Training und Gesundheit

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Wie erkenne ich eine gute Hundeschule?

So erkennst und findest du eine gute Hundeschule in deiner Nähe

Die Anzahl der Hundeschulen in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Da die Begriffe Hundetrainer*in, Hundeverhaltensberater*in o.Ä. nicht geschützt sind, kann sich theoretisch jeder so nennen. Es gibt keine verpflichtende Ausbildung die absolviert werden muss um eine Hundeschule zu eröffnen. Man benötigt lediglich eine Genehmigung vom örtlichen Veterinäramt. Darum sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Hundeschulen oft riesig und Hundehalter*innen müssen genau hinschauen um eine gute Hundeschule zu finden. Aber wie erkenne ich eine gute Hundeschule? Welche Kriterien sollte eine gute Hundeschule erfüllen? Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Zahlen, Daten & Fakten

Laut dem Industrieverband Heimtierbedarf e.V. lebten 2022 in Deutschland rund 10,6 Millionen Hunde und wahrscheinlich ist die Zahl im letzten Jahr nochmal gestiegen. Genauso wie die Zahl der Hundeschulen. 2006 veröffentlichte die Universität Göttingen eine Ökonomische Gesamtbetrachtung der Hundehaltung in Deutschland, in der 765 Hundeschulen ermittelt wurden. Aktuelle Listen aus Branchenbüchern zählen mehr als 3300 Hundeschulen in Deutschland. Da kann man schon Mal den Überblick verlieren. Seit 2014 benötigt man zwar eine Erlaubnis vom örtlichen Veterinäramt um eine Hundeschule zu betreiben, diese sagt jedoch nichts über die tatsächliche Qualifikation der Hundetrainer*innen aus.

Quellen:
https://www.uni-goettingen.de/de/document/download/acc4738b75a72a7c8fc9fbd5f9a59f78.pdf/Abschlussbericht%2520freigegeben.pdf
https://listflix.de/dienstleistung/bildungseinrichtungen/hundeschulen/

Was bringt mir eine gute Hundeschule?

Eine gute Hundeschule hilft dir dabei das Verhalten deines Hundes richtig einzuordnen und zu verstehen. Grundlagen zum Lernverhalten und zur Körpersprache von Hunden sollten in jeder guten Hundeschule vermittelt werden. Hundeschulen sind natürlich mit einer der ersten Anlaufstellen, wenn es um Problemverhalten geht aber auch, wenn du keine Probleme mit deinem Hund hast, ist der Besuch einer Hundeschule durchaus sinnvoll. Hier lernst du, wie du deinen Hund entsprechend seines Charakters und Alters beschäftigen kannst oder welche gemeinsamen Aktivitäten ihr unternehmen könnt, damit im Alltag keine Langeweile aufkommt. Mittlerweile gibt es eigentlich für jede Altersgruppe passende Angebote. Darüber hinaus sollte eine Hundeschule dich natürlich über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen zum Thema Hundehaltung informieren können. Hierzu zählen zum Beispiel eine im Bundesland einheitliche Leinenpflicht, die im Bundesland geltenden Bestimmungen zur Kennzeichnungspflicht von Hunden oder die Notwendigkeit eines Sachkundenachweises.

So findest du eine gute Hundeschule

Und wie erkenne ich eine gute Hundeschule? Diese Frage wollen wir jetzt endlich beantworten. In Zeiten von Social Media und Co. ist das Internet aufjedenfall eine gute erste Anlaufstelle um nach einer passenden Hundeschule zu suchen. Schaue dir die Webseite, die Social-Media-Kanäle und auch die Bewertungen in verschiedenen Portalen an. In vielen Fällen findest du auf der Webseite auch Informationen über die Qualifikationen der Trainer*innen. Vorsicht vor Formulierungen wie „20 Jahre Erfahrung im Hundetraining“. Diese oder ähnliche Formulierungen sagen nichts über die fachliche Kompetenz der Menschen aus. Natürlich muss das nicht direkt ein Ausschlusskriterium sein, wenn du keine anderen Informationen zu Aus- und Weiterbildung findest, frag am besten nach.

Über die Webseite & Co. bekommst du in den meisten Fällen auch schon Informationen über die Arbeitsweise der Trainer*innen. Wenn du keine konkreten oder nur schwammige Aussagen wie „wir arbeiten nach modernsten Methoden“ findest, frag gezielt nach. Dabei kannst du zum Beispiel fragen, was passiert, wenn mein Hund unerwünschtes Verhalten zeigt? Oder, wie wird unerwünschtes Verhalten unterbrochen? Hundeschulen, die wirklich nach aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft arbeiten werden die Ursache für das Verhalten verändern und nicht einfach das Verhalten des Hundes durch aversive Maßnahmen hemmen.

Der erste Eindruck passt? Dann schaue dir die Stunden vor Ort an. In Hundeschulen, die Präsenzunterricht anbieten sollte es kein Problem sein, einzelne Stunden ohne Hund anzuschauen. Wenn du z.B. auf der Suche nach einem Grunderziehungskurs bist, frag einfach nach, ob du dir eine Stunde von einem laufenden Kurs anschauen kannst. Während der Stunde kannst du nochmal die Ausbildungsmethoden genau unter die Lupe nehmen. Wie werden die Hunde für gutes Verhalten belohnt? Wird mit Klicker oder Markerwort gearbeitet? Machen die Hunde einen entspannten Eindruck? Haben sie Spaß an der Arbeit mit ihren Menschen?

Wenn über Zwang, mit aversiven Maßnahmen wie Erschrecken, in die Seite kneifen oder körperliches Abblocken, gearbeitet wird oder Begriffe wie Rudelführer oder Alphatier fallen, kannst du dir sicher sein, hier wird nicht nach neusten Erkenntnissen der Wissenschaft gearbeitet.

Individuell und Ganzheitlich

Individuelle und ganzheitliche Lösungsansätze sind gerade bei „Problemverhalten“ besonders wichtig. Gute Hundetrainer*innen beziehen andere Fachleute mit ein und stellen sicher, dass die Hunde körperlich gesund sind und die Trainingsausrüstung passend ist. Zughalsbänder ohne Stopp, einschneidende Brustgeschirre, Sprühhalsbänder oder Wurfketten haben im Training nichts zu suchen. Sie gefährden die physische und psychische Gesundheit deines Hundes und verstoßen außerdem gegen das Tierschutzgesetz.

Eine gute Hundeschule wird dich an andere Expert*innen verweisen, sollte sie bei einem Thema nicht helfen können. Mittlerweile haben sich viele Hundetrainer*innen auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert und das ist auch gut so. Das Thema Hundeerziehung und Beschäftigung ist so umfangreich, dass es unmöglich ist jedes Fachgebiet abzudecken.

Mittlerweile gibt es verschiedene Vereine, Organisationen und Netzwerke, die sich für faires, individuelles und gewaltfreies Hundetraining einsetzen. Die Arbeitsweise der zugehörigen Hundetrainer*innen entspricht dieser Art von Training und wird von den Organisationen überprüft. Auf den Webseiten der Organisationen kannst du sehen, ob eine Hundeschule in deiner Nähe Mitglied ist.


Über uns

Ich bin Julia, Hundetrainerin aus Leidenschaft und Inhaberin von Adventure-Dog. Individuelles, faires und vor allem gewaltfreies Hundetraining liegen mir sehr am Herzen.

