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Schlagwort: Hundeernährung

Durchfall beim Hund – Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten

Durchfall beim Hund tritt relativ häufig auf. Wahrscheinlich wird jedes Mensch-Hund-Team im laufe des Hundelebens irgendwann mal mit Durchfall konfrontiert. Durchfall kann unterschiedliche Ursachen haben und akut oder chronisch sein. Dementsprechend gibt es natürlich auch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und Hausmittel um den Durchfall bei deinem Hund in den Griff zu bekommen.

Warum bekommt mein Hund Durchfall? – Mögliche Ursachen für Durchfall beim Hund

Ursachen für Durchfall bei Hund gibt es viele. Häufige Ursachen sind z.B. Parasiten, Infektionen oder die Aufnahme von verdorbenem Futter. Auch eine plötzliche Futterumstellung oder Stress kann zu Durchfall bei deinem Hund führen. Wenn wir die Ursache für Durchfall herausfinden möchten, sollten wir unterscheiden, ob es sich um einen akuten oder chronischen Durchfall handelt.

Von akutem Durchfall spricht man, wenn dein Hund plötzlich mehrmals am Tag dünnen bzw. wässrigen Kot absetzt. Hierfür können z.B. Parasiten wie Giardien, Infektionen mit Bakterien oder Viren oder plötzliche Futterwechsel verantwortlich sein. Hat dein Hund hingegen über mehrere Wochen immer wieder mit Durchfall und breiigem Kotabsatz zu kämpfen, spricht man von chronischem Durchfall. Mögliche Ursachen für chronischen Durchfall beim Hund können z.B. Futtermittelallergien oder Unverträglichkeiten sein, ein nicht behandelter Parasitenbefall oder auch eine andere Grunderkrankung wie z.B. eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüseninsuffizienz).

Was tun, wenn mein Hund Durchfall hat?

Hast du einen erwachsenen, ansonsten gesunden Hund, der unter akutem Durchfall leidet, kannst du ihn erstmal für maximal 24 Stunden fasten lassen. Achte darauf, dass dein Hund weiterhin ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. Du kannst deinem Hund z.B. eine Knochenbrühe kochen oder ihm klassische Elektrolytlösungen zum trinken geben.

Anschließend (oder direkt, wenn dein Hund nicht fasten soll/kann) kannst du ihm mehrmals täglich (min. 3x) kleine Portionen Schonkost anbieten. Mageres Fleisch und Reis oder Kartoffeln sowie Moro´sche Karottensuppe eignen sich super als Schonkost. Reis und Kartoffeln solltest du dafür mindestens 15 min. länger als normalerweise kochen, damit dein Hund sie möglichst leicht verdauen kann. Die Komponenten kannst du in etwa 50/50 aufteilen, also 50% mageres Fleisch und 50% Reis oder Kartoffeln.

Bei einer akuten Durchfallerkrankung solltest du deinen Hund aufjedenfall gut beobachten. Ist dein Hund ansonsten fit, hat er Appetit, trinkt er ausreichend und sind die Vitalwerte passend? Spätestens wenn nach 3 Tagen keine Besserung auftritt, wenn weitere Symptome wie Erbrechen oder blutiger Durchfall dazu kommen oder dein Hund schlapp ist oder Fieber hat, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Wenn Hausmittel nicht helfen – Behandlungsmöglichkeiten, wenn dein Hund Durchfall hat

Konntest du den Durchfall deines Hundes nicht wie oben beschrieben in den Griff bekommen, solltest du eine Kotprobe sammeln und sie in einer Tierarztpraxis bzw. einem entsprechenden Labor auf Parasiten (z.B. Giardien, Würmer, Kokzidien) und Bakterieninfektionen (z.B. Clostridien) untersuchen lassen. Bei einem entsprechenden Befund kann dein Hund behandelt werden und es sollte eine Besserung auftreten.

Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob dein Hund eine andere Grunderkrankung wie z.B. eine Pankreatitis oder Leberprobleme hat. Auch hier gilt, bei einem entsprechenden Befund kann dein Hund passend behandelt werden und der Durchfall sollte sich bessern.

Chronischer Durchfall beim Hund

Leidet dein Hund immer wieder oder über einen längeren Zeitraum (>3 Wochen) unter Durchfall, spricht man von chronischem Durchfall. Sind die oben genannten Untersuchungen ohne Befund, kann eine Futtermittelallergie oder Unverträglichkeit die Ursache für den Durchfall sein. Der sicherste Weg um eine Futtermittelallergie oder Unverträglichkeit festzustellen, ist eine Eliminationsdiät oder auch Ausschlussdiät genannt. Dabei bekommt dein Hund eine Ration aus zwei, ihm bisher unbekannten, Komponenten, einer Protein- und einer Kohlenhydratquelle. Im Rahmen einer Ausschlussdiät sollte auch eine Darmsanierung durchgeführt werden und mögliche Darmentzündungen und Dysbiosen auszugleichen.

