Training und Gesundheit

Schlagwort: Buchtipp

Das Mutmachbuch für unsichere Hunde

Mit positiven Erlebnissen zu mehr Selbstbewusstsein und weniger Stress – Ein Buch von Madeleine und Rolf C. Franck

Unsichere und ängstliche Hunde haben es in unserem Alltag oft schwer. An einer befahrenen Straße entlang gehen, im Auto mitfahren, im Park mit anderen Menschen und Hunden spazieren gehen… Was für uns und für andere Hunde völlig normal ist, ist für sie eine Herausforderung. Das Mutmachbuch für unsichere Hunde beschäftigt sich genau mit diesen Hunden. Es geht darum Angst, Unsicherheit und Stress zu erkennen und zu verstehen und den Hund selbstbewusster und mutiger für den Alltag zu machen.

Daten und Fakten zum Buch „Das Mutmachbuch für unsichere Hund“

Das Mutmachbuch für unsichere Hunde ist ein im September 2023 veröffentlichtes Taschenbuch mit 93 Seiten. Es erschien über den Cadmos Verlag und wurde von Madeleine und Rolf C. Franck geschrieben. Im Mutmachbuch geht es darum, das Selbstbewusstsein unserer Hunde zu stärken und die Zusammenhänge zwischen allen Bereichen des Hundelebens zu verstehen.

Über die Autoren

Dipl. Psychologin Madeleine Franck und Verhaltensberater Rolf C. Franck betreiben im Landkreis Cuxhaven gemeinsam die Hundeschule „Blauerhund“. Bei der Partnerschule für Mensch und Hund geht es unter anderem darum, die Beziehung zum eigenen Hund zu stärken. Im Training ist ihnen wichtig, dass der Hund emotional verstanden wird und sich gut fühlt. Unter dem Namen „Blauerhund“ bieten Madeleine und Rolf C. Franck verschiedene Kurse, Seminare und Onlinefortbildungen für Hundebesitzer*innen an. Neben ihrer Tätigkeit als Trainerin ist Madeleine Franck als Chefredakteurin des Bookazins „SitzPlatzFuß“ tätig. Außerdem ist sie Projektleiterin für den Cadmos Verlag.

Das Mutmachbuch – Zum Buch

„Mit diesem Buch möchten wir dich ermutigen, das Leben deines Hundes aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Wir möchten dir zeigen, wie du die Zusammenhänge zwischen Wohlbefinden, Gesundheit, Selbstwirksamkeit und emotionaler Stabilität nutzen und für deinen Hund eine Verbesserung schaffen kannst.“

Aus der Einleitung des Mutmachbuches für unsichere Hunde

Damit die Leser*innen das Leben ihres Hundes aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten können, geht es im ersten Kapitel des Buches darum, Unsicherheit, Angst und Stress besser zu verstehen.

Das Mutmachbuch für unsichere Hunde beschäftigt sich mit den Emotionen unserer Hunde. Wie und wo entstehen Emotionen im Gehirn und was für Auswirkungen haben sie auf unsere Hunde? Es geht um die negativen Emotionen Angst, Wut und Panik aber auch um positive Emotionen wie Seeking, Fürsorge und Spiel. Wie kann ich als Hundehalter*in diese Emotionen bei meinem Hund beeinflussen? Auch das Thema Stress spielt im ersten Kapitel eine wichtige Rolle.

Im nächsten Kapitel des Buches geht es um die Themen Mut, Resilienz, Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit und Selbstregulation. Was bedeuten all diese Begriffe und kann ich sie bei meinem Hund fördern? Wo kann ich in meinem Alltag meinem Hund die Möglichkeit zur Selbstwirksamkeit geben? An dieser Stelle im Mutmachbuch für unsichere Hunde bekommt man auch bereits die ersten Trainingstechniken und Möglichkeiten an die Hand, um erste Veränderungen im Alltag zu schaffen.

Zusammenhänge verstehen und Veränderungen anstoßen, heißt das nächste Kapitel des Buches. Hier geht es darum sich nicht nur auf das eigentliche Problem zu fokussieren, sondern das gesamte Hundeleben zu betrachten und dann herauszufinden, welche Bereiche noch Einfluss auf das Verhalten XY haben können. Schlaf, Bewegung, Sozialkontakte, Spiel und andere Bedürfnisse werden genau unter die Lupe genommen. Wie können wir durch unsere Stimmung unsere Hunde beeinflussen? Was bedeutet es, wenn ein Hund „sicher gebunden“ ist? Außerdem wird auch beleuchtet, welchen Einfluss Krankheiten und Schmerzen auf das Verhalten unserer Hunde haben.

In den letzten beiden Kapiteln wird es nochmal richtig praktisch. Die Leser*innen bekommen Übungen an die Hand wie sie Entspannung mit ihrem Hund trainieren können, welche Strategien sie ihren Hunden anbieten können um Stress abzubauen und welche Hilfsmittel zum Einsatz kommen können. Passend zum Titel Mutmachbuch werden auch verschiedene Mutmachspiele vorgestellt. Die Mutmachspiele sind eine bunte Mischung aus verschiedenen Spielarten, sodass für jedes Mensch-Hund-Team ein passendes Spiel dabei ist.