Konditionierte Entspannung

Konditionierte Entspannung ist eine von mehreren Möglichkeiten, wie du deinem Hund in aufregenden Situationen helfen kannst, wieder zur Ruhe zu kommen. Auch wenn konditionierte Entspannung nicht bewirkt, dass dein Hund auf der Stelle in einen Dornröschenschlaf fällt, bringt sie dir trotzdem eine ganze Menge. Ein gut aufgebautes Signal kann dann dafür sorgen, dass dein Hund wieder klarer denken und andere Verhaltensweisen zeigen kann. Hier erfährst du welche Möglichkeiten wir im Training haben, wo du ein Entspannungssignal einsetzten kannst und wie es aufgebaut wird.

Wie funktioniert konditionierte Entspannung?

Wie der Name schon verrät, konditionieren wir Entspannung z.B. mit einem Wort oder einem Duft. Das funktioniert über klassische Konditionierung. Bei der klassischen Konditionierung wird ein neutraler Reiz mit einem unbedingten Reiz, der eine natürliche Reaktion hervorruft, verknüpft. Dadurch erreichen wir, dass aus dem neutralen Reiz ein konditionierter Reiz wird, der auch ohne den unbedingten Reiz die natürliche Reaktion hervorruft.

Heißt in der Praxis, wir verknüpfen ein Wort, einen Duft oder Ähnliches mit entspannten Situationen und Verhalten. Ist das geschafft können wir alleine durch das Signal entspannteres Verhalten bei unserem Hund hervorrufen.

Warum konditionierte Entspannung dein Training verbessert

Das Gegenteil von Entspannt ist Angespannt. In Situationen, in denen dein Hund angespannt ist, werden in seinem Körper Stresshormone freigesetzt. Ist er in der Lage die Situation zu bewältigen oder löst sich die Situation schnell auf, ist die Anspannung nur von kurzer Dauer. Hält die Anspannung an, sorgen verschiedene Systeme im Körper deines Hundes dafür, dass weitere Hormone ausgeschüttet werden. Dein Hund bleibt in Alarmbereitschaft und das Gehirn konzentriert sich nur noch auf die wichtigsten Dinge um die Situation zu bewältigen. Sitz, Platz, auf eine lockere Leine achten etc. gehören meistens nicht dazu. In so einem Zustand handelt dein Hund dann reflexartig und kann quasi nicht mehr klar denken.

Für dein Training ist so ein Zustand ziemlich ungünstig, denn dein Hund lernt dann genau die Verhaltensweisen, die du wahrscheinlich nicht besonders gut findest z.B. andere Hunde/Menschen verbellen. Gelingt es dir deinen Hund wieder in den denkenden Modus zu holen, ist sein Gehirn auch wieder offen für andere Lösungen. Dann kann dein Hund Verhaltensweisen lernen, die aus menschlicher Sicht sinnvoller sind z.B. sitzen und den Menschen anschauen. Und genau diese Möglichkeit bietet dir konditionierte Entspannung.

Wann macht der Einsatz eines Entspannungssignals sinn?

Konditionierte Entspannung ist eigentlich immer sinnvoll aber in folgenden Bereichen/Situationen ist ein Entspannungssignal besonders hilfreich:

  • Geräuschängste und Silvester
  • Trennungsstress
  • Tierarztbesuche
  • Probleme beim Autofahren oder bei langen Fahrten
  • Umzug/Umgebungswechsel z.B. im Urlaub
  • Einzug neuer Familienmitglieder
  • Probleme mit Besuchern/bei (Familien)feiern

Wie gesagt, sinnvoll ist es eigentlich immer. Immerhin wünschen wir uns alle einen möglichst entspannten Alltag.

Konditionierte Entspannung – Das Signal

Für die Konditionierung eines Entspannungssignals kannst du ein Wort, einen Duft bzw. eine Duftmischung oder Musik bzw. Hörbücher verwenden. Als Entspannungswort eignen sich Wörter, die du lang ziehen kannst z.B. „eeaaaasssyyy“ oder „ruuuhhiiiiiiigg“. Wenn du lieber, oder zusätzlich, mit Musik arbeiten möchtest, kannst du z.B. eine Relaxopet, klassische Klavier- oder gewöhnliche Entspannungsmusik verwenden. Auch Hörbücher eignen sich um ein Entspannungssignal aufzubauen. Geeignete Düfte sind Lavendel, Rose, Sandelholz oder auch Vanille. Manchmal werden auch Citrusdüfte verwendet. Achte darauf, dass du nur biologische und 100% naturreine ätherische Öle verwendest und dein Hund den Duft als angenehm empfindet. Das kannst du testen, indem du einen Tropfen von dem Öl auf ein Tuch gibst und es deinem Hund präsentierst. Zeigt dein Hund Meideverhalten (siehe Bild), solltest du lieber einen anderen Duft wählen. Ist der passende Duft gefunden, vermische ihn im Verhältnis 1 zu 10 mit einem neutralen Öl (z.B. Sonnenblumenöl oder Rapsöl) und fülle die Mischung in eine Sprühflasche. Für deine Trainingseinheiten sprühst du was von der Duftmischung auf ein Tuch. Natürlich soll nicht nur dein Hund das Signal als angenehm empfinden sondern du auch. Deswegen wähle Musik und Duft immer so aus, dass sie auch dir gefallen und nicht nur deinem Hund.

Meideverhalten Hund

So baust du ein Entspannungssignal auf

Es ist durchaus sinnvoll zu Dem Entspannungswort auch ein Langzeitsignal in Form von Musik oder Duft aufzubauen. Dafür schauen wir uns zwei Aufbaumöglichkeiten an.

Entspannungswort aufbauen

Setze dich zu deinem Hund auf die Decke oder kuschelt euch zusammen auf euren Lieblingsplatz. Durch streicheln oder Massagen kannst du deinen Hund jetzt in die Entspannung bringen. Ist dein Hund richtig entspannt nimmst du kurz deine Hände vom Hund und sagst dein Entspannungswort in einer ganz normalen Tonlage. Sollte dein Hund sich nicht über Körperkontakt und streicheln freuen bzw. entspannen, kannst du auch einfach in die Nähe deines Hundes gehen und 2-3 Mal hintereinander dein Entspannungswort sagen, wenn er von alleine entspannt. Diese Übung kannst du mehrmals täglich wiederholen.

Entspannungsmusik oder Entspannungsduft aufbauen

Um Musik oder einen Duft mit Entspannung zu verknüpfen, bringen wir den Reiz immer dann ins Spiel, wenn dein Hund entspannt ist. Sobald dein Hund entspannt in seinem Körbchen liegt, schaltest du die Musik ein oder legst den Duft in seine Nähe. Bevor dein Hund wieder aktiv wird, spätestens aber, wenn dein Hund den entspannten Zustand verlässt, wird die Musik ausgeschaltet oder das Tuch mit dem Duft in einem Schraubglas verstaut. Auch diese Übung kannst du jeden Tag wiederholen. Am besten mehrmals täglich über einen längeren Zeitraum.

Alternativ kannst du auch die erste Übung zusätzlich mit Musik oder Duft kombinieren. Das würde dann so aussehen, dass du dich wieder zu deinem Hund setzt, den Duft platzierst oder die Musik einschaltest und ihn in die Entspannung streichelst.

Konditionierte Entspannung als Akku

Du kannst dir dein Entspannungssignal wie einen Akku vorstellen. Über einen langen Zeitraum lädst du ihn mit Ruhe und Entspannung auf und in Situationen, in denen das Signal deinem Hund helfen soll, entlädt sich der Akku wieder ein Stück. Es reicht also nicht einmalig ein Signal aufzubauen. Du musst es immer wieder neu mit Entspannung aufladen und Entspannung zu einem Teil eures Alltags machen.

Du möchtest mehr Entspannung in deinen Alltag bringen und wünschst dir eine Möglichkeit dein Training zu überprüfen? Nutze das kostenlose Trainingstagebuch. Hier findest du auch nochmal eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Viel Spaß beim Training!