Bringt eine Ausschlussdiät bzw. eine entsprechende Futterumstellung keine Besserung, sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Ultraschalluntersuchungen und/oder Magen-Darmspiegelungen können helfen um die entsprechende Ursache für den Durchfall herauszufinden. Evtl. sind auch weitere Blutuntersuchungen sinnvoll um beispielsweise Autoimmunerkrankungen als Ursache auszuschließen. Am besten wendest du dich an eine spezialisierte Tierarztpraxis.

5 Tipps um Durchfall beim Hund vorzubeugen

Damit dein Hund möglichst von Durchfallerkrankungen verschont bleibt bzw. nicht allzu sehr unter z.B. Magen-Darm-Infekten & Co. leidet, kannst du aktiv etwas für seine Darmgesundheit tun.

1. Futterumstellungen möglichst langsam durchführen

Plötzliche Futterumstellungen können den Magen-Darm-Trakt ganz schön durcheinander bringen. Deswegen stelle das Futter deines Hundes nach Möglichkeit immer Schrittweise über ca. 14 Tage um.

2. Präbiotische Fasern im Futter

Damit die „nützlichen“ Darmbakterien deines Hundes ausreichend Futter bekommen, sollten präbiotische Fasern im Hundenapf landen. Präbiotische Fasern sind lösliche Ballaststoffe die von den Darmbakterien verwertet werden. Dadurch entstehen kurzkettige Fettsäuren, die wiederum als Energielieferant für die Zellen der Darmschleimhaut genutzt werden. Zu den löslichen Ballaststoffen zählen z.B. Chicorée, Pastinake, Äpfel, Möhren oder Flohsamenschalen.

3. Regelmäßige Kotuntersuchungen

Statt pauschal alle 3 Monate ein Mittel gegen Endoparasiten (Würmer & Co.) zu geben, solltest du den Kot deines Hundes lieber regelmäßig bei einem entsprechenden Labor untersuchen lassen und nur bei einem tatsächlichen Befund behandeln. Mittlerweile gibt es auch bei Parasiten Resistenzen gegen vorhandene Mittel und auch nicht jedes Medikament ist gegen alle Parasiten wirksam.

4. Probiotikum nach Antibiotikatherapie

Wenn dein Hund mal ein Antibiotikum benötigt, ist es sinnvoll im Anschluss ein passendes Probiotikum zu geben. Antibiotika reduzieren leider auch immer erwünschte Bakterien, sodass es nach einer Antibiotikatherapie zu Dysbiosen kommen kann.

5. Stress reduzieren

Wir wissen mittlerweile das Stress einen großen Einfluss auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms hat. Dabei geht es nicht um vereinzelte stressige Situationen, sondern um Dauerstress. Wenn dein Hund beispielsweise Probleme mit dem Alleine bleiben, dem Nachbarshund oder anderen unvermeidbaren Alltagssituationen hat, solltest du daran arbeiten. Dauerstress hat viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes.

Du kannst also eine Menge für die Darmgesundheit deines Hundes machen, trotzdem wird dein Hund im Laufe seines Lebens wahrscheinlich mal Durchfall bekommen. Wenn dein Hund ansonsten gesund ist und einen guten Eindruck macht, kannst du vorerst mit bewährten Hausmitteln versuchen den Durchfall in den Griff zu bekommen. Ist das nicht der Fall, solltest du unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen um die Ursache abzuklären.


Hundetrainerin in Bramsche

Ich bin Julia, Hundetrainerin aus Leidenschaft, Hundeernährungsberaterin und Inhaberin von Adventure-Dog. Individuelles, faires und vor allem gewaltfreies Hundetraining liegen mir sehr am Herzen.

Diätfutter und Light-Futter für Hunde – Was du wissen solltest, wenn dein Hund abnehmen soll

Ein gesundes Gewicht ist entscheidend für die Gesundheit und die Lebensqualität deines Hundes. Neuste Studien zeigen, dass Hunde durch zu viel Gewicht ca. 2 Lebensjahre verlieren. Doch was, wenn dein Vierbeiner ein paar Kilos zu viel auf die Waage bringt? Hier kommen oftmals Diätfutter oder Light-Futter ins Spiel. In diesem Beitrag erfährst du, worin der Unterschied besteht, wann welches Futter sinnvoll ist und worauf du beim Kauf achten solltest.