Mein persönliches Fazit

Für mich ist das Mutmachbuch für unsichere Hunde nicht nur etwas für Hundehalter*innen mit genau diesen Hunden, sondern auch für alle anderen. Es ist ein Buch für die, die ihren Hund etwas besser verstehen wollen. Für die, die ihre Beziehung zu ihrem Hund verbessern möchten und für diejenigen, die mehr über positives und bedürfnisbefriedigendes Training erfahren möchten.


Über uns

Ich bin Julia, Hundetrainerin aus Leidenschaft und Inhaberin von Adventure-Dog. Individuelles, faires und vor allem gewaltfreies Hundetraining liegen mir sehr am Herzen.

Bindungsspiele für Hunde

Beziehung und Vertrauen spielend vertiefen – Ein Buch von Nicole Röder

Die Bindung zwischen Hund und Mensch wird im Training und im Zusammenleben immer wichtiger. Aber was ist Bindung überhaupt? Löst eine gute Bindung zu meinem Hund alle Probleme? Wie arbeite ich an einer guten Bindung? Fragen die sich bestimmt viele Hundehalter*innen stellen. Eine Vielzahl an Möglichkeiten an der Bindung zu deinem Hund zu arbeiten, findest du im Buch „Bindungsspiele für Hunde“ von Nicole Röder.

Daten und Fakten zum Buch „Bindungsspiele für Hunde“

Bindungsspiele für Hunde ist im September 2022 als Taschenbuch erschienen und wurde über den Cadmos Verlag herausgegeben. Auf 96 Seiten bekommst du jede Menge Infos rund um das Thema Bindung. Es wird kurz thematisiert was Bindung ist und wie viel Wahrheit in verschiedenen Pauschalaussagen steckt. Der größte Teil des Buches beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, aber mit Spielen, die dir zu einer besseren Bindung zu deinem Hund verhelfen. Es werden verschiedene Spiele vorgestellt, damit für jedes Mensch-Hund-Team eine oder mehrere passende Bindungsspiele dabei sind.

Die Autorin – Nicole Röder

Nicole Röder ist Diplom-Pädagogin mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Hundetrainerin und Autorin verschiedener Hundebücher. In ihren Büchern werden Alltagstaugliches Trick- und Denktraining, kreative Beschäftigung und bindungsfördernde Auslastung thematisiert. Außerdem schreibt sie regelmäßig Artikel für das Magazin „SitzPlatzFuss“.

Bindungsspiele für Hunde – Über das Buch

Was ist Bindung? Mit der Frage startet das Buch Bindungsspiele für Hunde. Bindung wird bildlich beschrieben wie eine Art unsichtbares Band, das Mensch und Hund zusammenhält. Und es wird beschrieben, dass dieses Band dicker und fester werden kann, je besser man sich als Team kennenlernt, gemeinsam Zeit verbringt und Vertrauen zueinander aufbaut. Eine sehr schöne Beschreibung wie ich finde.

„Eine gute Bindung baut auf Vertrauen. Und dieses Vertrauen kann der Mensch von seinem Hund nur dann bekommen, wenn er ihn fair, respektvoll und voller Liebe in sein Leben und seinen Alltag integriert.“

Im Anschluss werden ein paar Pauschalaussagen, die bestimmt schon viele Hundehalter*innen gehört haben, auf Wahrheit überprüft. Eine Aussage ist zum Beispiel, „Wenn der Hund sich in einem großen Radius um den Menschen bewegt, hat er eine schlechte Bindung.“

Wie der Name schon verrät werden verschiedene Spiele vorgestellt, die die Bindung zu deinem Hund verstärken sollen. Und weil Mensch-Hund-Teams so verschieden sind, gibt es auch viele unterschiedliche Spielvarianten. Körpernahe Spiele, Jagdspiele, Futterspiele, Such- und Schnüffelspiele, Spiele im Haus, Spiele draußen, mit Spielzeug oder ohne spezielles Spielzeug. Alle Bindungsspiele bzw. alle Spiele, Übungen und Tricks werden einfach und verständlich erklärt und es werden häufig auch verschiedene Varianten vorgestellt. Darüber hinaus bekommst du auch eine Erklärung, was dir und deinem Hund das Spiel o.Ä. bringen soll bzw. wo es euch im Alltag weiterhelfen kann.

Mein persönliches Fazit

Selbst wenn du schon eine gute Bindung zu deinem Hund hast, ist Bindungsspiele für Hunde trotzdem ein empfehlenswertes Buch für dich. Die in dem Buch vorgestellten Übungen, Tricks und Spiele sind einfach eine schöne Möglichkeit mehr Abwechslung und Spaß in euren Alltag oder eure Gassirunde zu bringen. Also eine klare Empfehlung an alle Hundehalter*innen.

Raketenstart-Rückruf

Der Erfolgreiche Weg zum sicheren Abruf – Ein Buch von Sonja Meiburg

Kaum ein Thema beschäftigt Hundehalter*innen so sehr wie der Rückruf. Sie möchten gemütlich mit ihrem Hund spazieren gehen, ihn ohne Leine laufen lassen und natürlich soll er immer wieder zurückkommen. Die meisten Hundehalter*innen stellen schnell fest, so einfach ist das leider nicht. Denn auf der Gassirunde befinden sich unzählige Ablenkungen, denen man als Hund nur schwer widerstehen kann und die leider häufig interessanter als der Mensch sind. Wie das verändert werden kann, welche Fehler häufig im Rückruftraining gemacht werden und was man machen kann, wenn Bello nicht hört beschreibt Sonja Meiburg in ihrem Buch „Raketenstart-Rückruf“.