Über uns

Ich bin Julia, Hundetrainerin aus Leidenschaft und Inhaberin von Adventure-Dog. Individuelles, faires und vor allem gewaltfreies Hundetraining liegen mir sehr am Herzen.

Raketenstart-Rückruf

Der Erfolgreiche Weg zum sicheren Abruf – Ein Buch von Sonja Meiburg

Kaum ein Thema beschäftigt Hundehalter*innen so sehr wie der Rückruf. Sie möchten gemütlich mit ihrem Hund spazieren gehen, ihn ohne Leine laufen lassen und natürlich soll er immer wieder zurückkommen. Die meisten Hundehalter*innen stellen schnell fest, so einfach ist das leider nicht. Denn auf der Gassirunde befinden sich unzählige Ablenkungen, denen man als Hund nur schwer widerstehen kann und die leider häufig interessanter als der Mensch sind. Wie das verändert werden kann, welche Fehler häufig im Rückruftraining gemacht werden und was man machen kann, wenn Bello nicht hört beschreibt Sonja Meiburg in ihrem Buch „Raketenstart-Rückruf“.

Daten und Fakten zum Buch „Raketenstart-Rückruf“

Raketenstart-Rückruf ist ein Taschenbuch mit 155 Farbfotos und 208 Seiten. Es erschien im August 2022 über den Kosmos Verlang und beschäftigt sich ausschließlich mit dem wichtigen Thema Rückruf. Es geht um Dinge die im Rückruftraining nicht funktionieren, um den Aufbau eines Rückrufsignales, um gezieltes Training, passende Belohnungen, die richtige Ausstattung und alles was es sonst noch für erfolgreiches Rückruftraining braucht.

Die Autorin – Sonja Meiburg

Sonja Meiburg ist seit über zwanzig Jahren Hundetrainerin und betreibt die Hundeschule Holledau in Niederbayern. Sie ist Mitbegründerin der Trainer*innengemeinschaft „Trainieren statt dominieren“ und leitet die Online Lernplattform „Hey Fiffi“. Eine Plattform mit verschiedenen Videos, von Trainer*innen der „Trainieren statt dominieren“ Gemeinschaft, rund um das Thema belohnungsbasiertes Hundetraining. Zu der Plattform gehören außerdem auch der Blog, das „Fiffi-Magazin“ und der Podcast „Fiffi-Cast“. Neben dem Buch Raketenstart-Rückruf hat sie auch Bücher zum Thema Anti-Giftköder-Training und Hunden freundlich Grenzen setzten geschrieben. Ihr neustes Buch erscheint Ende Juni 2023 und widmet sich dem Thema Welpen.

Raketenstart-Rückruf – Zum Buch

„Alles, was du brauchst, ist ein richtig guter Plan und etwas Zeit, um deinen Plan in die Realität umzusetzen.“

Sonja Meiburg, aus dem Buch Raketenstart-Rückruf

Wie so ein Plan aussieht erfährst du natürlich im Buch aber bevor es zu den konkreten Trainingsschritten geht, wird erstmal der Frage auf den Grund gegangen warum dein Rückruf nicht funktioniert. Und die Gründe können vielfältiger sein als man im ersten Moment denkt. Es geht um Belohnungen und Strafen, Stress, körperliche Beschwerden und die oft erwähnte Bindung. In welchen Momenten rufst du deinen Hund? Was bedeutet es für deinen Hund, wenn er gerufen wird? Was passiert, wenn er dein Rufen ignoriert? Schon im ersten Kapitel gibt es bestimmt den ein oder anderen „AH-Moment“.

Weiter geht es mit dem richtigen Equipment und dem passenden Signal. Was brauche ich für ein erfolgreiches Training und wie gut ist das Signal, das ich aktuell für den Rückruf nutze? Unter dem Titel „Die Stunde der Wahrheit“ erfährst du, wie du ganz einfach herausfinden kannst ob dein Signal für deinen Hund eindeutig ist und ob er es so positiv verknüpft hat wie du denkst. Sollte dein Ergebnis nicht so gut ausfallen wie du gedacht hast, kein Problem. Im Buch werden passende Alternativen beschrieben.

Das nächste große und wirklich wichtige Kapitel im Buch Raketenstart-Rückruf dreht sich um das Thema Belohnungen. Was mag dein Hund? Welche Alternativen gibt es zu klassischen Futterbelohnungen? Wie kann ich Futterbelohnungen attraktiver gestalten? Du bekommst jede Menge Ideen mit Dingen, die für deinen Hund eine Belohnung sein könnten. Neben Belohnungen, die du sofort ausprobieren kannst gibt es auch Belohnungen, die erst aufgebaut werden müssen. Wie das funktioniert und was du beim Thema Belohnungen sonst noch beachten solltest erfährst du alles im Kapitel „Die richtigen Belohnungen“.

Bevor es jetzt ans Abrufen geht, geht es noch um Ablenkungen. Es werden mögliche Ablenkungen aufgezählt und es geht darum wie du entscheidest, wann du welche Ablenkungen in dein Training einbaust. Außerdem bekommst du eine Möglichkeit an die Hand, die du nutzen kannst, wenn dein Hund dein Rufen ignoriert.

Du hast dein bisheriges Training genau analysiert. Bist bestens vorbereitet für neue Trainingssequenzen. Hast ein passendes Signal ausgewählt. Weißt was die besten Belohnungen für deinen Hund sind. Du kennst die Dinge, die deinen Hund ablenken und weißt, was du tun kannst, wenn er dein Rufen ignoriert. Jetzt geht es an das eigentliche Rückruftraining. Schritt für Schritt lernst du wie du dein neues Signal richtig aufbaust und festigst. Neben dem normalen „Alltagsrückruf“ lernst du auch den Aufbau eines speziellen Rückrufes.

Am Ende von Raketenstart-Rückruf geht es dann noch darum das Gelernte zu nutzen und deinem Hund Freilauf zu ermöglichen. Ab wann kann ich meinen Hund ableinen und wie gestalte ich das ableinen?

Mein persönliches Fazit

Du möchtest beim Thema Rückruf alles richtig machen? Dann besorge dir Raketenstart-Rückruf. Von Anfang bis Ende ist alles sehr verständlich geschrieben. Das Buch ist übersichtlich aufgebaut, die Übungen sind alle detailliert beschreiben. Wo es Sinn macht gibt es Zusammenfassungen für alle, die es nochmal kurz und knackig brauchen. Besonders schön sind auch die Rückrufspiele, die im Buch vorgestellt werden. So wird es im Training nie langweilig. Wer Raketenstart-Rückruf gelesen hat, hat definitiv einen richtig guten Plan für sein Rückruftraining.

Das Gassibuch für besondere Hunde

Entspannt spazieren, reaktives Verhalten reduzieren – Ein Buch von Katrien Lismont

Wenn ich mit meinem „besonderen“ Hund spazieren gehe, überlege ich ganz genau wann, wo und wie lange. Was mache ich, wenn ich doch mal auf andere Menschen treffe? Lange Zeit waren Spaziergänge mit ihm deshalb für mich ein Punkt auf der Tagesordnung der abgearbeitet werden musste. Es fehlte der entspannte Teil. Der Spaß und die Entspannung. Das Gassibuch für besondere Hunde richtet sich an alle, denen es auch so geht und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf das zu ändern.

Daten und Fakten zum Buch „Das Gassibuch für besondere Hunde“

Über den Cadmos Verlag erschien im Oktober 2020 „Das Gassibuch für besondere Hunde“. Das Taschenbuch hat 128 Seiten und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema entspannt spazieren gehen. Es geht darum den eigenen Hund besser zu verstehen, die Spazierrouten gut zu planen und die eigenen Fähigkeiten sowie die Fähigkeiten des Hundes so zu verbessern, dass alle Beteiligten die täglichen Spaziergänge genießen können.