Was ist der Unterschied zwischen Diätfutter und Light-Futter?

Diätfutter

  • Bezeichnet ein Futter, das für besondere Ernährungszwecke (z.B. Diabetes, Nierenprobleme) entwickelt wurde.
  • Aufgrund der besonderen Herstellung oder Zusammensetzung unterscheidet es sich von herkömmlichen Futtersorten und unterliegt auch strengeren Deklarationsvorschriften
  • Diätfutter erhältst du nach tierärztlicher Verordnung bzw. nur über ausgewählte Tierarztpraxen

Light-Futter

  • Ist lediglich eine Produktbezeichnung die vom Hersteller frei vergeben werden kann.
  • Light Futter bedeutet nicht zwingend, dass das Futter für deinen Hund geeignet ist, wenn er ein paar Kilos verlieren soll.

Wann braucht dein Hund Diätfutter oder Light-Futter

Ein Diätfutter kommt immer dann zum Einsatz, wenn dein Hund aus gesundheitlichen Gründen eine spezielle Ernährung benötigt. Das können zum Beispiel Diabetes, eine Nierenerkrankung, Leberprobleme oder aber auch eine Allergie oder Übergewicht sein.

Light-Futter können kalorienreduziert sein, müssen es aber nicht. Da Light-Futter zwar grundsätzlich kalorienreduziert sein sollte, es aber keine gesetzlichen Vorgaben gibt, solltest du die Inhaltsstoffe und den Kaloriengehalt immer genau prüfen. Wenn dein Hund Gewicht verlieren soll oder aufgrund von Alter oder Kastration einen geringeren Energiebedarf hat, kann ein passendes Light-Futter für euch eine gute Option sein.

Tipps zur Futterwahl bei Übergewicht

Wenn dein Hund Gewicht verlieren soll, ist es wichtig seine Kalorienzufuhr zu reduzieren. Damit dein Hund trotzdem noch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, solltest du auf ein kalorienreduziertes Futter mit ca. 1,4-1,5 MJ pro 100g umstellen.

Das Futter sollte proteinreich, fettarm und nährstoffreich sein. Außerdem Sollte das Futter viele Rohfasern und Ballaststoffe wie z.B. Pektin, Inulin und Zellulose erhalten. Sie erhöhen das Sättigungsgefühl und fördern die Gesunderhaltung des Darmmikrobioms und die Darm-Peristaltik.

Achte unbedingt auf die passende Futtermenge. Die Futtermenge richtet sich nach dem Idealgewicht deines Hundes und nicht nach dem aktuellen Gewicht. Heißt also, wenn dein Hund 20 kg wiegen sollte, aktuell aber 23 kg wiegt, schaue welche Futtermenge der Hersteller für einen 20 kg schweren Hund empfiehlt. Zusätzliche Leckerchen und Kauartikel solltest du abwiegen und ggf. deine Futtermenge nochmal anpassen. Extra Snacks sind mit einer der Hauptverursacher von Übergewicht. Kalorienarme Snackalternativen sind z.B. Möhren, Gurke oder Harzer Käse.

Fazit – Gesund abnehmen und fit bleiben

Ob Diätfutter oder Light-Futter – die richtige Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen deines Hundes ab. Wichtig ist, die Ernährung gezielt zu planen und mit Bewegung zu kombinieren. So sorgst du dafür, dass dein Hund nicht nur schlanker, sondern auch gesünder und glücklicher wird.

Wenn du unsicher bist, welches Futter am besten geeignet ist, vereinbare am besten einen Termin zur Ernährungsberatung Dein Vierbeiner wird es dir danken!

Wie finde ich ein gutes Trockenfutter?

So bewertest du die unterschiedlichen Sorten und findest ein gutes Trockenfutter für deinen Hund

Die Auswahl an Trockenfutter ist riesig und gefühlt kommt täglich ein neues Futter dazu. Auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Futtermarken sind oft enorm. Sie unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung, Qualität, dem Nährstoffgehalt, dem Verwendungszweck, der Pelletgröße und, und, und… Da kann man als Verbraucher*in schon mal leicht den Überblick verlieren und mit der Frage, wie finde ich ein gutes Trockenfutter, überfordert sein. Damit du, auch ohne spezielle Ausbildung, für deinen Hund ein möglichst gutes und geeignetes Trockenfutter auswählen kannst, habe ich hier ein paar Punkte, an denen du dich orientieren kannst.

