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Schlagwort: Hundegesundheit

Isometrische Übungen

Muskelaufbau für Hunde durch Isometrische Übungen

Isometrische Übungen oder isometrisches Training gibt es nicht nur für Menschen sondern auch für Hunde. Bei den Übungen geht es darum die Muskulatur in bestimmten Bereichen gezielt anzuspannen und diese Anspannung für einen kurzen Zeitraum zu halten. Isometrisches Training eignet sich hervorragend als Krafttraining aber auch um das Körpergefühl deines Hundes zu stärken und die Körperwahrnehmung und Koordination zu verbessern. Aufgeregten Hunden hilft die gezielte An- und Entspannung der Muskulatur, sich mehr auf sich und weniger auf die Außenreize zu konzentrieren. Dadurch können isometrische Übungen deinem Hund helfen in stressigen Situationen zu entspannen.

Für welche Hunde eignen sich Isometrische Übungen?

Isometrische Übungen eignen sich für alle Hunde. Die einzelnen Übungen können durch wackelige oder erhöhte Untergründe in ihrer Schwierigkeit gesteigert werden. Da bei dieser Form des Trainings die Gelenke nicht bewegt werden müssen, und die Anspannung immer nur sehr kurz gehalten wird, können besonders ältere Hunde und Hunde die bereits an Gelenks- oder Rückenerkrankungen leiden, von den Übungen profitieren.

Vorübungen und Übungsaufbau

Im isometrischen Training übst du mit deiner Hand an bestimmten Körperstellen deines Hundes leichten Druck aus. Dein Hund soll gegen diesen Druck halten, in dem er seine Muskulatur in diesem Bereich anspannt und die Spannung hält. Damit das richtig funktioniert sind ein paar Vorübungen notwendig, bevor du mit dem eigentlich Übungsaufbau starten kannst.

Das Stehen

Die isometrischen Übungen werden im Stehen ausgeführt. Es ist also wichtig, dass dein Hund mit seinen Pfoten stabil am Boden steht, vernünftig ausbalanciert ist und während den Übungen gerade bleibt. Für das ruhige Stehen kannst du, mit Hilfe eines Klickers, ein extra Signal aufbauen. Stelle dich dafür vor oder neben deinen Hund und locke ihn mit einem Leckerchen ins Stehen, sollte er nicht eh schon stehen. Sobald er steht klickst du und gibst ihm das Leckerchen. Wenn dein Hund steht, kannst du mehrfach hintereinander klicken und ihn belohnen. Achte darauf, dass sich dein Hund möglichst nicht bewegt, wenn du klickst und ihm das Leckerchen gibst. Wenn das gut funktioniert, baust du dein Signal ein und übst anschließend, dass dein Hund auch stehen bleibt, wenn du dich bewegst. Alternativ kannst du auch ein Target für Vorder- und Hinterpfoten nutzen.

Anfassen

Da du für die isometrischen Übungen deinen Hand an bestimmte Körperstellen deines Hundes legen musst, solltest du auch das vorab mit deinem Hund trainieren. Dein Hund soll sich während den Übungen wohl fühlen und deiner Hand nicht ausweichen. Außerdem benötigen wir diese Vorübung auch für den Aufbau der einzelnen isometrischen Übungen. Zuerst überlegst du dir ein Signal, was deine Berührung ankündigt. Das kann z.B. „Anfassen“ oder „Touch“ sein. Je nach Größe deines Hundes stellst oder hockst du dich neben deinen Hund, sagst dein Signal, wartest eine Sekunde und legst dann deine Hand z.B. an die Schulter deines Hundes. In dem Moment, in dem du deine Hand auf die Schulter legst, klickst du und belohnst deinen Hund, während deine Hand noch auf seiner Schulter liegt. Wenn er sein Leckerchen aufgegessen hat, nimmst du deine Hand weg und wiederholst die Übung. Funktioniert das gut kannst du die gleiche Übung auch am Oberschenkel deines Hundes durchführen und anschließend auch die Zeiten verlängern. Heißt also, deine Hand liegt nicht mehr eine sondern drei bis fünf Sekunden auf der Schulter oder auf dem Oberschenkel bevor der Klick und die Belohnung kommt.

Übungsaufbau isometrische Übungen

Damit dein Hund jetzt noch lernt gezielt Druck aufzubauen, verändern wir die Vorübung etwas. Der Anfang bleibt aber gleich. Du stehst oder hockst wieder neben deinem Hund, sagst dein Signal fürs Anfassen und legst deine Hand z.B. an seine Schulter. Jetzt drückst du mit deiner Hand leicht gegen die Schulter deines Hundes, als wolltest du ihn seitlich wegschieben. Achte darauf, dass du nicht zu viel Druck ausübst, damit dein Hund nicht ausweicht. Du klickst, wenn dein Hund sich gegen deine Hand drückt. Diese Übung kannst du einige Male wiederholen. Irgendwann sollte dein Hund sich auf dein Signal und dein Handauflegen, von alleine gegen deine Hand drücken.

Die einzelnen Isometrischen Übungen

Wie Anfangs erwähnt, werden beim isometrischen Training die Gelenke deines Hundes nicht bewegt. Dein Hund steht während den Übungen und soll durch Druck gegen deine Hand bestimmte Muskelpartien anspannen und die Spannung kurze Zeit halten. Das Training an sich sieht zwar relativ unspektakulär aus ist aber extrem effektiv. Die einzelnen Übungen werden immer 3x wiederholt und die Spannung wird, je nach Trainingsstand zwischen 3 und 5 Sekunden gehalten. Fange lieber klein an und steigere dich im Verlauf deines Trainings. Diese Art von Fitnesstraining für deinen Hund, kannst du an 3-4 Tagen in der Woche in euren Alltag einbauen. Wenn du die Übungen regelmäßig mit deinem Hund machst, kannst du die Anzahl der Wiederholungen und die Dauer der einzelnen Übungen verlängern. Die vorgestellten Übungen kannst du nutzen um die Muskulatur deines Hundes zu stärken. Die Übungen stärken die Muskulatur der Vorderläufe, der Schultern, die Rumpfmuskulatur, den Rücken und die Hinterläufe deines Hundes. Also ein wunderbares Ganzkörpertraining.

Übung 1

Hocke dich vor deinen Hund und lege deine Hände links und rechst auf seine Schultern. Übe mit der rechten Hand leichten Druck aus, sodass dein Hund die Muskulatur in dem Bereich anspannt und gegen deine Hand drückt. Halte den Druck, je nach Trainingsstand, 3-5 Sekunden und lasse dann langsam wieder los. Wiederhole die Übung genau so auf der linken Seite. Achte bei allen Übungen darauf, dass du den Druck langsam auf- und abbaust und nicht ruckartig oder pulsierend arbeitest.

Isometrische Übung Hund 1

Übung 2

Hocke dich vor deinen Hund und lege deine Hände auf seine Brust. Jetzt drückst du ihn leicht von dir weg bis du merkst, dass dein Hund die Muskulatur in dem Bereich anspannt. Er sollte dem Druck nicht ausweichen. Den Druck hältst du wieder 3-5 Sekunden, bevor du die Spannung langsam wieder auflöst.

Isometrische Übung Hund 2

Übung 3

Hocke dich hinter deinen Hund und lege deine Hände links und rechts auf seine Oberschenkel. Achte darauf, dass dein Hund gerade steht und nach vorne schaut. Übe mit der rechten Hand leichten Druck aus, sodass dein Hund die Muskulatur in dem Bereich anspannt und gegen deine Hand drückt. Halte den Druck, je nach Trainingsstand, 3-5 Sekunden und lasse dann langsam wieder los. Wiederhole die Übung genau so auf der linken Seite.

Isometrische Übung Hund 3

Übung 4

Hocke dich hinter deinen Hund und umfasse von vorne seine Oberschenkel. Dein Hund sollte wieder gerade stehen und nach vorne schauen. Ziehe deinen Hund leicht in deine Richtung, bis du merkst, dass die Muskulatur in dem Bereich anspannt und er gegen deine Hand drückt. Halte den Druck wieder 3-5 Sekunden und lasse dann langsam wieder locker.