Daten und Fakten zum Buch „Raketenstart-Rückruf“

Raketenstart-Rückruf ist ein Taschenbuch mit 155 Farbfotos und 208 Seiten. Es erschien im August 2022 über den Kosmos Verlang und beschäftigt sich ausschließlich mit dem wichtigen Thema Rückruf. Es geht um Dinge die im Rückruftraining nicht funktionieren, um den Aufbau eines Rückrufsignales, um gezieltes Training, passende Belohnungen, die richtige Ausstattung und alles was es sonst noch für erfolgreiches Rückruftraining braucht.

Die Autorin – Sonja Meiburg

Sonja Meiburg ist seit über zwanzig Jahren Hundetrainerin und betreibt die Hundeschule Holledau in Niederbayern. Sie ist Mitbegründerin der Trainer*innengemeinschaft „Trainieren statt dominieren“ und leitet die Online Lernplattform „Hey Fiffi“. Eine Plattform mit verschiedenen Videos, von Trainer*innen der „Trainieren statt dominieren“ Gemeinschaft, rund um das Thema belohnungsbasiertes Hundetraining. Zu der Plattform gehören außerdem auch der Blog, das „Fiffi-Magazin“ und der Podcast „Fiffi-Cast“. Neben dem Buch Raketenstart-Rückruf hat sie auch Bücher zum Thema Anti-Giftköder-Training und Hunden freundlich Grenzen setzten geschrieben. Ihr neustes Buch erscheint Ende Juni 2023 und widmet sich dem Thema Welpen.

Raketenstart-Rückruf – Zum Buch

„Alles, was du brauchst, ist ein richtig guter Plan und etwas Zeit, um deinen Plan in die Realität umzusetzen.“

Sonja Meiburg, aus dem Buch Raketenstart-Rückruf

Wie so ein Plan aussieht erfährst du natürlich im Buch aber bevor es zu den konkreten Trainingsschritten geht, wird erstmal der Frage auf den Grund gegangen warum dein Rückruf nicht funktioniert. Und die Gründe können vielfältiger sein als man im ersten Moment denkt. Es geht um Belohnungen und Strafen, Stress, körperliche Beschwerden und die oft erwähnte Bindung. In welchen Momenten rufst du deinen Hund? Was bedeutet es für deinen Hund, wenn er gerufen wird? Was passiert, wenn er dein Rufen ignoriert? Schon im ersten Kapitel gibt es bestimmt den ein oder anderen „AH-Moment“.

Weiter geht es mit dem richtigen Equipment und dem passenden Signal. Was brauche ich für ein erfolgreiches Training und wie gut ist das Signal, das ich aktuell für den Rückruf nutze? Unter dem Titel „Die Stunde der Wahrheit“ erfährst du, wie du ganz einfach herausfinden kannst ob dein Signal für deinen Hund eindeutig ist und ob er es so positiv verknüpft hat wie du denkst. Sollte dein Ergebnis nicht so gut ausfallen wie du gedacht hast, kein Problem. Im Buch werden passende Alternativen beschrieben.

Das nächste große und wirklich wichtige Kapitel im Buch Raketenstart-Rückruf dreht sich um das Thema Belohnungen. Was mag dein Hund? Welche Alternativen gibt es zu klassischen Futterbelohnungen? Wie kann ich Futterbelohnungen attraktiver gestalten? Du bekommst jede Menge Ideen mit Dingen, die für deinen Hund eine Belohnung sein könnten. Neben Belohnungen, die du sofort ausprobieren kannst gibt es auch Belohnungen, die erst aufgebaut werden müssen. Wie das funktioniert und was du beim Thema Belohnungen sonst noch beachten solltest erfährst du alles im Kapitel „Die richtigen Belohnungen“.

Bevor es jetzt ans Abrufen geht, geht es noch um Ablenkungen. Es werden mögliche Ablenkungen aufgezählt und es geht darum wie du entscheidest, wann du welche Ablenkungen in dein Training einbaust. Außerdem bekommst du eine Möglichkeit an die Hand, die du nutzen kannst, wenn dein Hund dein Rufen ignoriert.

Du hast dein bisheriges Training genau analysiert. Bist bestens vorbereitet für neue Trainingssequenzen. Hast ein passendes Signal ausgewählt. Weißt was die besten Belohnungen für deinen Hund sind. Du kennst die Dinge, die deinen Hund ablenken und weißt, was du tun kannst, wenn er dein Rufen ignoriert. Jetzt geht es an das eigentliche Rückruftraining. Schritt für Schritt lernst du wie du dein neues Signal richtig aufbaust und festigst. Neben dem normalen „Alltagsrückruf“ lernst du auch den Aufbau eines speziellen Rückrufes.

Am Ende von Raketenstart-Rückruf geht es dann noch darum das Gelernte zu nutzen und deinem Hund Freilauf zu ermöglichen. Ab wann kann ich meinen Hund ableinen und wie gestalte ich das ableinen?

Mein persönliches Fazit

Du möchtest beim Thema Rückruf alles richtig machen? Dann besorge dir Raketenstart-Rückruf. Von Anfang bis Ende ist alles sehr verständlich geschrieben. Das Buch ist übersichtlich aufgebaut, die Übungen sind alle detailliert beschreiben. Wo es Sinn macht gibt es Zusammenfassungen für alle, die es nochmal kurz und knackig brauchen. Besonders schön sind auch die Rückrufspiele, die im Buch vorgestellt werden. So wird es im Training nie langweilig. Wer Raketenstart-Rückruf gelesen hat, hat definitiv einen richtig guten Plan für sein Rückruftraining.