Alleinfuttermittel, Ergänzungsfuttermittel, Diätfuttermittel

Das Futter, das du für deinen Hund auswählst, sollte natürlich zu den Bedürfnissen deines Hundes passen. Hast du einen ausgewachsenen, gesunden Hund, wählst du dementsprechend ein Futter aus. Hast du einen Hund im Wachstum, suchst du dir ein Futter speziell für Hunde im Wachstum. Und hast du einen Hund mit gesundheitlichen Einschränkungen z.B. mit einer Nierenerkrankung, suchst du dir ein Futter was speziell für diese Hunde entwickelt wurde. Für welche Lebensphase ein Futter ist, muss auf der Verpackung angegeben werden. Findest du dazu keine Angaben, suchst du dir am besten gleich ein anderes Futter.

Außerdem muss der Hersteller angeben, ob es sich um ein Alleinfuttermittel, ein Ergänzungsfuttermittel, ein Einzelfuttermittel oder ein Diätfuttermittel handelt. Wenn du keine weiteren Komponenten zu deinem Futter hinzufügen möchtest, musst du darauf achten, dass du ein Alleinfuttermittel auswählst. Einzel- oder Ergänzungsfuttermittel sind Futter, die mit anderen Komponenten gemischt werden müssen, um den Nährstoffgehalt deines Hundes zu decken. Ein Diätfuttermittel ist, anders wie der Name im ersten Moment vermuten lässt, nicht immer für eine Gewichtsreduktion gedacht, sondern für Hunde, die eine spezielle Ernährung aufgrund von Krankheiten benötigen. Diätfuttermittel sind auch Alleinfuttermittel, die allerdings nicht für gesunde Hunde gedacht sind. Für einen gesunden, ausgewachsenen Hund, benötigst du also ein Alleinfuttermittel für adulte Hunde. Kleiner Hinweis vorab, auch unter den Alleinfuttermitteln gibt es genügend Futtersorten, die nicht bedarfsdeckend sind. Dazu aber später mehr.

Deklaration der Zutaten im Trockenfutter

Hast du ein Futter gefunden, welches zu der Lebensphase deines Hundes passt und als Alleinfutter deklariert ist, geht es an die Zutaten. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern. Die Hersteller können frei entscheiden, ob sie die Inhaltsstoffe ihres Futters geschlossen, halbgeschlossen oder offen deklarieren. Bei einer geschlossenen Deklaration wird lediglich die Zutatengruppe aufgeführt.

Beispiel geschlossene Deklaration

Hier ist nicht ersichtlich, welches Getreide oder welche Fleischsorte genau verwendet wurde und auch die enthaltene Menge ist unbekannt. Etwas besser ist da schon die halbgeschlossene bzw. halboffene Deklaration. Hier sind alle Zutaten einzeln aufgelistet, jedoch fehlen die prozentualen Anteile teilweise oder ganz.

Beispiel halbgeschlossene Deklaration

Am besten suchst du dir ein Futter mit einer offenen Deklaration. Bei einer offenen Deklaration weißt du genau, welche Zutaten in welcher Menge in deinem Futter enthalten sind.

Beispiel offene Deklaration

Die Zusammensetzung – So erkennst du ein gutes Trockenfutter

Nur, wenn du weißt welche Zutaten in welcher Menge vorhanden sind, kannst du ungefähr einschätzen ob das Futter, was du ausgewählt hast, wirklich bedarfsdeckend ist. Wie bei unseren Lebensmitteln auch, gilt, dass was an erster Stelle in der Zutatenliste steht, ist auch am meisten enthalten. Fleisch oder auch Fleischmehl sollte an erster, allerspätestens an zweiter, Stelle stehen. Achte auch auf die Anzahl der enthaltenen Fleischsorten. Ein bis maximal zwei Fleischsorten im Futter sind völlig ausreichend. So verlierst du nicht den Überblick, welche Fleischsorte dein Hund schon mal gefressen hat. Für den Fall, dass bei deinem Hund mal ein Allergieverdacht besteht, ist das Gold wert. Kehlkopf oder Schlundfleisch sollten aufgrund von anhaftenden Schilddrüsenhormonen nicht im Hundefutter enthalten sein.