Isometrische Übung Hund 4

Übung 5

Hocke dich hinter deinen Hund und lege deine Hände flach auf den unteren Rücken. Übe von oben leichten Druck aus, als wolltest du den Hintern deines Hundes nach unten drücken. Halte den Druck 3-5 Sekunden, wenn du merkst, dass dein Hund seine Muskeln anspannt und gegen deine Hand drückt. Löse den Druck anschließend langsam wieder auf.

Isometrische Übung Hund 5

Übung 6

Hocke oder stelle dich hinter deinen Hund und lege eine Hand auf seine rechte Schulter und eine Hand auf seinen linken Oberschenkel. Drücke bzw. ziehe die Hände zueinander, sodass du an zwei Stellen gleichzeitig Druck aufbaust. Halte den Druck kurz und löse langsam wieder auf. Anschließend wechselst du die Seiten.

Isometrische Übung Hund 6

Viel Spaß beim Training!

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du eine Übung korrekt ausführst oder ob die jeweiligen Übungen für deinen Hund geeignet sind, suche dir am besten Hilfe in einer Praxis für Tierphysiotherapie.


Über uns

Ich bin Julia, Hundetrainerin aus Leidenschaft und Inhaberin von Adventure-Dog. Individuelles, faires und vor allem gewaltfreies Hundetraining liegen mir sehr am Herzen.

Hat mein Hund eine Allergie?

„Mein Hund verträgt nicht jedes Futter“, eine Aussage die gefühlt immer häufiger zu hören ist. Aber hat mein Hund eine Allergie nur weil er nicht jedes Futter verträgt? Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit, wie finde ich heraus ob mein Hund eine Allergie hat und gegen was ist mein Hund eigentlich allergisch? In diesem Artikel möchte ich dir einen kleinen Überblick über das Thema, Allergie beim Hund, geben und ein paar dieser Fragen beantworten.

Hat mein Hund eine Allergie oder eine Unverträglichkeit?

Hat mein Hund eine Allergie oder doch eine Unverträglichkeit? Um das herauszufinden sollten wir uns zunächst die Definitionen und die Unterschiede von Allergien und Unverträglichkeiten anschauen.

Als Allergie bezeichnet man eine übertriebene Abwehrreaktion des Immunsystems auf einen (oder mehrere) bestimmte Stoffe, die normalerweise für den Körper harmlos sind. Bei einer Allergie haben wir also immer eine immunvermittelte Reaktion. Klassische Allergiesymptome sind Hautreaktionen bzw. Hauterkrankungen aber auch Durchfälle oder anderen unspezifische Symptome können Begleiterscheinungen einer Allergie sein.

Bei einer Unverträglichkeit finden wir diese immunvermittelte Reaktion nicht. Der Körper ist einfach nicht in der Lage einen bestimmten Stoff z.B. aufgrund fehlender Verdauungsenzyme, zu verdauen. Das wohl
bekannteste Beispiel einer Unverträglichkeit ist die Laktoseintoleranz. Dem Körper fehlt das Enzym Laktase und damit die Fähigkeit, die in der Milch enthaltene Laktose, zu verdauen. Klassische Symptome einer Unverträglichkeit sind Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle.

Wie entsteht eine Allergie beim Hund?

Während eine Unverträglichkeit also mit der fehlenden körperlichen Fähigkeit einen Stoff zu verdauen zusammenhängt, ist eine Allergie eine Reaktion des Immunsystems und damit durch verschiedene Faktoren beeinflussbar.

Haut und Schleimhäute bilden die größte Kontaktfläche zur Außenwelt und haben unter anderem die Funktion den Organismus vor schädlichen Substanzen zu schützen. Ist diese Schutzfunktion an einer Stelle gestört können Allergene in den Körper gelangen. Dieser „Erstkontakt“ mit dem Allergen kann völlig unbemerkt bleiben, wird aber vom Immunsystem
gespeichert. Bei wiederholtem Kontakt mit dem Allergen löst das Immunsystem eine Abwehrreaktion aus und es kann zu sichtbaren Symptomen kommen.

Bei deinem Hund kann also in jedem Alter eine Allergie entstehen und manchmal dauert es sehr lange bis die ersten erkennbaren Symptome vorhanden sind. Wurde ein Stoff im Immunsystem deines Hundes als Allergen abgespeichert kann es passieren, dass das Immunsystem auch auf Stoffe die ähnlich zusammengesetzt sind mit einer Abwehrreaktion
antwortet.

Stress, gesundheitliche Probleme, Medikamente oder auch ständige Futterumstellungen können eine Allergie bei deinem Hund begünstigen oder allergische Reaktionen verschlimmern.

Die häufigsten Allergieauslöser beim Hund

Eine Futtermittelallergie wird am häufigsten durch bestimmte Nahrungsproteine ausgelöst. Rindfleisch, Sojaprotein, Kuhmilch, Weizen, Geflügelfleisch, Eier oder Mais sind die häufigsten Allergieauslöser bei Hunden. Dein Hund kann aber auch genauso auf Futtermittelzusatzstoffe, Futtermilben (Speichel und/oder Kot) oder Schimmelpilze im Futter reagieren. Weitere starke Allergieauslöser sind Flöhe und andere Parasiten sowie Pollen oder auch Medikamente. Hat dein Hund eine Allergie muss der Auslöser also nicht unbedingt im Futter zu finden sein.

Wie finde ich heraus was bei meinem Hund eine allergische Reaktion auslöst?

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund eine Futtermittelallergie hat, findest du den Auslöser am wahrscheinlichsten über eine sogenannte Ausschlussdiät heraus. Dabei bekommt dein Hund ein Futter, das aus ausschließlich einer, ihm bis dahin unbekannten Proteinquelle besteht sowie einer, ebenfalls unbekannten Gemüse oder Getreidesorte. Hierfür eignen sich z.B. Pferde-, Straußen- oder Ziegenfleisch in Kombination mit Kürbis oder Süßkartoffel. Achte bei der Auswahl der Futtermittel auf mögliche Kreuzreaktionen. Solltest du den Verdacht haben, dass dein Hund beispielsweise auf Rindfleisch reagiert, kann es auch bei exotischeren Wiederkäuern wie Büffel zu einer Allergiereaktion kommen.

WICHTIG! Eine Ausschlussdiät dauert mindestens 6-8 Wochen. Während dieser Zeit bekommt dein Hund nichts anderes, als die ausgewählte Proteinquelle und die ausgewählte Gemüse- oder Getreidesorte. Öle, Kräuter oder andere Zusätze sind während dieser Zeit absolut verboten. Auch Leckerlies oder Kauartikel dürfen nur gegeben werden, wenn absolut sicher ist, dass sie ausschließlich aus der ausgewählten Fleischsorte bestehen.

Hast du den Verdacht, dass dein Hund auf Konservierungsmittel oder Zusatzstoffe reagiert, fütterst du für die Zeit der Ausschlussdiät am besten frische Kost in Form von Barf oder gekochtem Futter. Wenn die Symptome nach 6-8 Wochen abgeklungen sind, kannst du anfangen eine weitere Fleischsorte zuzufüttern. Sollten die Symptome dann wieder auftreten, kannst du davon ausgehen, dass dein Hund auf dieses Protein allergisch reagiert. Eine neue Sorte kann erst dann wieder gegeben werden, wenn dein Hund wieder einige Zeit symptomfrei ist. Gleiches gilt für Gemüse- oder Getreidesorten und Zusatzstoffe.

Bitte nie zwei neue Komponenten auf einmal füttern und nur neue Komponenten geben, wenn dein Hund über einen längeren Zeitraum symptomfrei ist. Übrigens: weicher, breiiger Kot kann in den ersten Tagen einer Futterumstellung völlig normal sein, da das Verdauungssystem sich erst auf die neue Kost einstellen muss. Problematisch wird es bei andauernden Durchfällen. Besonders Welpen oder ältere Tiere laufen schnell Gefahr auszutrocknen. Im Zweifel sollte man keine Zeit verlieren und direkt in die Tierarztpraxis fahren.