Die Autorin – Katrien Lismont

Katrien Lismont ist Gründerin und Inhaberin der Hundeschule DOGood in Bretzfeld und Autorin mehrerer Bücher rund um das Thema Hund. Anfang der 2000er wurde sie durch ihre übermäßig ängstliche Hündin Daisy auf die Tellington TTouch Methode aufmerksam. Sie begann mit der Ausbildung und der Grundstein für ihre berufliche Laufbahn als Hundetrainerin war gelegt. Es folgten weitere Aus- und Weiterbildungen im Bereich Hundeverhalten, Hundegesundheit und Hundetraining. Katrien Lismont ist unter anderem Tellington TTouch Practitioner (P2), zertifizierte BAT-Instruktorin und Cumcane Trainerin und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz im Verhaltenstraining.

Das Gassibuch für besondere Hunde – Zum Buch

Das Gassibuch für besondere Hunde startet mit den wichtigen Fragen „Was sind besondere Hunde?“ und „Was hat Gassigehen mit Verhaltenstraining zu tun?“. Um das zu verstehen geht es im ersten Teil des Buches nochmal kurz um das Thema Stress, Stressanzeichen und Stressabbau. Außerdem gibt es bereits die ersten Tipps, wie man am besten mit aufregenden Situationen umgehen kann.

Im nächsten Schritt geht es dann um die „Gassi-Basics“. Was brauche ich auf meinem Spaziergang, wie oft muss ich spazieren gehen und wie lang sollte mein Spaziergang sein? Es geht vor allem auch darum den Spaziergang so zu planen, dass Halter*in und Hund durch Rituale mehr Struktur und Sicherheit auf ihren gemeinsamen Runden bekommen. Ein Hinweis aus diesem Kapitel ist: „Gassigehen ist kein Wettkampf, bei dem es darum geht, wer am längsten unterwegs ist.“ Neben Tipps zur Gassirundenplanung gibt es auch Anmerkungen zum Kontakt mit Artgenossen und zum Thema Freilauf.

Die Gassiplanung ist gemacht! Jetzt geht es weiter mit nützlichen Fähigkeiten, die Hundehalter*innen helfen soll klar mit ihren Hunden zu kommunizieren und so die gemeinsame Runde schöner zu gestalten. Es werden mehrere nützliche Signale und deren Aufbau vorgestellt. Der Aufbau aller Signale erfolgt über positive Verstärkung und mithilfe eines Markersignals. Es sind einfachere und anspruchsvollere Übungen dabei und auch Übungen aus dem Tellington TTouch Bereich.

Im Kapitel „Begegnungen unterwegs meistern“ sind ebenfalls Übungen zu finden, die auf dem Spaziergang umgesetzt werden können. Vor allem geht es um das richtige Leinenhandling und darum, selbst feinste Signale beim Hund wahrzunehmen. Es geht darum dem Hund Selbstwirksamkeit zu ermöglichen. Durch Selbstwirksamkeit soll der Hund lernen, aktiv seine Situation zu beeinflussen. Er soll ausreichend Zeit bekommen um zu lernen in Ruhe eine Situation einschätzen zu können und eine angemessene Lösung zu finden.

Das letzte große Kapitel des Buches nennt sich „Pimp up your Gassi“. „Abwechslung, Spiele, Denkaufgaben und Bewegungsmöglichkeiten sind hervorragende Mittel, die Kooperation zu fördern und ein pralles Vertrauenskonto zwischen Ihnen und Ihrem Hund aufzubauen“, heißt es. Es geht also um Ideen, wie wir die gemeinsame Qualitätszeit mit unserem Hund besser nutzen können und wie wir mehr Abwechslung in einfache Spazierrunden bringen. Zu jeder Idee gibt es meistens auch verschiedene Variationen, sodass für jeden Hundetyp das Passende dabei ist.

Mein persönliches Fazit

Das Gassibuch für besondere Hunde ist ein wirklich schönes Buch. Es ist übersichtlich gestaltet und verständlich geschrieben. Auch alle Übungen sind einfach und gut erklärt. Ich denke, dass sich viele Hunde über Zusammenarbeit mit ihren Menschen freuen und sie sich gerne auf ein bisschen Abwechslung auf den Spazierrunden einlassen. Selbst, wenn man keinen „besonderen“ Hund hat kann man deswegen viel mit dem Gassibuch für besondere Hunde anfangen.

Selbstgemachte Kaustangen für deinen Hund

Kaustangen gibt es in unterschiedlichen Varianten zu kaufen. Oft enthalten sie viel Zucker, Farbstoffe, Geschmacksverstärker und andere Zusatzstoffe auf die Hundebesitzer*innen gerne verzichten möchten oder sogar müssen. Wenn du dazu gehörst oder deinem Hund einfach mal andere Snacks anbieten möchtest, probiere doch mal selbstgemachte Kaustangen für deinen Hund aus. Hier findest du vier Rezepte für selbstgemachte Kaustangen, die deinem Hund bestimmt gefallen werden.

Ich benutze für die selbstgemachten Kaustangen eine Backmatte mit Stangenform. Du kannst die Rezepte aber auch ganz einfach ohne eine Backmatte herstellen, indem du deine Kaustangen selber formst.

Bananen Kaustangen

Für die Bananen Kaustangen benötigst du 1 reife Banane, 250g Reismehl, 1 Ei und 3 Esslöffel Kokosraspeln. Zuerst wird die Banane geschält und mit einer Gabel zerdrückt. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und mit Wasser verdünnen bis ein glatter Teig entsteht. Wenn du ohne eine Backmatte arbeitest sollte der Teig noch so fest sein, dass du ihn gut formen kannst.

Jetzt den Teig in eine Backmatte geben und bei 180 °C für ca. 50 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Größe der Backmatte und Konsistenz des Teiges variieren. Achte darauf, dass die selbstgemachten Kaustangen komplett durchgebacken sind, bevor du sie aus dem Ofen nimmst.

Leberwurst Kaustangen

Selbstgemachte Leberwurst Kaustangen kommen bei allen Hunden gut an. Du benötigst 100g Leberwurst oder alternativ ein Hundenassfutter, 200g Haferflocken, 150g Hüttenkäse, 5 Esslöffel Öl und 1 Ei. Geeignete Öle sind zum Beispiel Lachsöl, Kokosöl oder Olivenöl. Gerade Lachsöl kommt bei den meisten Hunden, aufgrund des intensiven Geruches, besonders gut an.

Bis auf die Haferflocken werden alle Zutaten miteinander vermischt und püriert. Anschließend werden die Haferflocken untergerührt und der Teig in die Backmatte gefüllt. Die Leberwurst Kaustangen werden für ca. 50 Minuten bei 160 °C gebacken.

Kurkuma-Kokos-Stangen

Das in der Kurkuma enthaltene Curcumin wirkt entzündungshemmend, antiseptisch und antioxidativ. Außerdem soll es die Bildung von Magen- und Gallensäften fördern und so die Verdauung anregen. Durch die Kombination mit Kokos erhältst du einen gesunden Snack für deinen Hund.

Du benötigst 30g Kokosflocken, 200g Haferflocken, 1 Ei, 200g Hüttenkäse, 1 Teelöffel Kurkuma und 2 Esslöffel Kokosöl. Bis auf die Haferflocken werden wieder alle Zutaten miteinander vermischt und püriert. Anschließend werden die Haferflocken untergemischt und der Teig in die Backmatte gefüllt. Die Kurkuma-Kokos-Stangen werden bei 160 °C für ca. 55 Minuten gebacken.