Ein gutes Trockenfutter kommt ohne Mais und Zucker bzw. Produkte aus der Zuckerproduktion (Rübenschnitzel) aus. Viele Kräuter hören sich beim lesen zwar gesund an, sind jedoch für gesunde Hunde nicht notwendig. Kräuter und Heilpflanzen sollten immer gezielt für einen bestimmten Zweck gegeben werden und nicht pauschal in jedem Futter enthalten sein. Ein gutes Trockenfutter hat eine übersichtliche Zutatenliste ohne viel Schnickschnack.

Ist mein Trockenfutter bedarfsdeckend?

Dafür werfen wir nochmal einen Blick auf die Zutatenliste und auf die Ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe. Jedes Trockenfutter, auch die gepressten, wird im Herstellungsprozess erhitzt. Dadurch gehen bei ALLEN Futtersorten Nährstoffe verloren. Diese müssen im Anschluss künstlich hinzugefügt werden, damit das Futter wirklich bedarfsdeckend ist. Findest du auf deinem Trockenfutter, trotz der Bezeichnung Alleinfutter, keine Ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe, kannst du davon ausgehen, dass der Bedarf deines Hundes eben nicht gedeckt ist.

Besonders wichtige Nährstoffe sind Vitamin A und D, Kalzium und Jod. Vitamin A und D sind z.B. in Leber oder Lebertran enthalten. Wenn weder Leber noch Lebertran in deinem ausgesuchten Futter enthalten ist, sollten diese Vitamine unbedingt in den Ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen aufgelistet sein. Kalzium findest du z.B. in Knochen, Eierschalen oder auch in Algenkalk. Hier gilt genau das Gleiche. Findest du keine Kalziumquelle in der Zutatenliste, muss es ergänzt werden. Die beste Quelle für Jod ist Seealgenmehl. Auch hier gilt wieder, ist es nicht vorhanden muss es ergänzt werden. Andere Algen wie beispielsweise Spirulina oder Chlorella enthalten kein Jod und sind damit auch keine geeignete Quelle. Zum Schluss kannst du noch prüfen ob B-Vitamine enthalten sind. Diese sind besonders hitzeempfindlich und sollten deswegen ergänzt werden. Als natürliche Quelle für B-Vitamine wird häufig Bierhefe verwendet. Das äußerst wichtige Vitamin B12 wird jedoch nicht über Bierhefe abgedeckt.

Andere Zusatzstoffe im Trockenfutter

Du hast jetzt schon einen ziemlich guten Überblick darüber, was im Futter deines Hundes enthalten sein sollte und was nicht. Wenn du vielleicht gerade auf die Zutatenliste deines aktuellen Futters schaust, fällt dir möglicherweise auf, dass noch andere Zusatzstoffe im Futter enthalten sind. Technologische Zusatzstoffe sind Zusatzstoffe die das Futter vor dem Verderb schützen sollen oder dafür sorgen, dass das Futter die gewünschte Konsistenz hat. Zootechnische Zusatzstoffe sollen die Gesundheit deines Hundes positiv beeinflussen. Hierzu zählen z.B. Enzyme oder Darmbakterien. Farb- und Aromastoffe sowie Geschmaksverstärker zählen zu den sensorischen Zusatzstoffen.

Zusammenfassung

Fassen wir die Punkte nochmal in Kürze zusammen. Ein gutes Trockenfutter ist an die Lebensphase und den Gesundheitszustand deines Hundes angepasst. Es ist offen deklariert, enthält maximal zwei Fleischsorten, die den Hauptbestandteil des Futters ausmachen. Wichtige Nährstoffe sind überwiegend durch natürliche Inhaltsstoffe enthalten, da jedoch durch das Erhitzen Nährstoffe verloren gehen, werden einige extra ergänzt. Mais, Zucker und Kehlkopf bzw. Schlundfleisch sind nicht im Futter zu finden. Auf diverse Kräuter- Heilpflanzen und künstliche Farb- und Aromastoffe wird, so gut es geht, verzichtet.

Wenn dein Futter diese Punkte erfüllt, hast du ziemlich sicher ein gutes Trockenfutter für deinen Hund gefunden. Trotzdem kann es natürlich sinnvoll sein, den individuellen Bedarf nochmal rechnerisch zu überprüfen. Besonders, wenn du eben keinen gesunden, ausgewachsenen Hund hast. Es ist schlicht unmöglich ein passendes Futter für alle Hunde dieser Welt herzustellen. Lass dein Futter im Zweifel also von einer Ernährungsberatung überprüfen.


Über uns

Ich bin Julia, Hundetrainerin aus Leidenschaft und Inhaberin von Adventure-Dog. Individuelles, faires und vor allem gewaltfreies Hundetraining liegen mir sehr am Herzen.

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