Ist das nicht zu einseitig?

Es ist zwar eigentlich völlig unproblematisch, wenn du deinen Hund über einen Zeitraum von 2-3 Monaten so einseitig ernährst, trotzdem solltest du deinen Hund immer gut beobachten und eine Tierarztpraxis aufsuchen, wenn dein Hund plötzliche Aussehens- oder Verhaltensveränderungen zeigt.

Folgende Punkte solltest du deswegen immer im Blick haben:

  • Das Fell deines Hundes sollte glänzend, nicht fettig oder schuppig sein und keine haarlosen Stellen oder übermäßigen Haarverlust aufweisen
  • Dein Hund sollte eine gleichmäßig ausgebildete Muskulatur besitzen und es gibt keine auffälligen Gewichtsschwankungen
  • Dein Hund setzt maximal 2-3 mal am Tag, braunen bis dunkelbraunen Kot ab, der weder zu weich noch zu hart ist
  • Er ist seinem Alter und Gesundheitszustand entsprechend aktiv und aufmerksam. Eure gewohnte Spazierstrecke ist für ihn kein Problem und er ist auch nicht schneller erschöpft als sonst.

Bitte beachte, dass eine Ausschlussdiät kein Dauerzustand ist! Die Ernährung deines Hundes sollte ausgewogen sein und aus verschiedenen Protein- und Kohlenhydratquellen bestehen, damit der Bedarf an Nährstoffen und essentiellen Aminosäuren gedeckt ist. Hat dein Hund mehrere Allergien oder kommst du beim Thema Ausschlussdiät, Futtermittelunverträglichkeit etc. nicht weiter, hilft eine professionelle Ernährungsberatung dabei, deinen Hund optimal zu versorgen. Eine professionelle Ernährungsberatung bekommst du entweder bei speziell ausgebildeten Ernährungsberater*innen oder auch bei spezialisierten Tierärzt*innen.

Zum Abschluss noch ein bisschen was zum Thema Kot

Der normale Kot deines Hundes sollte wurstförmig mit glatter oder rissiger Oberfläche, feucht und hell bis dunkelbraun gefärbt sein. Farbe und Konsistenz sind unter anderem auch abhängig von den gegebenen Futtermitteln. So kann es vorkommen, dass der Kot deines Hundes rot aussieht nachdem er rote Bete gefressen hat oder etwas breiiger ist, wenn in seiner Mahlzeit größere Mengen Innereien (vor allem Leber) enthalten waren.

Von Durchfall spricht man, wenn der Hund mehrfach am Tag flüssigen bzw. wässrigen Kot absetzt. Tritt nach 1-3 Tagen, je nach Hund, keine Verbesserung auf, solltest du mit deinem Hund in eine Tierarztpraxis fahren. Genauso, wenn dein Hund drei Tage am Stück keinen Kot absetzt. Es ist übrigens sehr sinnvoll in regelmäßigen Abständen den Kot deines Hundes untersuchen zu lassen um einen Parasitenbefall rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.


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Stress beim Hund erkennen

Wie kann ich Stress beim Hund erkennen und was kann ich tun, wenn mein Hund gestresst ist? Im letzten Artikel zum Thema Stress beim Hund ging es vor allem um die körperlichen Abläufe und die Auswirkungen von Stress auf den Körper. Hier soll es darum gehen wie ein gestresster Hund aussieht, was typische Stressanzeichen sind und wie du Entspannung und Wohlbefinden bei deinem Hund fördern kannst. Wenn du also wissen möchtest warum du erkennen solltest, dass dein Hund gerade Stress hat, lies dir den anderen Artikel gerne nochmal durch. Dort erfährst du auch was typische Auslöser für Stress bei deinem Hund sein könnten.

Wie sieht ein gestresster Hund aus?

Da Hunde sehr individuell sind können zwei Hunde unterschiedlich aussehen und trotzdem beide gestresst sein. Wie immer, wenn es um das Thema Körpersprache geht ist der Gesamteindruck entscheidend. An folgende Signale kannst du Stress beim Hund erkennen:

  • hohe Körperspannung, evtl. begleitet durch zittern
  • vermehrtes kratzen, schütteln, starker Haarausfall oder Schuppenbildung
  • evtl. Rückenhaare aufgestellt
  • schnelle, ruckartige oder planlos wirkende Bewegungen
  • einfrieren, stehen bleiben oder sich hinsetzten
  • Kopf angehoben, Ohren gehen nach hinten
  • Augen schlitzförmig oder weit aufgerissen, so dass das Weiße in den Augen deutlich zu erkennen ist, Pupillen erweitert
  • Maul geöffnet, Mundwinkel spitz nach hinten gezogen, Gesichtsmuskulatur deutlich erkennbar (Stressfalten)
  • starkes, schnelles hecheln, schnelle und flache Atmung
  • oder auch Maul fest geschlossen
  • erhöhter Speichelfluss, Speichel ist zäh / gummiartig
  • Zunge „gespalten“, evtl. vorne hochgerollt
  • Rute hängt runter oder bei einigen Hunden auch unter den Bauch geklemmt
  • bellen oder fiepen
  • aufreiten
  • übermäßige Körperpflege, lecken
  • jagen, buddeln
Stressanzeichen beim Hund

Die Liste könnte noch eine ganze Weile fortgesetzt werden was nicht heißt, dass du alle Signale bei deinem Hund beobachten kannst. Manchmal kannst du vielleicht nur ein Signal beobachten und manchmal mehrere Signale. Ein schütteln oder bellen muss auch nicht automatisch bedeuten, dass dein Hund Stress hat. Wie schon geschrieben, das Gesamtbild ist entscheidend.

Was tun, wenn der Hund gestresst ist?

Du bist in einer Situation die für deinen Hund potentiell stressend ist und konntest mehrere Signale aus der Liste beobachten? Dann ist die Wahrscheinlichkeit das dein Hund gestresst ist relativ hoch. Aber was machst du jetzt mit diesen Informationen? Wie kannst du deinem Hund helfen? Auch das ist wieder sehr individuell. Allgemein kann man sagen, dass Hunde über kauen und schlecken Stress reduzieren können. Eine Möglichkeit wäre also deinem Hund in solchen Situationen einen Kauartikel, eine Schleckmatte oder Ähnliches anzubieten. Ruhiges streicheln, Massagen, Körperkontakt oder Bewegung können ebenfalls entspannend wirken.

Wenn du die Auslöser für eine Stressreaktion kennst, arbeite daran, dass sie deinen Hund weniger stressen. Gib deinem Hund die Möglichkeit sich im kontrollierten Rahmen mit dem Stressor auseinanderzusetzen und zeige im, wie er die Situation bewältigen kann.

Beispiel: Die Türklingel ist ein Stressauslöser. Eine mögliche Variante ist, wenn du deinem Hund, jedes Mal, wenn es klingelt, einen gefüllten Kong auf seinen Platz legst. Nach einiger Zeit wird das Geräusch der Klingel für deinen Hund zur Ankündigung für etwas Schönes und ihn weniger stressen.

Der letzte Eindruck bleibt

Achte darauf, deinem Hund immer eine Möglichkeit anzubieten, wie er mit stressigen Situationen umgehen kann. Biete ihm etwas an, das ihm Spaß macht, er gerne macht oder mag und was gute Gefühle in ihm auslöst. So erreichst du, dass dein Hund lernt mit Stressauslösern umzugehen.

Der letzte Eindruck einer Situation ist immer das, was als neuste Information im Gehirn deines Hundes abgespeichert wird. Diese Information wird auch die Erste sein an die er sich erinnert, wenn er die Situation/den Ort wieder erlebt/besucht. Versuche daher immer eine Situation so ruhig wie möglich bzw. so positiv wie möglich zu verlassen.

