dahin wo die Probleme entstehen.

Für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung

Du Suchst jemanden der individuell und ganzheitlich arbeitet? Du möchtest in Harmonie mit deinem Hund zusammenleben? Eventuell bist du auch noch kein Hundebesitzer und benötigst Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Hund?

  • Beratung zu Themen rund um den Hund (Ersthundeberatung, Rassewahl, Zweit- oder Mehrhundehaltung, Hunde und andere Tiere, Hunde und Kinder etc.)
  • Individuelle Trainigspläne für das Training Zuhause und woanders
  • Gestaltung einer entspannten Atmosphäre Zuhause
  • Beschäftigungsmöglichkeiten für deinen Hund und dich
  • Hilfe in Sachen Hundegesundheit (damit ist keine Tiermedizinische Ausbildung gemeint und ersetzt im Ernstfall auch nicht den Tierarztbesuch)

Eine Hundegesundheitstrainerin kann dich in vielen Bereichen des Zusammenlebens mit deinen Vierbeinern unterstützen.

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