Das Gassibuch für besondere Hunde

Entspannt spazieren, reaktives Verhalten reduzieren – Ein Buch von Katrien Lismont

Wenn ich mit meinem „besonderen“ Hund spazieren gehe, überlege ich ganz genau wann, wo und wie lange. Was mache ich, wenn ich doch mal auf andere Menschen treffe? Lange Zeit waren Spaziergänge mit ihm deshalb für mich ein Punkt auf der Tagesordnung der abgearbeitet werden musste. Es fehlte der entspannte Teil. Der Spaß und die Entspannung. Das Gassibuch für besondere Hunde richtet sich an alle, denen es auch so geht und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf das zu ändern.

Daten und Fakten zum Buch „Das Gassibuch für besondere Hunde“

Über den Cadmos Verlag erschien im Oktober 2020 „Das Gassibuch für besondere Hunde“. Das Taschenbuch hat 128 Seiten und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema entspannt spazieren gehen. Es geht darum den eigenen Hund besser zu verstehen, die Spazierrouten gut zu planen und die eigenen Fähigkeiten sowie die Fähigkeiten des Hundes so zu verbessern, dass alle Beteiligten die täglichen Spaziergänge genießen können.

Die Autorin – Katrien Lismont

Katrien Lismont ist Gründerin und Inhaberin der Hundeschule DOGood in Bretzfeld und Autorin mehrerer Bücher rund um das Thema Hund. Anfang der 2000er wurde sie durch ihre übermäßig ängstliche Hündin Daisy auf die Tellington TTouch Methode aufmerksam. Sie begann mit der Ausbildung und der Grundstein für ihre berufliche Laufbahn als Hundetrainerin war gelegt. Es folgten weitere Aus- und Weiterbildungen im Bereich Hundeverhalten, Hundegesundheit und Hundetraining. Katrien Lismont ist unter anderem Tellington TTouch Practitioner (P2), zertifizierte BAT-Instruktorin und Cumcane Trainerin und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz im Verhaltenstraining.

Das Gassibuch für besondere Hunde – Zum Buch

Das Gassibuch für besondere Hunde startet mit den wichtigen Fragen „Was sind besondere Hunde?“ und „Was hat Gassigehen mit Verhaltenstraining zu tun?“. Um das zu verstehen geht es im ersten Teil des Buches nochmal kurz um das Thema Stress, Stressanzeichen und Stressabbau. Außerdem gibt es bereits die ersten Tipps, wie man am besten mit aufregenden Situationen umgehen kann.

Im nächsten Schritt geht es dann um die „Gassi-Basics“. Was brauche ich auf meinem Spaziergang, wie oft muss ich spazieren gehen und wie lang sollte mein Spaziergang sein? Es geht vor allem auch darum den Spaziergang so zu planen, dass Halter*in und Hund durch Rituale mehr Struktur und Sicherheit auf ihren gemeinsamen Runden bekommen. Ein Hinweis aus diesem Kapitel ist: „Gassigehen ist kein Wettkampf, bei dem es darum geht, wer am längsten unterwegs ist.“ Neben Tipps zur Gassirundenplanung gibt es auch Anmerkungen zum Kontakt mit Artgenossen und zum Thema Freilauf.

Die Gassiplanung ist gemacht! Jetzt geht es weiter mit nützlichen Fähigkeiten, die Hundehalter*innen helfen soll klar mit ihren Hunden zu kommunizieren und so die gemeinsame Runde schöner zu gestalten. Es werden mehrere nützliche Signale und deren Aufbau vorgestellt. Der Aufbau aller Signale erfolgt über positive Verstärkung und mithilfe eines Markersignals. Es sind einfachere und anspruchsvollere Übungen dabei und auch Übungen aus dem Tellington TTouch Bereich.

Im Kapitel „Begegnungen unterwegs meistern“ sind ebenfalls Übungen zu finden, die auf dem Spaziergang umgesetzt werden können. Vor allem geht es um das richtige Leinenhandling und darum, selbst feinste Signale beim Hund wahrzunehmen. Es geht darum dem Hund Selbstwirksamkeit zu ermöglichen. Durch Selbstwirksamkeit soll der Hund lernen, aktiv seine Situation zu beeinflussen. Er soll ausreichend Zeit bekommen um zu lernen in Ruhe eine Situation einschätzen zu können und eine angemessene Lösung zu finden.

Das letzte große Kapitel des Buches nennt sich „Pimp up your Gassi“. „Abwechslung, Spiele, Denkaufgaben und Bewegungsmöglichkeiten sind hervorragende Mittel, die Kooperation zu fördern und ein pralles Vertrauenskonto zwischen Ihnen und Ihrem Hund aufzubauen“, heißt es. Es geht also um Ideen, wie wir die gemeinsame Qualitätszeit mit unserem Hund besser nutzen können und wie wir mehr Abwechslung in einfache Spazierrunden bringen. Zu jeder Idee gibt es meistens auch verschiedene Variationen, sodass für jeden Hundetyp das Passende dabei ist.