Stress beim Hund

Er ist „gestresst“, die Situation ist „stressig“. Der gestresste Hund ist allgegenwärtig. Jeder spricht über Stress und meistens in einem negativen Zusammenhang. Ist Stress beim Hund denn immer etwas Negatives? Darf ein Hund nie gestresst sein? Was ist Stress beim Hund überhaupt, wie erkenne ich Stress und vor allem wie helfe ich einem gestressten Hund?

Was ist eigentlich Stress beim Hund?

Vereinfacht gesagt ist Stress eine messbare Reaktion des Körpers auf innere und äußere Veränderungen. Stress soll dem Individuum helfen sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Damit werden sowohl körperliche Vorgänge als auch das Verhalten unserer Hunde durch Stress beeinflusst.

Was passiert im Körper?

Auch hier wieder eine vereinfachte Erklärung was bei Stress im Körper deines Hundes passiert. Bereits durch die erste, unbewusste Wahrnehmung eines stressauslösenden Reizes wird im Körper Adrenalin ausgeschüttet. Die Herzfrequenz deines Hundes erhöht sich und der Blutdruck steigt. Durch den Abbau von Fett werden dem Körper Energiereserven bereitgestellt. Das Adrenalin sorgt dafür, dass der Körper möglichst viel Energie zur Verfügung hat um so schnell wie möglich auf eine Bedrohung zu reagieren. Da Adrenalin innerhalb von Sekunden in den Blutkreislauf gelangt und sofort seine Wirkung entfaltet ist es für schnelle Affekthandlungen verantwortlich.

Bestätigt sich die erste Wahrnehmung, werden im Gehirn weitere Hormone ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass in der Nebennierenrinde Stresshormone wie z.B. Kortisol freigesetzt werden. Diese Hormone beeinflussen dann verschiedene Vorgänge im Körper um das Individuum an die Situation anzupassen.

Gelingt es deinem Hund die Situation unter Kontrolle zu bringen, normalisiert sich der Hormonspiegel wieder. Gelingt es ihm nicht bleibt der Körper in Alarmbereitschaft.

Die wichtigsten Stresshormone

Hormone sind chemische Botenstoffe und werden von Drüsen im Körper gebildet. Mithilfe von Hormonen können verschiedene Organe im Körper miteinander kommunizieren. Sie beeinflussen unterschiedliche Vorgänge im Körper und haben Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gefühlswelt unserer Hunde. Die wichtigsten Stresshormone im Körper deines Hundes sind Adrenalin, Kortisol, Aldosterol und Androgene. Sie werden hauptsächlich im Nebennierenmark und in der Nebennierenrinde gebildet.

Das erste Stresshormon ist das Adrenalin. Adrenalin entfaltet in kürzester Zeit seine Wirkung im Körper und ist daher mitverantwortlich für schnelle Affekthandlungen. Adrenalin erhöht die Herzfrequenz und den Blutdruck, sorgt für eine Erweiterung der Bronchien und stellt Energiereserven durch Fettabbau bereit. Außerdem hemmt Adrenalin die Bewegungen im Magen-Darmtrakt.

Das wohl bekannteste Stresshormon ist das Kortisol. Kortisol wird ausgeschüttet, wenn sich die erste Wahrnehmung bestätigt aber die erste Handlung noch keinen Erfolg gebracht hat. Dieses Hormon hat Einfluss auf sämtliche Stoffwechselvorgänge im Körper und steigert unter anderem den Proteinabbau und die Magensäureproduktion. Außerdem verstärkt Kortisol auch das Adrenalin im Körper, erhöht den Blutzucker und senkt Entzündungsbotenstoffe. Dadurch hat Kortisol auch Einfluss auf das Immunsystem.

Aldosterol steuert den Flüssigkeitshaushalt und hat besonderen Einfluss auf die Nieren. Bei einer Stressreaktion kann es vorkommen, dass dein Hund entweder vermehrte oder verringerte Wasserausscheidungen zeigt. Schweißproduktion und Blutdruck werden ebenfalls von Aldosterol beeinflusst.

Das letzte Stresshormon sind Androgene. Androgene zählen zu den männlichen Sexualhormonen, sind aber auch im weiblichen Körper zu finden. Androgene beeinflussen indirekt das Verhalten deines Hundes. So steigert ein erhöhter Testosteronspiegel die Verteidigungsbereitschaft. Da Androgene nicht nur in den männlichen Geschlechtsorganen gebildet werden, sondern auch in der Nebennierenrinde werden sind sie auch bei kastrierten, männlichen und weiblichen Tieren gefunden.

Selbst wenn ein Hund ausreichend Möglichkeiten hat sich von einer stressigen Situation zu erholen, kann es sein, dass sich der Hormonspiegel erst nach zwei bis drei Tagen wieder normalisiert hat. Es ist also durchaus möglich, dass du die Auswirkungen noch einige Tage nach dem stressenden Ereignis spürst.

Auswirkungen von Stress auf den Körper

Bei einer Stressreaktion beeinflussen Hormone verschiedenste Vorgänge im Körper. Selbst bei ausreichend Erholungsmöglichkeiten kann es einige Tage dauern, bis sich der Hormonspiegel wieder normalisiert hat. Was aber wenn die Möglichkeiten fehlen? Der Körper bleibt in Alarmbereitschaft und die oben erwähnten Hormone bleiben auf einem erhöhten Level. Dementsprechend bleiben auch Herzfrequenz, Blutdruck, Blutzuckerspiegel etc. auf einem höheren Level als normalerweise. Die Folgen? Dauerstress macht anfällig für Infektionskrankheiten, da durch den erhöhten Kortisolspiegel das Immunsystem gehemmt wird. Dauerhaft erhöhter Blutzucker kann zu Diabeteserkrankungen führen und zu hoher Blutdruck auf Dauer zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weitere mögliche Folgen von Dauerstress sind Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre und andere Magen-Darm-Erkrankungen. Aber auch psychische Erkrankungen, Zwangsstörungen (z.B. extremes Pfoten lecken) und Verhaltensauffälligkeiten gehören zu den Folgen von Dauerstress.

Ein Hund der unter Dauerstress leidet zeigt in vielen Fällen vermehrtes Aggressionsverhalten und kann sich nur schlecht bzw. kurz konzentrieren. Dazu kommt, dass Stress das Lernen allgemein blockiert. Verhaltensweisen bleiben im Kurzzeitgedächtnis stecken und werden nicht oder nur teilweise im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Verhaltensänderungen erfolgen darum oft nur sehr langsam bis gar nicht. Stress beim Hund hat also eine ganz Menge an negativen Auswirkungen und kann Ursache von Verhaltensproblemen und körperlichen Leiden sein.

Typische Stressauslöser

Was für deinen Hund ein Stressauslöser ist, ist natürlich individuell und abhängig von verschiedenen Faktoren. Aufzucht, genetische Veranlagungen und die ganz individuellen Lernerfahrungen haben einen Einfluss darauf was für deinen Hund stressend ist. Stressauslösende Reize oder Stressoren kann man in verschiedene Kategorien einteilen. Hier teile ich Stressoren in soziologische, psychologische und physiologische Stressoren auf, wobei es durchaus Stressoren gibt, die auch in mehrere Kategorien passen würden.

Zu den soziologischen Stressoren gehören, wie der Name schon sagt, Stressoren aus dem sozialen Umfeld deines Hundes oder auch eine allgemeine schlechte Sozialisierung. Ein veränderter Lebensraum z.B. vom Land in die Stadt, eine neue Wohnung, ein neues Familienmitglied…, schlechter Kontakt mit anderen Hunden oder das Leben in einer unharmonischen Hundegruppe oder schlechte Kontakte zu Menschen sind Beispiele für soziologische Stressoren.

Zu den psychologischen Stressoren zählen Stressoren die im direkten Zusammenhang mit negativen Gefühlen stehen. Hier finden wir Stressoren wie Angst und Unsicherheit oder auch Gewalt, Druck und Strafen in der Erziehung.

Bei den physiologischen Stressoren finden wir Stressoren, die Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden unseres Hundes haben. Hunger, Durst, extreme Wetterbedingungen und zu wenig Schlaf gehören in diese Kategorie. Weitere Beispiele für physiologische Stressoren sind körperliche Leiden durch Verletzungen und Schmerzen oder auch durch Qualzuchtmerkmale.