Schnelle Thunfisch Kaustangen

Für dieses Rezept benötigst du 500g Mehl, 3 Dosen (je 185g) Thunfisch in eigenem Saft und 2 Eier. Geeignete Mehle sind zum Beispiel Reismehl, Buchweizenmehl oder Kokosmehl. Die Zutaten werden miteinander vermischt und grob püriert. Sollte der Teig zu fest sein kannst du ihn mit etwas Wasser verdünnen.

Den Teig in die Backmatte geben und bei 175 °C für ca. 45 Minuten backen. Fertig sind deine schnellen Thunfisch Kaustangen.

Selbstgemachte Kaustangen für deinen Hund richtig lagern

Selbstgemachte Kaustangen für deinen Hund sollten genau wie selbstgemachte Hundekekse gut trocknen und auskühlen bevor du sie in eine Dose füllst. Die Dose sollte nicht luftdicht sein, damit Restfeuchtigkeit austreten kann. Bewahre die selbstgemachten Kaustangen an einem kühlen, trockenen Ort auf und verfüttere, je nach Größe deines Hundes, nur ein bis maximal zwei Kaustangen am Tag.

Und jetzt, viel Spaß beim Backen.

Hundeeis selber machen

Eis geht doch eigentlich immer oder? Das denken sich bestimmt auch unsere Hunde. Im Sommer ist Hundeeis eine schöne Abkühlung und im Winter eine gut schmeckende Beschäftigung. Hundeeis selber machen ist super einfach und geht schnell. Aus wenigen Zutaten kannst du die unterschiedlichsten Kreationen herstellen. Von herzhaft bis süß ist für jeden Hund was dabei.

Die besten Hundeeis Rezepte

Eigentlich kannst du für ein Hundeeis alles verwenden was dein Hund verträgt und gerne isst. Bei der Wahl der Zutaten kannst du also durchaus kreativ werden. Am Ende benötigst du eine cremige Masse und eine passende Form, die du einfrieren kannst. Weil ich aber weiß wie schwer das manchmal mit der Kreativität ist, habe ich hier ein paar Hundeeis Rezeptvorschläge für dich. Als Form nutze ich meistens einen KONG oder Muffinförmchen aus Silikon. Du kannst aber auch eine Schleckmatte verwenden oder wenn du einen kleineren Hund hast, Eiswürfelformen nutzen.

Leberwurst-Eis

Für das Leberwurst-Eis benötigst du 2 Esslöffel Hüttenkäse, 1-2 Esslöffel Leberwurst, 1 Teelöffel Öl und Naturjoghurt nach Bedarf.

Hüttenkäse, Leberwurst und Öl in einer Schüssel vermischen und mit Naturjoghurt auffüllen bis eine cremige Masse entsteht. Anschließend die Masse in eine Form, einen KONG oder eine Schleckmatte geben und für ca. 12 Stunden einfrieren.

Bananen-Eis

Für das Bananen-Eis benötigst du 2 Esslöffel Quark, 1 Teelöffel Honig und eine halbe, sehr reife Banane.

Zuerst die Banane mit einer Gabel zerdrücken und anschließend mit den anderen Zutaten vermischen, sollte die Masse zu fest sein kannst du etwas mehr Quark verwenden. Die Masse in eine Form, einen KONG oder eine Schleckmatte geben und für ca. 12 Stunden einfrieren.

Müsli-Eis

Für ein Müsli-Eis benötigst du 2 Esslöffel Apfelmus, eine halbe, sehr reife Banane, 1 Esslöffel Haferflocken und 1 Teelöffel Öl.

Zerdrücke die Banane mit einer Gabel und vermische sie mit den anderen Zutaten. Sollte die Masse noch nicht cremig genug sein, fülle sie mit Apfelmus auf. Die fertige Mischung in eine Form, einen KONG oder eine Schleckmatte geben und für ca. 12 Stunden einfrieren.

Beeren-Eis

Du benötigst 2 Esslöffel Naturjoghurt, eine Handvoll Himbeeren oder andere Beeren und einen Teelöffel Minze.

Alle Zutaten miteinander vermischen und am besten pürieren. Anschließend kannst du der Masse noch ein paar ganze Früchte hinzufügen, wenn dein Hund das mag. Die fertige Mischung in eine Form, einen KONG oder eine Schleckmatte geben und für ca. 12 Stunden einfrieren.

Schlemmer-Eis

Alles was du brauchst sind 2 Esslöffel Nassfutter, 2 Esslöffel Hüttenkäse und eine kleine Karotte.

Zuerst die Karotte raspeln und anschließend mit den anderen Zutaten vermischen. Bei Bedarf kannst du die Masse auch pürieren und mit Brühe verdünnen, sollte sie zu fest sein. Anschließend in eine Form, einen KONG oder eine Schleckmatte füllen und für ca. 12 Stunden einfrieren.

Hundeeis-Rezeptvarianten

Du kannst jeden Rezeptvorschlag variieren, indem du einzelnen Zutaten austauscht oder eine weitere Zutat hinzufügst. Geeignete Öle sind zum Beispiel Lachsöl, Olivenöl oder Leinöl. Statt Naturjoghurt kannst du auch Kokosmilch, Fleischbrühe oder Wurstwasser verwenden. Leberwurst lässt sich durch verschiedene Sorten Nassfutter oder auch durch Lachscreme ersetzen. Jedes Eis kann durch Kräuter wie Petersilie, Minze, Salbei oder Basilikum ergänzt werden. Wenn du ein Eis am Stiel herstellen möchtest kannst du zum Beispiel eine Karotte oder eine Kaustange als Stil verwenden. Probiere einfach aus was dein Hund gerne mag und zaubere ihm ein leckeres Hundeeis.

Pfotenbalsam für Hunde

Kalte Temperaturen, Streusalz auf Straßen und Gehwegen, Schnee oder lange Touren strapazieren die Pfoten deines Hundes. Um die empfindlichen Ballen vor Austrocknung und Rissen zu schützen kannst du die Pfoten deines Hundes mit einem speziellen Balsam eincremen. Wie du so ein Pfotenbalsam für Hunde selbst herstellen kannst erfährst du hier.

Selbstgemachter Pfotenbalsam für Hunde oder auch Katzen

Einen Pfotenbalsam bekommst du zwar auch im Handel, allerdings enthalten diese Produkte oft unnötige Zusatzstoffe oder sind sehr teuer. Wenn du dein eigenen Pfotenbalsam herstellst, weißt du was drinsteckt und kannst genau die Inhaltsstoffe verwenden, die du brauchst. Ein selbstgemachter Pfotenbalsam ist auch ein schönes Geschenk für andere Hundebesitzer*innen und kann auch für Katzen verwendet werden.

Für ca. 100g Pfotenbalsam benötigst du 40g Bienenwachs, 40g Kokosöl, 25ml Olivenöl, 1 Teelöffel Arnikablüten, 1 Esslöffel Ringelblumenblüten und 10 Tropfen Lavendelöl. Achte darauf, dass du reine, qualitativ hochwertige Produkte, am besten in Bio-Qualität verwendest um das beste Ergebnis zu erzielen.

Starke Inhaltsstoffe

Die Grundlage des Balsams bilden natürliche Fette bzw. Öle. Sie sorgen dafür, dass der Pfotenbalsam einen pflegenden und schützenden Effekt hat. Die Kombination aus verschiedenen Ölen sorgt auch dafür, dass der Balsam schön geschmeidig ist und sich gut auftragen lässt.

Bienenwachs bildet einen Schutzfilm auf der Haut, vermindert Reizungen und Trockenheit, beugt Entzündungen vor und hält Bakterien fern. Kokosöl besitzt ebenfalls antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem spendet es Feuchtigkeit und pflegt die Pfoten deines Vierbeiners. Olivenöl wirkt feuchtigkeitsspendend und der hohe Vitamin-E-Gehalt macht die Haut elastischer und unterstützt die Zellerneuerung.