Mein persönliches Fazit

Das Gassibuch für besondere Hunde ist ein wirklich schönes Buch. Es ist übersichtlich gestaltet und verständlich geschrieben. Auch alle Übungen sind einfach und gut erklärt. Ich denke, dass sich viele Hunde über Zusammenarbeit mit ihren Menschen freuen und sie sich gerne auf ein bisschen Abwechslung auf den Spazierrunden einlassen. Selbst, wenn man keinen „besonderen“ Hund hat kann man deswegen viel mit dem Gassibuch für besondere Hunde anfangen.

Schreck lass nach!

Der Einfluss von Stress und Angst auf Gehirn und Verhalten – Ein Buch von Heike Weststedt

Stress und Angst sind zwei Themen, mit denen ich mich im Zusammenleben mit einem Tierschutzhund schon viel beschäftigt habe und darum geht es auch in dem Buch „Schreck lass nach!“. Wie beeinflussen diese beiden Komponenten das Verhalten von Hunden, wie gehe ich damit um aber vor allem was und wie kann ich etwas verändern? „Stress und Angst lösen bei Tieren ebenso wie bei uns Menschen körperliche und psychische Schäden aus.“ Eine Erkenntnis, die ich zwar schon vor dem lesen dieses Buches hatte, die aber nochmal klar macht warum das Thema so wichtig ist.

Daten und Fakten zum Buch „Schreck lass nach!“

„Schreck lass nach!“ erschien 2013. Das 104 Seiten lange Taschenbuch wurde von CumCane herausgegeben und befasst sich mit den wichtigen Themen Angst und Stress beim Hund. Es geht um die Wahrnehmung des Hundes, wie wir als Hundehalter*innen erkennen was der Hund vermutlich gerade fühlt und was Angst und Stress im Gehirn und im Körper auslösen. Darüber hinaus gibt es Infos zu Trainingsmethoden und zur Trainingsplanung.

Die Autorin – Heike Westedt

Heike Westest ist Biologin und Hundetrainerin. Ihre Trainerausbildung hat sie, nach ihrem Biologiestudium, bei Turid Rugaas und Sheila Harper absolviert. Sie selbst sagt über ihre Arbeit: „Mein Ziel ist es, eine faire, artgerechte, druck- und gewaltfreie Erziehung für die jeweiligen Mensch-Hund-Teams zu finden.“ Dabei Kombiniert sie ihr Wissen über die Verhaltensbiologie des Hundes mit ihrem Wissen über Lerntheorien und hündische Kommunikation.

Schreck lass nach! – Zum Buch

Das erste Kapitel startet unter dem Thema Wahrnehmung. Es geht darum wie der Hund seine Umwelt wahrnimmt, welche Sinne ihm zur Verfügung stehen und wie er auf Umweltreize reagiert. Was passiert im Gehirn des Hundes und wie bewertet er ob ein Reiz eine Gefahr darstellt oder nicht? Bilder und Beispiele verdeutlichen die Wahrnehmung des Hundes. Am Ende des Kapitels gibt es nochmal ein paar wissenschaftliche Fakten über die bewusste und unbewusste Wahrnehmung.

Da wir ja alle keine Gedanken lesen können geht es im nächsten Kapitel um die Körpersprache des Hundes. Ein wirklich wichtiger Punkt, wenn wir wissen möchten, wie es unserem Hund in verschiedenen Situationen geht. In dem Kapitel wird die Körpersprache der Hunde in drei Bereiche eingeteilt. Den grünen, den gelben und den roten Bereich. Es wird beschrieben, wie der Hund aussieht und wie er sich fühlt. Zu jedem Bereich gibt es passenden Bilder und Beispiele. Außerdem wir kurz erklärt was man unter „Beschwichtigungssignalen und den „4 F’s“ versteht.

Nachdem wir nun wissen, wie unser Hund die Umwelt wahrnimmt und wie wir erkennen, was er gerade fühlt, können wir uns im dritten Kapitel mit dem Thema Angst beschäftigen. Erstmal wird geklärt was Angst ist und was der Unterschied zwischen Angst, Furcht, Unsicherheit, Scheu und Trauma bzw. Phobie ist. Es geht um die Abläufe im Gehirn und um körperliche und psychische Folgen. Auch die Fragen, „Woher kommt die Angst?“ bzw. „Warum hat mein Hund Angst?“ wird behandelt. Es wird nochmal Bezug auf die Wahrnehmung und auf die Körpersprache genommen und erklärt, wie man mit Angst umgehen kann.

Ein Satz, der mir besonders im Kopf geblieben ist, da ich im Alltag noch viel zu häufig das Gegenteil erlebe ist, „Wenn ein Hund Angst zeigt, sollte er nicht durch die Situationen, die ihm offensichtlich Angst bereiten, gezwungen werden hindurch zu gehen. Er wird nichts lernen, außer vielleicht, dass diese Situationen wirklich unangenehm sind, und er ihnen hilflos ausgeliefert ist…“ Wissenschaftliche Fakten und Bilder gibt es auch in diesem Kapitel.

Im vierten Kapitel dreht sich alles um das Thema Stress. Was ist Stress? Was passiert im Körper und welche Auswirkungen hat Stress auf das Verhalten? Es wird zwischen verschiedenen Stressauslösern unterschieden und erklärt wie Stresshormone im Körper wirken. Auch in diesem Kapitel gibt es wieder wissenschaftlicher Fakten und Bilder, die einem das komplexe Thema Stress näherbringen.