Ist Stress beim Hund immer schlecht?

Stress sorgt dafür, dass unsere Hunde anpassungsfähig sind und neue Lösungswege für ein Problem finden. Kurzzeitiger Stress, der am Ende dazu führt eine Situation unter Kontrolle zu bringen, gehört durchaus zum Leben des Hundes dazu. Dauerhafter Stress, fehlende Erholungsmöglichkeiten und unkontrollierbare Situationen führen am Ende nur dazu, dass dein Hund krank wird. Stress beim Hund ist also nicht grundsätzlich etwas Negatives.

Selbstgemachte Hundekekse

Für selbstgemachte Hundekekse gibt es viele gute Gründe. Du weißt was an Zutaten drin steckt, kannst verschiedenste Variationen ausprobieren und hast immer Leckerchen in passender Größe für deinen Hund. Rezepte für selbstgemachte Hundekekse gibt es viele. Hier findest du 5 unterschiedliche Varianten, die du ganz einfach mit einer Backmatte herstellen kannst.

Thunfisch Parmesan Cookies

Für die Thunfisch Parmesan Cookies benötigst du 300g Thunfisch, 200g Parmesan, 3 Eier, 1 Esslöffel Kokosöl und 1 Teelöffel Petersilie. Alternativ kannst du natürlich auch anderen Käse oder auch anderes Öl verwenden. Zuerst den Parmesan reiben. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und pürieren. Sollte der Teig zu fest sein kannst du ihn mit etwas Wasser verdünnen. Gebe den Teig in deine Backmatte und streiche ihn mit einem Teigschaber glatt.

Die Thunfisch Parmesan Cookies kommen jetzt für ca. 25 Minuten bei 175 °C in den Backofen. Die Backzeit kann je nach Größe der Backmatte natürlich variieren. Und schon sind die ersten selbstgemachten Hundekekse fertig.

Käse Kugeln

Um leckere Käse Kugeln herzustellen benötigst du 2 Karotten, 3 Eier, 50g Hüttenkäse, 50g Parmesan und 75g Buchweizenmehl. Das Buchweizenmehl kann auch durch andere Sorten z.B. Maismehl, Kartoffelmehl, Kokosmehl oder Reismehl ersetzt werden.

Zuerst die Karotten pürieren und den Parmesan reiben. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und bei Bedarf mit Wasser verdünnen. Anstatt frischen Karotten kannst du auch ein Babygläschen mit Karottenbrei verwenden und je nach Bedarf verwenden. Jetzt den Teig in deine Backmatte füllen und mit einem Teigschaber glattstreichen. Die Käse Kugeln werden ca. 35 Minuten bei 150 °C gebacken.

Kokos-Käse-Leckerlis

Für dieses Rezept benötigst du 200g körnigen Frischkäse oder Hüttenkäse, 300g Kokosmehl, 2 Eier und einen Esslöffel Öl. Geeignete Öle sind unter anderem Kokosöl oder Olivenöl.

Die Zutaten miteinander vermischen und in die Backmatte geben. Sollte der Teig zu fest sein kannst du ihn mit Frischkäse oder etwas Wasser verdünnen. Die Kokos-Käse-Leckerlis werden für ca. 30 Minuten bei 180 °C gebacken.

Kürbis Kekse

Kürbis Kekse bestehen aus 150g Kürbis, 100g Kokosmehl, 150g Buchweizenmehl, 1 Ei, 1 Esslöffel Kokosöl und einem Esslöffel Hagebuttenpulver. Hagebuttenpulver ist reich an Vitamin C und wirkt unter anderem entzündungshemmend.

Als erstes wird der Kürbis geschält und püriert. Alternativ kannst du auch Babygläschen mit Kürbispüree verwenden. Die anderen Zutaten mit dem Kürbispüree vermischen und bei Bedarf mit Wasser verdünnen. Anschließend den Teig in die Backmatte geben und mit einem Teigschaber glätten. Die selbstgemachten Hundekekse für ca. 25 Minuten bei 180 °C backen.

Himbeeren Cookies

Für das letzte Rezept benötigst du 200g Himbeeren, 1 Ei, 1 Esslöffel Kokosflocken, 1 Teelöffel Kokosöl und 1 Teelöffel Kokosmehl. Statt Himbeeren können auch andere Beeren verwendet werden. Wenn du Tiefkühlbeeren verwendest achte darauf, dass du die Früchte rechtzeitig auftaust und den Saft abgießt. Die Zutaten miteinander vermischen und pürieren. Sollte der Teig zu fest sein kann er mit Wasser oder Beerensaft verdünnt werden. Teig in die Backmatte geben, glattstreichen und für ca. 20 Minuten bei 180 °C backen. Im Anschluss nochmal ca. 20 Minuten bei 50 °C trocken.

Selbstgemachte Hundekekse richtig lagern

Damit selbstgemachte Hundekekse besonders lange halten solltest du sie aufjedenfall immer gut trocknen und auskühlen lassen bevor du sie in eine Dose füllst. Sollten deine Hundekekse nach der, in den Rezepten angegebenen, Backzeit noch nicht ganz fest sein, lass sie einfach noch ein bisschen im Backofen. Übrigens sind dünne Hundekekse länger haltbar als dicke. Wähle deshalb eher eine kleinere, dünnere Form für deine Leckerchen.

Wenn deine Kekse jetzt trocken und ausgekühlt sind lagerst du sie am besten an einem trockenen und kühlen Ort. Deine Keksdose sollte nicht komplett luftdicht sein, damit evtl. vorhandene Restfeuchtigkeit austreten kann. Fertige Hundekekse lassen sich übrigens auch super einfrieren. Wenn du also bei der nächsten Backaktion zu viele Kekse gebacken hast und dir nicht sicher bist ob dein Hund sie rechtzeitig aufisst, friere sie einfach ein.

Und jetzt, viel Spaß beim Backen.

B.A.R.F. – Artgerechte Rohfütterung von Hunden

Die Artgerechte Ernährung mit B.A.R.F. – Das Geheimnis von rohem Futter

Als Hundebesitzerin und angehende Hundegesundheitstrainerin liegt mir die artgerechte Ernährung des Hundes natürlich sehr am Herzen. Ich habe mich Anfangs selbst durch den großen Jungle der Futterindustrie probiert bis ich schließlich beim B.A.R.F. – der artgerechten Rohfütterung von Hunden hängengeblieben bin. Als Duke bei uns eingezogen ist hat er das Futter bekommen das er schon vom Züchter gewohnt war. Schon nach kurzer Zeit war klar, so wirklich gut bekommt es ihm nicht. Hautausschlag, Durchfall und wunde Pfoten waren scheinbar das Ergebnis einer Futterunverträglichkeit. Mehrfach haben wir das Trockenfutter gewechselt allerdings immer nur mit kurzem Erfolg.

Duke war kein Jahr alt als ich von Trockenfutter auf Rohfütterung umgestellt habe. Was anfangs nach hochkomplexer Wissenschaft aussah war am Ende einfach nur die artgerechte Ernährung des Hundes. Um mich über das Thema B.A.R.F. zu informieren habe ich verschiedenste Internetseiten und Bücher durchgelesen. Ein Buch, das ich an dieser Stelle sehr empfehlen möchte, war die B.A.R.F.-Broschüre von Swanie Simon. Mithilfe dieser Broschüre habe ich Duke innerhalb eines Tages einen ausgewogenen Futterplan erstellt und ihn in kurzer Zeit von Trockenfutter auf B.A.R.F. umgestellt. Warum Trockenfutter nicht in den Hund gehört und wie du deinen Hund auch auf artgerechte Ernährung bzw. B.A.R.F. umstellen kannst, erfährst du im Verlauf.

Warum der Hund ein Carnivore ist

Betrachtet man die Abstammung und den Verdauungstrakt des Hundes etwas genauer dann merkt man schnell, dass trockenes, verarbeitetes Hundefutter eigentlich eher weniger was im Körper unseres Tieres zu suchen hat.