Ich verwende zusätzlich getrocknete Arnika und Ringelblume sowie ein Lavendelöl um den pflegenden und schützenden Effekt des Pfotenbalsams zu verstärken. Du kannst diese Bestandteile aber auch weglassen oder durch andere ersetzen. Gute Ergänzungen wären auch Manuka, Rosmarin, Melisse, Kamille oder Pfefferminz. Erkundige dich vorher unbedingt über die verschiedenen Wirkungen und die passende Dosierung.

Arnika ist eine Heilpflanze, die häufig in Salben zur unterstützenden Behandlung von stumpfen Verletzungen wie Blutergüssen, Quetschungen oder Prellungen, angewendet wird. Arnika werden entzündungshemmende, schmerzlindernde und antiseptische Eigenschaften zugesprochen. Die Ringelblume wird aufgrund ihrer intensiv pflegenden Eigenschaften häufig in Cremes verwendet. Sie pflegt trockene Haut und repariert rissige Hautstellen. Ringelblume unterstützt die Wundheilung und fördert die Bildung neuer Hautzellen. Damit ist Ringelblume perfekt für die Pfoten deines Hundes. Das Lavendelöl besitzt ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften hilft aber auch gegen Juckreiz und fördert Entspannung und Wohlbefinden.

So stellst du deine Pfotenbalsam für Hunde her

Schritt 1:
Kokosöl bei niedriger Temperatur langsam schmelzen und anschließend mit dem Olivenöl vermengen.

Schritt 2:
Die getrockneten Arnika- und Ringelblumenblüten in ein großes Teesieb füllen und über 1-2 Stunden im Ölgemisch erwärmen. Achte darauf, dass die Mischung nicht anfängt zu kochen. Umso länger du die Pflanzen im Öl erwärmst, desto intensiver wird der Auszug.

Schritt 3:
Das Teesieb mit den Pflanzen aus dem Ölgemisch nehmen und bei Bedarf das Öl durchsieben um Reste der Pflanzen zu entfernen.

Schritt 4:
In die saubere, noch warme Ölmischung das Bienenwachs und das Lavendelöl einrühren.

Schritt 5:
Den noch flüssigen Balsam in ein Glas füllen und abkühlen lassen.

Deinen fertigen Pfotenbalsam lagerst du am besten lichtgeschützt und an einem kühlen Ort. Achte darauf, dass dein Balsam nicht durch Schmutz verunreinigt wird, dann hält er sich durchaus bis zu einem Jahr.

Schnüffelteppich basteln

Ein Schnüffelteppich ist eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit für deinen Hund. Egal ob als Ergänzung zum Spaziergang oder als Alternative bei schlechtem Wetter. Suchspiele lasten deinen Hund geistig aus und sind auch körperlich anstrengend für ihn. Aus wenigen Materialien kannst du deinem Hund ganz einfach und in kurzer Zeit einen eigenen Schnüffelteppich basteln.

Die Materialien für den Schnüffelteppich

Für einen Schnüffelteppich benötigst du nicht viel. Alles was du brauchst findest du im Baumarkt, in einem gut sortierten Supermarkt oder sogar schon bei dir Zuhause. Die Unterlage bildet eine Waschbeckeneinlage, eine Anti-Rutsch-Matte, eine Gummimatte oder Ähnliches. Damit dein Schnüffelteppich nicht rutscht sollte die Unterlage aus gummiähnlichem Material bestehen. Außerdem sollten in der Unterlage Löcher sein, sodass du die Fransen durchziehen und befestigen kannst. Die Fransen bestehen in der Regel aus Fleece. Du kannst eine oder auch mehrere Farben Fleece verwenden. Da, je nach Größe des Schnüffelteppichs, viele Fransen benötigt werden, habe ich eine Fleecedecke verwendet.

So bastelst du den Schnüffelteppich

Schritt 1:
Nehme dir deine Unterlage und schneide sie, wenn nötig, zurecht.

Schritt 2:
Schneide aus einer Fleecedecke die Fransen für den Schnüffelteppich aus. Je nach Größe des Schnüffelteppichs benötigst du mindestens 30 bis 50 Fransen, die ca. 3 cm breit und 20 cm lang sein sollten.

Schritt 3:
Fädle immer ein Fransen durch zwei nebeneinanderliegende Löcher und verknote ihn auf der Oberseite. Umso mehr Fransen du verknotest desto dichter wird dein Schnüffelteppich.

Schritt 4:
Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist musst du den Schnüffelteppich nur noch mit Leckerchen befüllen und dein Hund kann mit der Suche starten. Wenn dein Hund den Schnüffelteppich noch nicht kennt kannst du ihm zeigen, wie du die Leckerchen im Teppich verteilst. Lass deinen Hund nicht unbeaufsichtigt, wenn er mit dem Schnüffelteppich beschäftigt ist, damit er keine Fransen aus dem Teppich zieht.

Suchspiele in den Alltag einbauen

Die meisten Hunde lieben Suchspiele. Sie sind eine gute Möglichkeit um den Hund sowohl geistig als auch körperlich auszulasten und sie bringen Abwechslung in den Alltag. Gerade für Hund, die bei anderen Spielen schnell hochfahren oder aufgrund von Handicaps körperlich eingeschränkt sind, können Suchspiele eine passende Beschäftigungsmöglichkeit sein. Einen Schnüffelteppich basteln und Leckerchen darin verstecken ist eine Möglichkeit von Vielen. Lege deinem Hund eine Futterspur, verstecke Leckerchen in einem Laubhaufen oder einem Baumstamm oder lass deinen Hund einen gefüllten Futterbeutel suchen. Probiere verschiedene Spiele aus. Ich bin mir sicher dein Hund wird die Suche mit dir lieben.

Selbstgemachte Hundekekse

Für selbstgemachte Hundekekse gibt es viele gute Gründe. Du weißt was an Zutaten drin steckt, kannst verschiedenste Variationen ausprobieren und hast immer Leckerchen in passender Größe für deinen Hund. Rezepte für selbstgemachte Hundekekse gibt es viele. Hier findest du 5 unterschiedliche Varianten, die du ganz einfach mit einer Backmatte herstellen kannst.

Thunfisch Parmesan Cookies

Für die Thunfisch Parmesan Cookies benötigst du 300g Thunfisch, 200g Parmesan, 3 Eier, 1 Esslöffel Kokosöl und 1 Teelöffel Petersilie. Alternativ kannst du natürlich auch anderen Käse oder auch anderes Öl verwenden. Zuerst den Parmesan reiben. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und pürieren. Sollte der Teig zu fest sein kannst du ihn mit etwas Wasser verdünnen. Gebe den Teig in deine Backmatte und streiche ihn mit einem Teigschaber glatt.

Die Thunfisch Parmesan Cookies kommen jetzt für ca. 25 Minuten bei 175 °C in den Backofen. Die Backzeit kann je nach Größe der Backmatte natürlich variieren. Und schon sind die ersten selbstgemachten Hundekekse fertig.

Käse Kugeln

Um leckere Käse Kugeln herzustellen benötigst du 2 Karotten, 3 Eier, 50g Hüttenkäse, 50g Parmesan und 75g Buchweizenmehl. Das Buchweizenmehl kann auch durch andere Sorten z.B. Maismehl, Kartoffelmehl, Kokosmehl oder Reismehl ersetzt werden.

Zuerst die Karotten pürieren und den Parmesan reiben. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und bei Bedarf mit Wasser verdünnen. Anstatt frischen Karotten kannst du auch ein Babygläschen mit Karottenbrei verwenden und je nach Bedarf verwenden. Jetzt den Teig in deine Backmatte füllen und mit einem Teigschaber glattstreichen. Die Käse Kugeln werden ca. 35 Minuten bei 150 °C gebacken.