Im weiteren Verlauf des Buches geht es um Fallbeispiele, Trainingsmethoden, Hilfsmittel und Trainingsplanung. Es geht kurz darum wie Hunde lernen und welche unterschiedlichen Lerntheorien es gibt. Anschließend werden verschiedene Elemente aus dem Hundetraining vorgestellt. Die einzelnen Elemente werden mit Schritt für Schritt Trainingsanleitungen einfach und verständlich erklärt. Beispielsweise wird der Aufbau eines Aufmerksamkeitssignales, der Aufbau eines Markerwortes und die Konditionierung eines Entspannungssignales beschrieben. Im letzten Kapitel geht es dann nochmal darum, wie ich mein Training plane, optimiere und überprüfe.

Mein persönliches Fazit

Für mich ist „Schreck lass nach!“ ein absolut empfehlenswertes Buch. Auf 100 Seiten werden komplexe Themen verständlich erklärt. Man bekommt fachliches Wissen und theoretische Trainingsanleitungen. Für Alle, die mehr als die vereinfachte Version wollen gibt es extra gekennzeichnete Seiten oder Hinweise auf weiterführende Literatur.

Entspannungstraining für Hunde

Stress, Ängste und Verhaltensprobleme reduzieren – Ein Buch von Karin Petra Freiling

„Ein unausgeglichener Hund reagiert instinktiv und triebgesteuert, der gelassene Hund ist hingegen in der Lage, Dinge zu überschauen und angepasst zu reagieren.“ Das ist der erste Satz der Einleitung und er macht deutlich, warum Entspannung und Ruhe so wichtig für unsere Hunde ist. Entspannungstraining für Hunde ist ein Buch, in dem unterschiedliche Entspannungstechniken vorgestellt werden. Methoden, die unseren Hunden in oder nach stressigen Situationen helfen sollen.

Daten und Fakten zum Buch „Entspannungstraining für Hunde“

Entspannungstraining für Hunde erschien 2015 als Taschenbuch über den Cadmos Verlag. Das Buch stellt verschiedene Entspannungstechniken vor aber auch mögliche Ursachen und Anzeichen für Stress. Auf den 96 Seiten bekommt man außerdem einen Einblick in die Gefühlswelt und die Körpersprache unserer Hunde.

Die Autorin – Karin Petra Freiling

Karin Petra Freiling ist Trainerin, Beraterin und Tellington-TTouch-Instruktorin. Seit ihrem 16 Lebensjahr arbeitet sie aktiv im Tierschutz und seit dem auch immer wieder mit ängstlichen, aggressiven oder hyperaktiven Hunden. Außerdem ist sie Autorin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hundephysiotherapeutin. Bis heute berät sie Menschen mit ihren Hunden und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz.

Entspannungstraining für Hunde – Zum Buch

Das Buch startet mit Voraussetzungen für Entspannungen. Was kann ich als Hundehalter*in tun um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, wie kann ich meinen Hund im Alltag unterstützen noch bevor ich mit gezieltem Training starte? Es geht um die eigene Einstellung und um erste TTouch-Griffe mit positiver Wirkung für den Menschen. Außerdem geht es viel um das Thema Ernährung. „Du bist, was du isst!“ Wie kann ich meinen Hund durch Ernährung unterstützen bzw. welchen Einfluss hat die Ernährung auf das Verhalten meines Hundes. Rezepte für Hauptmahlzeiten und Leckerchen geben erste Ideen, wie man diesen Punkt umsetzen kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Buch Entspannungstraining für Hunde sind Ursachen und Anzeichen für Stress zu erkennen und zu verstehen. Welche Auswirkungen hat Stress auf den Organismus? Wie kann ich, anhand der Körpersprache, erkennen, dass mein Hund Stress oder sogar Angst hat? Es geht um das heikle Thema Kastration und hormonellen Stress und auch um Aggression.

Der letzte große Abschnitt sind dann Entspannungstechniken und weitere Hilfen. Als Tellington-TTouch-Instruktorin schreibt Karin Petra Freiling natürlich über verschiedene TTouch-Griffe und ihre Wirkungen. Ein wichtiger Bestandteil der Tellington-TTouch-Methode ist die Bodenarbeit. Übungen, die Mensch und Hund zusammen machen können um ein besseres Körpergefühl zu bekommen. Um Vertrauen aufzubauen und selbstbewusster zu werden. Die Übungen können variiert oder auch mit Körperbandagen ergänzt werden. In dem Zusammenhang wird auch über passende Belohnungen gesprochen. Es geht aber auch um natürliche Hilfemaßnahmen. Aromaöle, Bachblüten und Homöopathische Mittel und auch über konditionierte Entspannung. Wie kann ich als Hundehalter*in Entspannung konditionieren und im Alltag anwenden.

Mein persönliches Fazit

Entspannungstraining für Hunde gibt einen Überblick über die verschiedenen Methoden mit denen man seinen Hund unterstützen kann. Als Hundehalterin mit einem sehr aktiven Hund ist mir Entspannung und Ruhetraining im Alltag sehr wichtig. Oftmals ist Training nur möglich, wenn eine entspannte Ausgangssituation geschaffen wurde. Ich finde die Methoden, die im Buch angesprochen werden, alle sehr gut und viele davon habe ich auch schon selbst in mein Training oder meinen Alltag eingebaut. Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch zum Einstieg in das Thema Entspannungstraining für Hunde.