Dass der Hund vom Wolf abstammt, ist heute ganz klar belegt und der frisst, wie wir alle wissen, zum größten Teil Fleisch. Das Gebiss unserer Hunde besteht unter anderem aus Eckzähnen zum Greifen der Beute und aus kräftigen Backenzähnen, die zum Durchtrennen von Fleisch und Knochen dienen. Sein Magen ist um ein vielfaches größer als der von Pflanzenfressen. Das ist in der Natur durchaus sinnvoll. Beutegreifer, wie der Wolf, wissen nicht wann sie den nächsten Jagderfolg haben und somit auch nicht wann sie die nächste Mahlzeit bekommen. Unter Umständen wird dann bei einer Mahlzeit viel mehr Nahrung aufgenommen als eigentlich benötigt.

Jeder kennt es, einmal nicht aufgepasst und schon frisst der Hund den Kot eines anderen Tieres, räumt die Mülltonnen leer oder leckt an einem Kadaver der wahrscheinlich schon Tage am Straßenrand liegt. Der Grund warum der Hund nicht direkt an einer schweren Lebensmittelvergiftung erkrankt ist, dass seine Magensäure um ein vielfachen saurer ist als die des Menschen. Der Anteil der Salzsäure ist sogar 10-mal so hoch.

Zum Schluss ist der Darmtrakt des Hundes deutlich kürzer als der von Pflanzenfressern. Diese benötigen zwischen vier und fünf Tagen um Mahlzeiten komplett zu verdauen. Bei einem Hund sind es gerade mal 24 Stunden (maximal).

Was genau ist B.A.R.F. und wie funktioniert es?

B.A.R.F. – Artgerechte Rohfütterung von Hunden oder auch Biologisch Artgerechtes Rohes Futter. B.A.R.F. ist einfach ein Begriff der den Zustand des Futters beschreibt. Um es natürlich, artgerecht und ausgewogen zu gestalten, versucht man die Ernährung von Wölfen zu imitieren. Dabei orientiert man sich am Aufbau eines Beutetieres und ergänzt das Ganze durch natürliche Zusätze, die Wölfe instinktiv zu sich nehmen würden. Klingt kompliziert – ist es aber nicht.

Wie du eine B.A.R.F. – Ration berechnest

Wenn man sich den Aufbau von klassischen Beutetieren wie Kaninchen anschaut ergibt sich, übertragen auf die täglichen Mahlzeiten unserer Hunde, folgende Aufteilung. Der tierische Anteil der Mahlzeit beträgt 80%, der pflanzliche 20%. Der tierische Anteil setzt sich dabei aus 50% durchwachsenem Muskelfleisch, 20% Pansen oder Blättermagen, 15% gemischten Innereien und 15% rohen, fleischigen Knochen (RFK) zusammen.

Wie viel Futter euer Hund täglich benötigt ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Zum Beispiel sein natürlicher Grundumsatz. Wie bei Menschen, gibt es auch Hunde die Ihre Kalorien quasi im Schlaf verbrennen. Diese Hunde benötigen schon ohne etwas zu tun einfach ein bisschen mehr Futter. Daneben spielt natürlich die Aktivität eine große Rolle und auch das Alter und die Jahreszeit sollten nicht ganz unbeachtet bleiben. Die Futtermenge kann also ständig variieren. Grundsätzlich kommen die meisten Hunde aber mit 2-4% ihres eigenen Körpergewichtes aus.

WICHTIG! Wenn du einen Hund hast der zu oder abnehmen soll musst du mit dem Zielgewicht rechnen. Nicht mit dem aktuellen Gewicht deines Hundes. Das willst du ja verändern. 😉

Die Beispielrechnung

Damit das Ganze für dich noch einfacher wird habe ich hier ein kleines Rechenbeispiel für dich. Duke wiegt 63kg, hat einen leicht erhöhten Grundumsatz und ist normal aktiv (meistens jedenfalls 🙂 ). Ich rechne daher mit 3% seines Körpergewichtes. Das macht 1,89 kg / Tag und um es nochmal zu vereinfachen runden wir das ganze auf 1,9 kg. Ja, in eine Dogge passt echt viel Futter. Ich füttere ohne Getreide, daher die Aufteilung 80% tierisch und 20% pflanzlich.

Tagesbedarf:
1,9 kg / 1900 g
tierisch 80% = 1520 gpflanzlich 20% = 380 g
Obst 25%95 g
Gemüse 75%285 g
Muskelfleisch 50%760 g
Pansen 20%304 g
Innereien 15%228 g
RFK 15%228 g
Beispiel: Aufteilung einer B.A.R.F. – Ration / Tagesbedarf
Muskelfleisch, Rinderfett, Pansen und Innereien

Zack, fertig ist die Grund-Aufteilung der B.A.R.F. – Ration. Grundsätzlich muss dein Hund nicht jeden Tag alle Komponenten der Ration bekommen. Du kannst, je nachdem wie oft du portionieren möchtest, die Menge auf eine Woche, zwei Wochen oder auch einen Monat hochrechnen. Kein Lebewesen der Welt nimmt jeden Tag alle Nährstoffe zu sich und das ist auch nicht notwendig. Es geht darum sich langfristig, ausgewogen und gesund zu ernähren.

Zusätze und andere Inhaltsstoffe in deiner B.A.R.F. – Ration

In meiner Ration ist kein Getreide enthalten. Getreide sollte auch kein Hauptbestandteil von Hundefutter sein. Hunde sind aber durchaus in der Lage Getreide zu verwerten und vielen Hunden schmeckt es auch sehr gut. Wenn dein Hund also Getreide verträgt spricht nichts dagegen es in deiner Ration unterzubringen. Für manche Hunde kann es sogar sehr sinnvoll sein. Da dies ein weiteres sehr umfangreiches Thema ist werde ich es hier aber nicht weiter aufgreifen.

In der Natur würden die Tiere nicht nur Teile von der Beute fressen die es im Handel nicht gibt, z.B. Gehirn, sondern ihren Ernährungsplan auch durch nicht tierische Produkte ergänzen. Erde, Wildpflanzen und Kot von anderen Tieren liefern wichtige Nährstoffe und Enzyme. Damit unsere B.A.R.F. – Ration ausgewogen ist und es den Hunden an nichts fehlt gibt es ein paar sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel.

Fette und Öle

Fette und Öle sind wichtige Energielieferanten und tragen zur Gesunderhaltung des Körpers bei. Du solltest immer darauf achten, dass das Muskelfleisch, welches du verfütterst, einen Fettanteil von 15-25% aufweist. Ist das nicht der Fall rate ich dir unbedingt Fett zuzufüttern. Häufig erkennst du einen zu geringen Fettanteil auch daran, dass der Hund ab- oder nicht zunimmt obwohl die Futtermenge angepasst wurde.

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren die für Hunde essenziell sind. Das heißt, dass sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen und der Hundekörper sie nicht selber herstellen kann. Erstes Anzeichen für einen Fettsäuren Mangel sind zum Beispiel Hautprobleme wie Juckreiz oder ein schlechtes Fell. Ich ergänze meine Rationen mit einem hochwertigen Lachsöl. Lachsöl enthält ausreichend Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und kann direkt aufgenommen werden. Einmal die Woche ersetze ich außerdem den Muskelfleischanteil durch eine beliebige Fischsorte. Es gibt viele Öle die zwar in Hinblick auf die Fettsäuren Zufuhr nur begrenzt Sinn machen aber durchaus einen therapeutischen Nutzen haben. Kokosöl, Hanföl, Schwarzkümmelöl, Kürbiskernöl, Nachtkerzenöl oder Leinsamenöl können den Speiseplan zeitweise sehr Sinnvoll ergänzen.