Kokos-Käse-Leckerlis

Für dieses Rezept benötigst du 200g körnigen Frischkäse oder Hüttenkäse, 300g Kokosmehl, 2 Eier und einen Esslöffel Öl. Geeignete Öle sind unter anderem Kokosöl oder Olivenöl.

Die Zutaten miteinander vermischen und in die Backmatte geben. Sollte der Teig zu fest sein kannst du ihn mit Frischkäse oder etwas Wasser verdünnen. Die Kokos-Käse-Leckerlis werden für ca. 30 Minuten bei 180 °C gebacken.

Kürbis Kekse

Kürbis Kekse bestehen aus 150g Kürbis, 100g Kokosmehl, 150g Buchweizenmehl, 1 Ei, 1 Esslöffel Kokosöl und einem Esslöffel Hagebuttenpulver. Hagebuttenpulver ist reich an Vitamin C und wirkt unter anderem entzündungshemmend.

Als erstes wird der Kürbis geschält und püriert. Alternativ kannst du auch Babygläschen mit Kürbispüree verwenden. Die anderen Zutaten mit dem Kürbispüree vermischen und bei Bedarf mit Wasser verdünnen. Anschließend den Teig in die Backmatte geben und mit einem Teigschaber glätten. Die selbstgemachten Hundekekse für ca. 25 Minuten bei 180 °C backen.

Himbeeren Cookies

Für das letzte Rezept benötigst du 200g Himbeeren, 1 Ei, 1 Esslöffel Kokosflocken, 1 Teelöffel Kokosöl und 1 Teelöffel Kokosmehl. Statt Himbeeren können auch andere Beeren verwendet werden. Wenn du Tiefkühlbeeren verwendest achte darauf, dass du die Früchte rechtzeitig auftaust und den Saft abgießt. Die Zutaten miteinander vermischen und pürieren. Sollte der Teig zu fest sein kann er mit Wasser oder Beerensaft verdünnt werden. Teig in die Backmatte geben, glattstreichen und für ca. 20 Minuten bei 180 °C backen. Im Anschluss nochmal ca. 20 Minuten bei 50 °C trocken.

Selbstgemachte Hundekekse richtig lagern

Damit selbstgemachte Hundekekse besonders lange halten solltest du sie aufjedenfall immer gut trocknen und auskühlen lassen bevor du sie in eine Dose füllst. Sollten deine Hundekekse nach der, in den Rezepten angegebenen, Backzeit noch nicht ganz fest sein, lass sie einfach noch ein bisschen im Backofen. Übrigens sind dünne Hundekekse länger haltbar als dicke. Wähle deshalb eher eine kleinere, dünnere Form für deine Leckerchen.

Wenn deine Kekse jetzt trocken und ausgekühlt sind lagerst du sie am besten an einem trockenen und kühlen Ort. Deine Keksdose sollte nicht komplett luftdicht sein, damit evtl. vorhandene Restfeuchtigkeit austreten kann. Fertige Hundekekse lassen sich übrigens auch super einfrieren. Wenn du also bei der nächsten Backaktion zu viele Kekse gebacken hast und dir nicht sicher bist ob dein Hund sie rechtzeitig aufisst, friere sie einfach ein.

Und jetzt, viel Spaß beim Backen.

7 Tipps zum Alleinsein

So fällt es deinem Hund leichter alleine Zuhause zu bleiben

Alleinsein fällt vielen Hunden schwer. Naturgemäß ist das kein Wunder. Der Hund ist ein soziales Lebewesen, welches Anschluss an sein „Rudel“ sucht. Alleine bleiben bedeutet angreifbarer zu sein und führt in der Natur oft zum Tod. Mit diesen 7 Tipps zum Alleinsein fällt es deinem Hund leichter entspannt zu bleiben wenn keiner Zuhause ist.

1. Seine Sicherheitszone, sein Ruheplatz

Schaffe deinem Hund eine Sicherheitszone. Einen Platz an dem er sich zurückziehen kann und ungestört ruhen darf. In den meisten Fällen ist so ein Platz sein Körbchen. Schau, dass du deinen Hund jederzeit auf seinen Platz schicken kannst und er dort auch entspannt liegen bleibet wenn du den Raum verlässt. Wenn der Hund auf seinem Platz liegt um zu ruhen wird er nicht angesprochen oder angefasst. Dies sollte auch für deinen Besuch klar sein. Der erste Schritt zum Alleinsein ist, dass der Hund sich an einem Ort entspannen kann auch ohne das du anwesend bist.

Eine weitere Liegemöglichkeit ist eine Transportbox. Der Höhlencharakter gibt vielen Hunden ein Sicherheitsgefühl und dämpft optische und akustische Geräusche ab. Das Liegen in einer Transportbox muss unbedingt mit positiven Gefühlen verknüpft werden. Sie dient nicht dazu den Hund einfach darin einzusperren weil er sonst lästig wird. Wichtig ist auch, dass wenn die Box geschlossen wird, dies nicht über einen langen Zeitraum ohne Aufsicht passiert. Wenn sich der Hund in der Box aus irgendeinem Grund bemerkbar macht und niemand nach ihm sehen kann gerät er möglicherweise in Panik und ist hinterher gestresster als davor. Boxen sind eine tolle Sache die aber ordentlich trainiert werden sollten.

Manche Hunde legen sich in Abwesenheit der Menschen gerne an Orte die besonders stark nach Ihnen riechen z.B. das Sofa oder Bett. Wenn du absolut nicht damit leben kannst, dass dein Hund an einem der beiden Orte liegt lege ihm regelmäßig ein getragenes T-Shirt oder eine benutzte Decke in sein Körbchen. Dein Hund hat Stress, weil er alleine ohne seine Familie ist. Orte die besonders stark nach seinen Bezugspersonen riechen geben ihm ein Gefühl von Sicherheit.

2. Die richtige Auslastung

Ein Hund der voller Energie und Tatendrang ist kann sich nicht entspannen und auch nicht alleine bleiben. Achte also darauf, dass dein Hund passend ausgelastet ist wenn du mit Ihm Entspannung und Alleinsein trainieren möchtest. Der Bedarf an Auslastung ist bei allen Hunden unterschiedlich. Rasse und Alter des Hundes spielen eine wichtige Rolle hierbei. Es gibt viele Möglichkeiten den Spaziergang etwas aufregender zu gestalten. Mein Favorit sind Futtersuchspiele. Verstecke das Frühstück deines Hundes in einem Laubhaufen oder in langem Gras und lass es ihn erschnüffeln. Alternativ kannst du die Ration auch in einem Futterbeutel mitnehmen und diesen verstecken oder apportieren lassen. Voraussetzung für diese Aktivitäten ist natürlich das dein Hund das Suchen oder die Arbeit mit dem Futterbeutel kennt.

ACHTUNG! Zu viel Auslastung bringt das genaue Gegenteil von Entspannung. Der Hund steht total unter Stress weil er immer eine neue Aufgabe erwartet. Wenn du also das Gefühl hast, dass dein Hund nach stundenlangen Spazierengehen und Futtersuchen immer noch nicht müde ist, solltest du dir Gedanken machen ob dein Programm nicht zu viel des Guten ist. Manchmal ist bei der Auslastung weniger mehr. Vor allem Nasenarbeit ist für Hunde sehr anstrengend.