Das andere Ende der Leine

Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt – Ein Buch von Patricia B. McConnell

„Haushunde teilen ihr Leben definitionsgemäß mit einer anderen Spezies, mit uns. Deshalb ist dies ein Buch für Hundefreunde aber nicht nur ein Buch über Hunde. Es ist auch ein Buch über Menschen. Es ist ein Buch darüber worin wir unseren Hund ähneln und worin wir von ihnen verschieden sind.“ Mit diesem Satz beschreibt Patricia B. McConnell im ersten Kapitel ihr Buch und lässt damit erahnen, dass es eben nicht nur um unseren Freund den Hund geht. Das andere Ende der Leine beschäftigt sich damit, wie wir Menschen auf unsere Hunde wirken und welche Rolle wir bei Beziehungsproblemen mit unseren Vierbeinern spielen.

Daten und Fakten zum Buch „Das andere Ende der Leine“

Das andere Ende der Leine erschien 2018 als Taschenbuch und wurde durch den Kynos Verlag veröffentlicht. Auf 320 Seiten erfahren wir eine ganze Menge über Hunde aber noch viel mehr über uns. Wer sind wir eigentlich und wer sind unsere Hunde? Wie Hunde unser Verhalten verstehen und wie wir in Zukunft Missverständnisse mit unserem Vierbeiner vermeiden können erfahren wir unter anderem durch, zum Teil sehr witzige, Geschichten aus dem Leben von Patricia B. McConnell.

Die Autorin – Patricia B. McConnell

Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet Patricia B. McConnell als Tierverhaltenstherapeutin und außerordentliche Professorin für Zoologie. Sie ist 1948 in Phoenix, Arizona geboren und hat bereits mehrere Bücher zum Thema Hundeverhalten und Kommunikation veröffentlicht. Heute lebt sie mit ihrem Mann, zwei Hunden, einer Katze und einer Schafsherde in Wisconsin.

Das andere Ende der Leine – Zum Buch

Wenn wir uns mit Verhaltensproblemen bei Hunden beschäftigen müssen wir natürlich wissen wie sich Mensch und Hund Verhalten. Patricia B. McConnell bringt uns durch viele Geschichten aus ihrem Alltag die Spezies Hund aber auch die Spezies Mensch näher.

„Oft sind wir uns gar nicht bewusst wie wir uns in der Nähe unserer Hunde bewegen. Es scheint eine sehr menschliche Eigenschaft zu sein, dass wir nicht wissen, was wir mit unserem Körper machen und uns nicht bewusst sind wo unsere Hände sind oder das unser Kopf sich gerade gedreht hat. Wir senden zufällige Signale aus… während unsere Hunde verwirrt zusehen…“ Im Gegensatz zu unseren Hunden kommunizieren wir Menschen zum größten Teil über verbale Sprache. Das was wir aussprechen passt dabei häufig nicht zu unserer Körperhaltung und schon sind sie entstanden, die Beziehungsprobleme mit unserem Hund. Während der Hund tut was unser Körper ihm vermittelt regen wir uns auf, dass er nicht tut was wir sagen. Die ersten Kapitel des Buches „Das andere Ende der Leine“ befassen sich mit der Art wie Menschen kommunizieren, was unsere Hunde verstehen und wie wir die Kommunikation mit unseren Hunden verbessern können.

Im weiteren Verlauf des Buches geht es natürlich auch um den Hund. Wer sind unsere Hunde? Wie erleben sie unsere Umwelt und welche Gemeinsamkeiten haben wir mit ihnen? Besonders unsere fast schon einzigartige liebe zum Spiel wird hervorgehoben. Menschen und Hunde spielen meistens bis ins hohe Alter. Gemeinsam, mit Artgenossen oder mit einem Gegenstand. Natürlich gibt es auch im Spielverhalten wieder Unterschiede, die es zu beachten gilt, damit es für beide ein Vergnügen bleibt.

Doch was wenn unsere Kommunikation nicht der Grund für unser Problem ist und wir uns der Unterschiede beider Spezies bewusst sind? Hunde, die nicht den optimalen Start ins Leben hatten, fällt es oft sehr viel schwerer, sich in unserer Welt zurecht zu finden. Auch darüber spricht Patricia B. McConnell in ihrem Buch. Wie sollte der optimale Start im Leben eines Welpen aussehen. Worauf müssen wir achten, wenn wir uns einen Welpen kaufen und was wenn wir uns einen Hund ins Haus geholt haben der eben nicht den optimalen Start hatte?

Mein persönliches Fazit

„Wer Hunde sind und wie sie sich verhalten wird zum Teil davon bestimmt wer wir Menschen sind und wie wir uns Verhalten. „

Dieser Satz ist für mich zu einer Art Leitsatz geworden. Das andere Ende der Leine hat mir nochmal deutliche gemacht wie wichtig es ist auf meine Körpersprache und meine Gedanken zu achten wenn ich mit Mensch-Hund Teams arbeite oder auch wenn ich mit meinen eigenen Hunden unterwegs bin. Ein wirklich tolles Buch, das mich vor allem auch durch die vielen schönen aber manchmal auch traurigen Geschichten überzeugt hat. Auch wenn ich in Sachen Trainingsmethoden nicht immer der gleichen Meinung bin wie Patricia B. McConnell würde ich „Das andere Ende der Leine“ trotzdem jedem empfehlen der mehr über sich und seinen Hund erfahren möchte.