Seealgen / Seealgenmehl

Seealgen versorgen den Hund mit Mineralien, Spurenelementen, Kupfer, Zink und Jod. Sie sind wichtig für die Schilddrüsenfunktion, das Wachstum, die Haut und das Fell. In der Natur würden die Tiere ihren Jodbedarf über Schilddrüsengewebe aufnehmen. Da bei landwirtschaftlich gehaltenen Tieren durch die Gabe von Medikamenten und künstlichen Hormonen alles etwas anders ist als in der Natur ersetzen wir diesen Teil der Nahrung durch Seealgenmehl. Bitte achtet bei der Gabe von Seealgenmehl penibelst genau auf die Dosierung. Eine Überdosierung kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen und die Schilddrüsenfunktion deines Hundes beeinflussen. Wenn du einen Hund hast der bereits Probleme mit der Schilddrüse hat, solltest du die Gabe von Seealgen unbedingt mit deinem Tierarzt abklären.

Weitere Zusätze und andere Dinge die deine B.A.R.F. – Ration ergänzen können

Es gibt noch viele weitere Zusätze die den Speiseplan deines Hundes zeitweise mehr oder weniger sinnvoll ergänzen können. Kräuter oder die oben beschriebenen Öle sind eine Möglichkeit mit denen du den Speiseplan deines Hundes verändern kannst. Bitte beachte dabei immer, dass gerade Kräuter und auch Öle durchaus einen therapeutischen Nutzen haben. Bevor du etwas Zusätzliches fütterst solltest du dir über folgende Punkte Gedanken machen:

  • Warum möchte ich den Zusatz füttern?
  • Welche Wirkung hat der Zusatz auf den Organismus?
  • Welche Nebenwirkungen sind bekannt?
  • Wie lange möchte ich den Zusatz füttern?
  • Wie wird der Zusatz dosiert? Ist eine Überdosierung möglich?

Neben Zusätzen die einen therapeutischen Nutzen haben gibt es natürlich auch Zusätze die normalerweise nicht im Futter deines Hundes landen würden aber problemlos gegeben werden können. Eine solche Ergänzung ist das schon beschriebene Getreide. Aber auch rohes Eigelb oder ganze Eier (mit Schale), Käse und Essensreste können mit verfüttert werden. Ein gesunder Hund verträgt fast alles und kann durchaus mal als Resteverwerter genutzt werden. Zu stark gewürzte Speisen, gekochte oder gegarte Knochen sowie die bekannten No-Gos Schokolade, Zwiebel, Weintraube und Avocado gehören allerdings auf keinen Fall in den Hund!

Noch Fragen zur artgerechten Rohfütterung von Hunden?

Wenn du jetzt für deinen Hund einen Plan erstellt hast bleibt nur noch eins – stell deinen Hund einfach um. Fang mit kleinen Portionen und leicht verdaulichem Futter an und komprimiere die Futtermenge anschließend auf 2 Mahlzeiten am Tag. Bei schwer verdaulichem Futter wie Knochen kannst du dich von gewolften Knochen langsam an ganze Knochen ran tasten. Knochen fütterst du am besten morgens und immer in Kombination mit anderen Bestandteilen. Genauso handhabe ich es mit Pansen oder Blättermagen. Bei der Knochenfütterung solltest du noch darauf achten, dass keine tragenden Knochen verfüttert werden. Diese sind zu hart und können außerdem den Zähnen schaden.

Wenn der Kot deines Hundes in den ersten Tagen nach der Umstellung etwas flüssig ist, mach dir keine Gedanken. Das ist völlig normal. Das Verdauungssystem muss sich erst an die frische Kost gewöhnen.

Wichtig! Trockenfutter und B.A.R.F. sollten niemals zusammen gefüttert werden. Trockenfutter muss viel länger verdaut werden und quillt im Magen zu mehr als der doppelten Menge auf. Bei diesem Prozess können sich Gase bilden die in Kombination mit rohem Futter verschiedene Verdauungsprobleme und sogar Magendrehungen verursachen können.

Wenn ihr euren Hund umgestellt habt kann es sein, dass ihr euren Plan hier und da noch ein bisschen anpassen müsst. Achtet auf euren Hund! Wie verhält er sich, wie sieht er aus? Wenn ihr das Gefühl habt er ist immer hungrig, er nimmt ab oder sein Fell glänzt nicht mehr so schön, verändert den Fettanteil, das Öl, oder evtl. auch die Futtermenge. Hört ein bisschen auf euer Baugefühl und lasst euch nicht durch Internetforen verunsichern! Wenn ihr Hilfe benötigt dann wendet euch an einen kompetenten B.A.R.F. – Berater oder an einen fachkundigen Tierarzt. Denkt immer daran ihr wollt einfach nur eure Hunde füttern und keinen Nobelpreis gewinnen. B.A.R.F. – Artgerechte Rohfütterung von Hunden… So einfach ist das.


Hier erfährst du wie Anti-Zecken-Leckerlis ganz einfach selber machen kannst

Hausapotheke für Hunde

Was gehört in die Hausapotheke für deinen Hund?

Eine Notfallapotheke oder ein Erste-Hilfe-Set für Menschen haben wir wohl alle Zuhause. Was aber wenn sich der geliebte Vierbeiner spät abends oder am Wochenende verletzt oder einfach nur eine Magenverstimmung hat? Eine gute Hausapotheke für Hunde kann da sehr hilfreich sein. Im Zweifel solltest du natürlich immer eine Tierarztpraxis kontaktieren oder bei echten Notfällen den Notdienst in Anspruch nehmen. Was in deiner Hausapotheke für Hunde nicht fehlen sollte und wie du einen Notfall erkennst erfährst du hier.

Grundausstattung für die Hausapotheke

Blutende Wunden, Kratzer und ausgerissene Krallen sind typische Verletzungen auf Spaziergängen oder beim Spielen mit anderen Hunde. Um Blutungen zu stoppen und die Wunde vor Verunreinigungen zu schützen sollte in jedem Fall richtiges Verbandsmaterial in der Hausapotheke für Hunde vorhanden sein. Kompressen, Mullbinden und Heftpflaster finden sich in jedem handelsüblichen Verbandskasten. Da Hunde sich häufig an den Pfoten verletzen benötigst du unbedingt Verbandswatte oder Polsterwatte um die empfindlichen Zehenzwischenräume zu schützen. Auch selbsthaftende Verbände oder wasserfestes Klebeband sollten in deinem Verbandskasten nicht fehlen.

Neben einer Verbandsschere mit abgerundetem Kopf ist es sinnvoll eine scharfe Schere im Verbandskasten zu haben. Besonders wenn du einen Hund mit langem Fell hast. Mit dieser Schere entfernst du vorsichtig die Haare rund um die Wunde. So verhinderst du, dass Haare einwachsen oder die Wunde verunreinigen.

Bevor du deinen Hund verbindest musst du natürlich die Wunde entsprechend reinigen. Am besten spülst du die Wunde erst mal unter fließendem Wasser ab und desinfizierst sie anschließend mit Betaisodona oder einer anderen Wunddesinfektion für Tiere. Einwegspritzen ohne Kanüle können hierbei sehr nützlich sein. Splitter, Dornen oder Scherben solltest du, wenn möglich, vorsichtig mit einer sauberen Pinzette entfernen. Wenn du dir unsicher bist oder dein Hund nicht stillhält fahre aufjedenfall in eine Tierarztpraxis. Niemals in einer Wunde herumstochern oder tiefer in die Wunde gehen. Meistens verschlimmerst du so den Zustand der Wunde.

Weitere nützliche Dinge, die in deiner Hausapotheke für Hunde nicht fehlen sollten

Eine Pinzette wurde ja bereits erwähnt. Sie ist das Hilfsmittel Nummer eins wenn es darum geht Splitter und Dornen aus Wunden und Pfoten zu entfernen. Eine Pinzette sollte keinesfalls eine Zeckenzange ersetzten. Beim Entfernen von Zecken ist besonders wichtig, den Kopf der Zecke nicht zu quetschen und diesen vollständig zu entfernen. Mit einer Pinzette lässt sich die Zecke häufig nicht richtig fixieren. Außerdem ist sie meistens zu scharf, sodass der Kopf der Zecke abgerissen wird. Zecken werden entfernt, indem man die Zecke mit der Zeckenzange (oder Ähnlichem) direkt über der Haut des Hundes greift und im Uhrzeigersinn rausdreht.