3. Lecken, kauen, knabbern

Lecken, kauen und knabbern wirkt auf Hunde entspannend und beruhigend. Wenn dein Hund anfangs Schwierigkeiten hat, zum Beispiel nach einem Spaziergang, zur Ruhe zu kommen kannst du ihn auf seinen Platz schicken und ihm dort einen Kauknochen anbieten. Geeignet hierfür sind z.B. getrocknete Rinderohren, Strossen oder Ziemer. Schau, dass du für deinen Hund etwas Attraktives findest, an dem er ein bisschen zu knabbern hat. Positiver Nebeneffekt: mit natürlichen, getrockneten Kauartikeln trägst du gleichzeitig zur Zahngesundheit deines Hundes bei. Alternativ bietet sich auch ein gefüllter KONG zum runterkommen an.

Hast du einen Hund dem das Alleinsein besonders schwer fällt gibt es folgende Variante für das Training: Wenn du deinem Hund einen Kauknochen oder einen KONG gegeben hast und er damit auf seinem Platz liegt verlässt du den Raum. Kauknochen oder KONG sollen etwas Besonders werden das es nur gibt wenn Herrchen und Frauchen nicht da sind. So wird das Alleinsein gleich viel schöner. Betrittst du also den Raum wieder nimmst du deinem Hund diese Besonderheit also wieder weg. So könntest du auch mit selbstbelohnenden Spielzeugen wie einem Futterball vorgehen. Meine Hunde drehen immer richtig auf wenn ich den Futterball raushole, daher ist diese Variante keine Option für mich. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Futterball natürlich auch irgendwann leer ist. Wenn du dann nicht anwesend bist und den Ball weder entfernen noch nachfüllen kannst geht der selbstbelohnende Effekt verloren und frustriert den Hund.

4. Rituale und andere Gewohnheiten

Nach dem Spaziergang bekommen meine Hunde ihr Futter. Anschließend mache ich mich für die Arbeit fertig. Bevor ich das Haus verlasse achte ich darauf, dass die Hunde entspannt auf ihren Plätzen liegen. An Tagen an denen sie sich weniger schnell entspannen bekommen sie einen Kauknochen bevor ich das Haus verlasse. Meine Hunde haben gelernt auch ohne mich auf ihren Plätzen zu entspannen und zu warten bis ich wieder komme. Ein solcher Ablauf hilft dem Hund sich auf das Alleinsein vorzubereiten und macht die Situation so etwas kontrollierbarer. Vorrausetzung dafür ist aber das der Hund das Ruhen und Warten (wie im Punkt 1 beschrieben) gelernt hat.

Hat er das nicht gelernt können solche Rituale oder das Anziehen von Jacke und Schuhe sowie das Klappern der Autoschlüssel Auslöser für Stress und Vorboten für ein „schreckliches Erlebnis“ sein. Wenn das bei dir der Fall ist versuche deinem Hund beizubringen, dass das Anziehen von Jacke und Schuhe auch einfach mal nichts bedeuten kann. Zieh dir immer mal wieder deine Schuhe an und wieder aus, Nimm dir den Autoschlüssel und leg ihn wieder weg. Wichtig ist dabei, dass du deinen Hund genau beobachtest und ihn nicht zu sehr stresst. Wenn diese Dinge kein Auslöser mehr für großen Stress sind und dein Hund gelernt hat zu entspannen fang an ruhige Rituale, die deinen Hund auf deine folgende Abwesenheit vorbereiten, zu etablieren.

5. „Kleiner Raum“, eingeschränkte Bewegungsfreiheit

Ein ganzes Haus zu bewachen ist eine große Aufgabe. Wenn dein Hund Probleme mit dem Alleinsein hat übergib ihm nicht gleich das ganze Haus. Umso mehr Raum er hat umso wahrscheinlicher ist es, dass der Stresslevel des Hundes sich erhöht. Mehr Räume die man nach Herrchen und Frauchen absuchen kann, mehr Türen und Fenster durch die Eindringlinge kommen könnten, wohlmöglich die Wohnungstür durch die, wegen dem belebten Hausflur, ständig andere Stimmen zu hören sind. Achte, wenn möglich, darauf, dass der im Punkt 1. beschriebene Ruheplatz in einem Raum ist der nicht direkt an den Hausflur oder eine befahrenen Straße angrenzt. Wenn der Raum zu groß ist kannst du ihn mithilfe von Trenngittern verkleinern. Der Gedanke dahinter ist, der Hund hat weniger Raum dadurch weniger Verantwortung und weniger Reize (Stimmen, Autos, Postbote…) die auf ihn wirken und so weniger Stress. Ein gewünschter Nebeneffekt ist, dass der Hund natürlich auch weniger kaputt machen kann, wenn er dazu neigt.

6. Übung macht den Meister

Der Hund ist ein soziales Lebewesen, alleine zu sein ist für ihn nicht natürlich und sollte daher keinesfalls als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Es muss Schritt für Schritt erlernt werden und bis der Hund stundenweise alleine bleiben kann ist es oft ein weiter Weg. Wer in der glücklichen Situation ist einen Welpen zu haben sollte ihn unbedingt von Anfang an, schrittweise daran gewöhnen. Wenn das nicht der Fall ist, ist es meistens Ratsam sich professionelle Hilfe zu suchen um einen gezielten Trainingsplan zu erstellen.

Alles baut auf der Fähigkeit sich ohne Herrchen und Frauchen zu entspannen auf. Das ist der erste Schritt der nochmal in viele kleine Schritte unterteilt ist. Anschließend wird die Dauer der Abwesenheit immer nur kurz gesteigert z.B. erst eine Minute dann drei Minuten dann fünf. Den Hund muss man dabei immer im Blick haben. Während des Trainings darf es auf keinen Fall vorkommen, dass der Hund plötzlich für einen langen Zeitraum unbeaufsichtigt Zuhause ist. Er könnte in Panik geraten oder, wenn er bereits ein Problem mit dem alleine sein hat, in alte Muster verfallen und der erreichte Trainingsfortschritt wäre dahin. Der nächste Schritt kommt im Training immer dann, wenn neun von zehn Trainingseinheiten erfolgreich waren und der Hund sich ruhig und entspannt verhalten hat.

7. Unterstützung und Alternativen

Wie in Punkt 6. beschrieben sollte es um jeden Preis vermieden werden, dass der Hund während der Trainingszeit über einen längeren Zeitraum alleine gelassen wird und wohlmöglich in alte Muster zurückfällt. Hierfür sollte man unbedingt Familie, Freunde, Nachbarn oder eine professionelle Betreuungsstelle um Hilfe bitten. Selbst wenn der Hund einige Stunden alleine bleiben kann ist eine solche Unterstützung durchaus sinnvoll. Für meine Hunde ist auch ein Zeitraum von 6-8 Stunden zu bewältigen und wenn das mal vorkommt dann sehe ich da auch kein Problem. Unter der Berücksichtigung, dass der Hund aber ein soziales Lebewesen ist möchte ich ihm diesen Zeitraum nicht ständig zumuten. Wenn du also weißt, dass dein Hund für mehrere Tage oder vielleicht sogar regelmäßig einen so langen Zeitraum alleine bleiben muss solltest du dir unbedingt Gedanken über eine Unterstützung machen. Es muss nicht immer die Tagesbetreuung sein. Wenn dein Hund das stundenweise Alleinsein gelernt hat reicht auch ein ausgiebiger Spaziergang quasi zur Halbzeit. Vielleicht hast du einen netten Nachbarn der mit deinem Hund mittags spazieren gehen kann?

Möglichkeiten gibt es viele und ein gezieltes Training ist immer sinnvoll. Die beschriebenen 7 Tipps zum Alleinsein haben mir selbst geholfen und sind Maßnahmen die im Training eingesetzt werden können. Jeder Hund ist individuell und im Zweifel kann nur ein kompetenter Trainer helfen.

Viel Spaß beim üben. 🙂

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