Das andere Ende der Leine – Das Hörbuch auf Spotify

Der Wolf im Hundepelz

Hundeerziehung aus unterschiedlichen Perspektiven – Ein Buch von Günther Bloch

„Was darf der Haushund und was nicht? Verliere ich meine Ranghoheit, wenn sich mein Hund genüsslich auf dem Sofa räkelt? Muss ein Hund ständiger Kontrolle unterliegen oder darf er auch gewisse Freiheiten genießen?“ Mit Fragen, die sich sicher viele Hundehalter stellen, beginnt der Klappentext des Buches „Der Wolf im Hundepelz“. Fragen zu denen es unterschiedliche Meinungen und Antworten gibt. Hundeerziehung, ein Thema zu dem es so viele vermeintliche Experten gibt und das unheimliches Diskussionspotenzial hat. Gibt es ihn überhaupt, den „richtigen Weg“ und wie sieht er aus?

Daten und Fakten zum Buch „Der Wolf im Hundepelz“

Das Buch wurde 2004 über den Kosmos-Verlag als gebundene Ausgabe veröffentlicht. Es beschäftigt sich auf 208 Seiten mit den Grundlagen der Hundehaltung und Erziehung. Unterschiedlichen Erziehungsmethoden aus verschiedenen Perspektiven, das Aggressionsverhalten des Hundes und der Vergleich Wolf und Hund sowie ihre Beziehung zum Menschen werden genauer unter die Lupe genommen. Ganz nebenbei kann man sich dann noch an 170 schönen Farbfotos erfreuen.

Der Autor – Günther Bloch

Günther Bloch, geboren 1953 in Köln, ist Kynologe und Autor. 1977 gründete er das, bis heute bestehende, Caniden-Verhaltenszentrum Hundefarm „Eifel“ wo Hunde in gemischten Gruppen betreut werden. Seit knapp dreißig Jahren beobachtet Günther Bloch außerdem das Verhalten freilebende Wölfe in Kanada. Weitere Bücher über das Verhalten von Wölfen, Hunden und über die Beziehung von Hund und Mensch sind von ihm geschrieben.

Der Wolf im Hundepelz – Zum Buch

Wie viel Wolf steckt in unseren Hunden? Kann oder sollte man Wolf und Hund überhaupt miteinander vergleichen? Direkt auf den ersten Seiten schreibt Günther Bloch dazu „Der Verhaltensvergleich zwischen Wolf und Hund darf nicht gleich bedeutend sein mit einer Gleichsetzung…“ und „… die enge Verwandtschaft zwischen Wolf und Hund grundsätzlich in Frage zu stellen, wäre allerdings ebenfalls grundlegend falsch.“

Beschäftigt man sich mit der Erziehung von Hunden stolpert man schnell über die Begriffe „Alphatier“, „Rudelführer“ und „Dominanz“. Begriffe die zu hitzigen Diskussionen in der Hundeszene führen. Das erste Kapitel des Buches befasst sich mit dem Wolf. Mit Klischees der Wolfsforschung und ihrer Bedeutung bei der Bewertung von Hundeverhalten. Klischees wie „Menschen müssen das Makierverhalten von Hunden unterbinden um keine Dominazprobleme zu bekommen“. Aussagen die heute noch viele Hundetrainer/innen machen. „Der Wolf im Hundepelz“ vermittelt warum solche Klischees längst überholt sind und wie wir stattdessen reagieren könnten.

Im weiteren Verlauf des Buches wird sich mit dem domestizierten Hund und dem Zusammenleben von Hund und Mensch beschäftigt. Es geht um Rassetypische Verhaltensbesonderheiten, um Kommunikation und um Lernregeln in der Hundeerziehung. Begriffe wie „klassische Konditionierung“ und „positive Verstärkung“ sind verständlich erklärt. Immer wieder wird aufgeführt was das Verhalten von Wolf oder Hund eigentlich für uns bedeuten sollte und wie wir es in unserer Erziehung berücksichtigen können.

Ein weiteres Kapitel ist die „Hundeerziehung aus unterschiedlichen Perspektiven“. Verschiedene Trainingsmethoden werden erklärt und mit Beispielen ausführlich beschrieben. Durch die Vor- und Nachteile einer Methode hat man am Ende eine sachliche Grundlage die einen entweder zum Nachdenken anregt oder in seinem Handeln bestätigt.

Mein persönliches Fazit

Klar ist, dass es bei keiner anderen domestizierten Tierart so viele unterschiedliche Rassen mit so vielen unterschiedlichen Merkmalen zu finden gibt. Das nicht in jeder Rasse ein halber Wolf stecken kann und es nicht für alle Hunde den einen „richtigen Weg“ gibt sollte eigentlich klar sein. Trotzdem gibt es in der Hundeszene immer wieder zwei Extreme. Die „Alphawolf-Fanatiker“ und die „Softies“, die jegliche Rangordnung ablehnen. In dem Buch wird sachlich und mit Humor aufgeführt warum ein „gesundes Mittel“ der richtige Weg sein sollte und das unser Wolf im Hundepelz eben manchmal mehr oder weniger Wolf ist als wir ursprünglich dachten. „Der Wolf im Hundepelz“ ist eins meiner persönlichen Lieblings Hundebücher. Ich möchte behaupten, dass ich durch das Buch das Verhalten meiner Hunde besser verstehen konnte.

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