Eine Krallenzange sollte ebenfalls in keiner Hausapotheke für Hunde fehlen. Eingerissene oder abgerissene Krallen kannst du kürzen und die Wunde anschließend verbinden. Weil Krallenzangen aus dem Handel häufig nicht scharf genug sind, habe ich mir eine in meiner Tierarztpraxis besorgt.

Hunde haben eine normale Körpertemperatur (rektal gemessen) von 37,5 – 39,0°C. Bei Welpen können es sogar bis zu 39,5°C sein. Fieber ist eine Reaktion des Körpers um Krankheitserreger abzutöten und das Immunsystem anzuregen. Daher gehört in jede Hausapotheke für Hunde ein Fieberthermometer um die Temperatur deines Vierbeiners im Krankheitsfall zu überprüfen. Ab eine Körpertemperatur über 41°C können Schäden am zentralen Nervensystem, an den Nieren oder am Herz entstehen. Dein Hund gehört dringend in die Hände eines Tierarztes/einer Tierärztin solltest du feststellen, dass er eine so erhöhte Körpertemperatur hat. Sollte sich das Fieber über einen längeren Zeitraum halten oder einen sehr jungen oder alten Hund betreffen, solltest du auch hier nicht zögern und eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Natürliche Arzneimittel für deine Hausapotheke

Verschreibungspflichtige und chemische Arzneimittel solltest du nur in Rücksprache mit deinem Tierarzt/deiner Tierärztin anwenden. Auch Arzneimittel aus der Humanmedizin gehören nicht in deinen Hund. Ibuprofen und Aspirin können schon in kleinen Mengen zu Vergiftungen und inneren Blutungen führen. Daher solltest du in deiner Hausapotheke für Hunde auf natürliche Arzneimittel zurückgreifen. Hier ein paar meiner Favoriten.

Kolloidales Silberwasser

Die Heilkraft des Silbers war früher sehr viel bekannter als heute. Antibiotika und Co. verdrängten Silberwasser allmählich aus der Medizin und es geriet in Vergessenheit. Kolloidales Silberwasser ist eine Flüssigkeit aus destilliertem Wasser und kleinsten hochreinen Silberteilchen. Mit kolloidalem Silberwasser hast du ein hochwirksames Mittel gegen Bakterien, Viren und Pilze in deiner Hausapotheke. Durch die abtötende Wirkung auf Einzeller werden Entzündungen gehemmt, die Wundheilung verbessert und das Immunsystem gestärkt. Du kannst es zur Reinigung und Desinfektion von Verletzungen und Wunden sowie Hauptproblemen aller Art anwenden.

Heilerde

Heilerde ist eine Erde mit einer speziellen Zusammensetzung die zu einem sehr feinen Pulver gemahlen wurde. In Heilerde stecken viele Mineralien und Spurenelemente die in der letzten Eiszeit zu Löss wurden, der dann vom Hersteller aufbereitet wird. Heilerde bekommt man von der Firma Luvos in unterschiedlichen Feinheitsgraden für die verschiedenen Anwendungsgebiete. Überschüssige Säure wird durch Heilerde gebunden. Bakterien und Gifte werden von der Heilerde wie ein Schwamm aufgesaugt. Sodbrenne, Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall kannst du durch die Gabe von Heilerde verbessern. Da Heilerde Flüssigkeit bindet solltest du immer darauf achten, dass dein Hund ausreichend trinkt. Zu viel Heilerde im Futter kann zu Verstopfungen führen, daher solltest du die Dosierung langsam anpassen. Für die innerliche Anwendung kannst du deinem Hund 2-3g (bis 20 kg Körpergewicht) Heilerde ins Futter mischen. Größere Hunde können bis 5g Heilerde täglich bekommen.

Äußerlich kannst du Heilerde bei Entzündungen, Hauptproblemen oder Wunden anwenden. Als warme und kalte Auflage, in Bädern oder auch als Puder. Warme Auflagen steigern die Durchblutung und entspannen die Muskeln. Kalte Auflagen eignen sich bei Entzündungen, Verbrennungen und Insektenstichen. Bei nässenden Wunden kannst du Heilerde als Puder anwenden. Achte darauf, dass die Wunde anschließend richtig gepflegt wird um nicht erneut einzureißen.

Kokosöl

Kokosöl darf in keiner Hausapotheke fehlen. Mit Kokosöl hast du ein absolut unbedenkliches Mittel mit vielseitigen Behandlungsmöglichkeiten. Du kannst Kokosöl zur Wundversorgung und Pflege, zum Schutz bei Hauptproblemen und Entzündungen oder als Insektenschutzmittel anwenden. Dazu musst du einfach die betroffene Stelle deines Hundes mit dem Öl einreiben. Die im Kokosfett enthaltende Laurinsäure wirkt positiv auf den Stoffwechsel und zerstört die Hülle von Krankheitserregern. Durch die antimikrobielle Wirkung kannst du Kokosöl bei Infektionen, Erkältungen und Entzündungen unterstützend anwenden. Auch bei Würmern und anderen Parasiten kann mit Kokosöl unterstützend gearbeitet werden. 1/2 Teelöffel – 1 Esslöffel im Futter deines Hundes sind dabei völlig ausreichend. Achte beim Kauf von Kokosöl immer auf hochwertige Qualität die möglichst frei von Pestiziden ist.

Traumeel

Ein sogenanntes Kombinationspräparat aus unterschiedlichen homöopathischen Wirkstoffen. Traumeel wirkt auf deinen Hund schmerzstillend und entzündungshemmend. Eingesetzt wird es vor allem bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Aber auch bei anderen Verletzungen wie Prellungen oder Sehnenentzündungen kannst du Traumeel als natürliches Schmerzmittel geben. Traumeel ist in den unterschiedlichsten Formen auch speziell für Hunde beziehungsweise Tiere in der Apotheke erhältlich. Die Dosierung erfolgt nach Packungsbeilage.

Rescue-Remedy-Tropfen

Rescue-Remedy-Tropfen gelten als eine besonders wirksame Blütenmischung. Sie enthalten die Bachblüten Rock Rose, Impatiens, Clematis, Star of Bethlehem und Cherry Plum. Der Einsatzbereich dieser Mischung ist geradezu Grenzenlos. Du kannst deinem Hund bei Schockzuständen zum Beispiel nach einem Unfall oder einer Bissverletzung alle paar Minuten ein paar Tropfen direkt auf die Maulschleimhaut geben. Eine Überdosierung ist nicht möglich. Auch vor Tierarztbesuchen, nach Operationen oder bei Schmerzen können die Tropfen gegeben werden. Rescue-Remedy Tropfen sind Notfalltropfen um den Hund in außergewöhnlichen Situationen zu unterstützen. Sie eignen sich daher nicht für eine Gabe über einen längeren Zeitraum. Achte beim Kauf darauf, dass du ein Produkt ohne Alkohol nimmst.

Echte Notfälle bei der die Hausapotheke für deinen Hund nicht weiterkommt

Eine gute Hausapotheke und die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen können deinem Hund das Leben retten. Du gewinnst wertvolle Zeit auf dem Weg in die Tierarztpraxis und verhinderst wohlmöglich gefährliche Infektionen, wenn Wunden richtig versorgt werden. Trotzdem solltest du im Ernstfall nicht zögern und dich direkt auf den Weg in eine Tierarztpraxis machen. Wenn dein Hund über einen längeren Zeitraum starken Durchfall hat oder immer wieder Erbricht besteht die Gefahr, dass er dehydriert. Auch anhaltendes, hohes Fieber muss in einer Tierarztpraxis behandelt werden und Knochenbrüche, stark blutende und tiefe Wunden erfordern unter Umständen eine Operation. Jede Tierarztpraxis besitzt ein Telefon, sobald du dir also nicht sicher bist ob es sich um einen Notfall handelt, kontaktiere die Praxis deines Vertrauens oder fahre direkt in die Klinik.

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